Wirtschaft | Gemeinwohlökonomie

Nachhaltigkeit sucht Unternehmen

Was brauchen Unternehmen, um nachhaltig und zukunftsfähig zu sein? Eine intrinsische Motivation und/auch Förderungen? Eine Reflexion, die zum Nachdenken einlädt.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

"Wenn Sie ein Boot bauen möchten, sammeln Sie keine Männer, um Holz zu hacken, Hausaufgaben zu teilen und Befehle zu erteilen, sondern bringen Sie ihnen die Sehnsucht nach dem weiten und endlosen Meer bei."

In einem Telefongespräch mit dem Professor Stefano Zamagni habe ich gerade über diesen Satz von Antoine de Saint Exupèry reflektiert. Das hat Resonanz in mir gefunden. Und die Frage lautet: "wie können wir Unternehmen für die Nachhaltigkeit begeistern?" Sind konkrete Förderungen notwendig oder sollen wir die Sehnsucht nach dem großen Meer in ihnen zum Erwachen bringen? 

2014 hatte sich die Südtiroler Landesregierung verpflichtet, die "aktuellen Förderungsrichtlinien mit diesem Gedankengut zu ergänzen - bei der Vergabe von öffentlichen von öffentlichen Aufträgen gemeinwohlorientierte Unternehmen zu bevorzugen, soweit mit EU Richtlinien kompatibel - gemeinwohlorientierte Gemeinden bevorzugt zu fördern". 

Wie schaut heute die Situation aus? Haben nachhaltige Unternehmen einen Mehrwert oder sind sie wie alle anderen? Ist es besser eine extrinsische Motivation, die man durch äußere Reize hervorrufen kann, oder eine intrinsische Motivation, die man zum Erwachen brigen kann?

Menschen verändern Strukturen, aber auch Strukturen verändern Menschen. Wir brauchen "neue" Menschen mit einem neuen Mindset, die ein systemisches Denken haben und mit dem Gedanken der Interdipendenz aller Dinge handeln, und wir brauchen "neue" Strukturen, welche Menschen unterstützen, neu zu denken, nachhaltig zu handeln und auf diesem Weg zu bleiben und sich zu entwicklen.

Wenn wir jeden Tag Informationen von Klimawandel hören, von Gletschern, die schmelzen, und von vielen anderen schlimmen Situationen, und nicht gleichzeitig hören, was wir tun können, um nachhaltig zu leben, dann entsteht viel Frustration, Ohnmacht, Empfindung von Nicht Wissen Wie-Warum-Was tun.  

Es braucht auch "Räume", wo Unternehmen ins Gespräch mit Best Practices kommen, wo ein Dialog entsteht, um gemeinsam neue Wege zu gehen und Akzente zu setzen. 

Und darauf freue ich mich und engagiere mich, damit es möglich wird. 

Info über die Matrix der Gemeinwohlökonomie:

https://www.salto.bz/it/article/06092019/gemeinwohlorientierte-organisationen

Treffen, um die Gemeinwohlökonomie näher kennen zu lernen:

https://www.facebook.com/events/542569056572367/

Info: www.ecogoog.org, https://www.economia-del-bene-comune.it/de

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Sepp.Bacher Mi., 30.10.2019 - 15:34

Ich unterstütze grundsätzlich die Idee der Gemeinwohl-Ökonomie. Frage: Werden "...bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen gemeinwohlorientierte Unternehmen..)" effektiv nennenswert bevorzugt und gefördert, oder ist das toter Buchstabe geblieben?
Frage an die Autorin: Warum muss man in solchen Beiträgen so viele exclusive Fachbegriffe und Fremdwörter verwenden? Sollen nur wenige den Text verstehen? Ich musste öfters googeln und habe festgestellt, dass es für alles auch deutsche Begriffe gibt.
Nun sind Sie nicht die einzige, die auf dieser Schiene unterwegs ist, es scheint zur Mode geworden zu sein, jeden Begriff, den man im beruflichen Umfeld als selbstverständlich hält, auch allen anderen zuzumuten.

Mi., 30.10.2019 - 15:34 Permalink