Gesellschaft | Europa

“Populismus mit Verfallsdatum”

In Südtirol wird er mit der Lega regieren. Anderswo erneuert Arno Kompatscher sein Bekenntnis zu Europa – und meint: “Wir werden die Populisten in die Defensive bringen.”
Arno Kompatscher
Foto: LPA/rc

Es ist ein Spagat, den hinzubekommen für Landeshauptmann Arno Kompatscher dieser Tage nicht einfach ist. In Bozen muss er sich der Mehrheit in seiner Partei beugen und versuchen, ein Regierungsabkommen mit der Lega auf die Beine zu stellen, während außerhalb der Landesgrenzen von ihm erwartet wird, zu weltpolitischen Fragen zu sprechen – und dabei gegen “Protektionismus, Populismus und Provokationen” Stellung zu beziehen. Unter diesem Titel fanden zwischen 29. November und 1. Dezember am Arlberg der 12. Europäischen Mediengipfel statt.

“Populismus, Protektionismus und Provokationen bestimmen zunehmend die Politik in Europa. Sie sind hilflose und gefährliche Versuche, Antworten auf die Herausforderungen in einer komplexen Welt zu finden. Die Folge: der Westen und seine Werte drohen zu zerfallen.” (aus dem Programm des Mediengipfels)

Über die politischen Gefahren und Chancen für Europa diskutierten namhafte Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien drei Tage lang. Den Auftakt machte Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung mit einer flammenden Rede, in der er von Europa als “ein welthistorisches Friedensprojekt” sprach, das er nun von der “Demokratie- und Verfassungsverachtung der Straches, Gaulands und Salvinis, der Trumps – und wie sie alle heißen” bedroht sieht. “Europa steht auf dem Spiel”, so Prantl drastisch. “Wer, wie dies die Extremisten tun, die Feinderklärung in die Demokratie trägt, wer dem Volk das ‘Anti-Volk’ als Feind gegenüber stellt, wer behauptet, das Monopol der authentischen Repräsentation zu haben, wer für sich allein die Führerschaft beansprucht und sich anmaßt, die alleinige Stimme des Volkes zu sein, wer ein moralisches Monopol für sich behauptet und damit Grundrechte und Grundwerte aushebeln will – der ist ein Feind der Demokratie.”

24 Stunden später war Arno Kompatscher am Arlberg am Zug. Um 17 Uhr betrat der Landeshauptmann am Freitag (30. November) das Podium, um mit der Tiroler Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, dem Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner und der (Südtiroler) Chefredakteurin des österreichischen Wochenmagazins “News”, Esther Mitterstieler anlässlich der bevorstehenden EU-Wahlen im Mai 2019 über die Zukunft Europas zu debattieren. Kompatscher legte, wie man es von ihm erwarten konnte, ein unmissverständliches Bekenntnis zu Europa ab: “Ich bin überzeugt, dass die europäische Idee weiterhin Bestand hat und die EU und ihre Institutionen in zehn Jahren gestärkt dastehen werden.”

“Dieser Populismus hat ein Verfallsdatum”, so Kompatscher weiter. “Ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, die Jugend noch mehr für den europäischen Gedanken zu begeistern, und die Populisten in die Defensive zu bringen.” Dass er als Landeshauptmann dabei ist, einige Vertreter just dieser Populisten in Südtirol in die Regierung zu bringen – das Dilemma und den Erklärungsbedarf für den Landeshauptmann, “vor allem auch nach außen hin”, zeigt unter anderem Hans Heiss im salto-Gespräch auf –, sprach Kompatscher nicht an.

Sehr wohl aber kritisierte er die 5-Sterne-Lega-Regierung in Rom. Das Beharren auf einen Staatshaushalt, der von der EU-Kommission nicht akzeptiert wird, sei “nicht sinnvoll”, weder gegenüber der EU noch gegenüber den Bürgern Italiens selbst, so Kompatscher – und merkte ein grundlegendes Problem an, das er in Europa sieht: “Es gibt keine europäische Regierung, sondern eine Regierung der Mitgliedstaaten. Es geht heute bei einem Gipfel im Ministerrat nicht mehr um tragfähige Kompromisse, sondern darum, wer hat sich durchgesetzt. Ein Kompromiss wird mittlerweile als Niederlage kommuniziert. So kann Europa nicht mehr funktionieren. Europa ist etwas Gemeinsames. Und es braucht wieder mehr Mut, das aufzuzeigen. Es wird für die meisten Probleme keine Lösungen auf nationalstaatlicher Ebene geben.”

Sprachs, und kehrte nach Südtirol zurück, wo am Samstag Vormittag in Bozen das Treffen mit den Lega-Vertretern auf der Agenda des Landeshauptmannes stand. Während am Arlberg die Debatte weiterlief – etwa über die Frage: “Wie wird sich das Erstarken nationalistischer und populistischer Kräfte auswirken?” Eine Auswirkung kann man dieser Tage in Südtirol beobachten: Hier wird eine solche Kraft in die Landesregierung geholt.

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Marcus A. Mo., 03.12.2018 - 13:45

Arno K. findet also eine zutiefst undemokratische und zentralistische Institution wie die EU in dieser Form erhaltenswert? Habe ich das so richtig verstanden?

“Wir werden die Populisten in die Defensive bringen.”
Wenn man es schon nicht schafft, vom zukünftigen "technischen" Koalitionspartner einen 3-Punkte-Wertekodex "schriftlich unterschrieben zu bekommen, dann viel Glück......

Mo., 03.12.2018 - 13:45 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 15:17

Antwort auf von Marcus A.

Man stelle sich die Vereinigten Staaten von Amerika vor, wenn die Zentralregierung und alle Bundesbehörden verschwänden, und jeder Staat für sich selbst arbeitet, so wie dies Europa macht.
Es wäre das Ende von Macht und Sicherheit der USA.
Wenn Sie finden, dass Europa zutiefst "undemokratisch und zentralistisch" ist, was sind dann China? Was Russland? Und was sind dann Salvini, Le Pen, Orban und andere dieser Couleur?

Mo., 03.12.2018 - 15:17 Permalink
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Marcus A. Mo., 03.12.2018 - 15:34

Antwort auf von Peter Gasser

Die USA, China usw. mit Europa zu vergleichen ist komplett unmöglich.
Kulturell, historisch und wirtschaftlich hat jedes europäisches Land seine Eigenheiten.
Eine zentrale Steuerung und Koordinierung bestimmter Sachen ist nötig und richtig. Die Unterwerfung von alles und allem unter das Brüsseler Diktat ist grundlegend falsch. Von oben herab kann und wird für Europa nicht funktionieren.

Ihrer Logik zufolge war der Euro somit eine gute Idee?

Mo., 03.12.2018 - 15:34 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 15:42

Antwort auf von Marcus A.

ja natürlich: stellen Sie ich vor, auf einer Reise durch Europa müssten Sie wieder ein Dutzend Währungen mitnehmen; auch eine gemeinsame Polizei, gemeinsame Verteidigung und ein gemeinsamer Haushalt würden Europa stärker machen und ihm mehr Einfluss bringen.
Vergleichen Sie das heutige Deutschland mit dem Flickerlteppich, den es vor Jahrhunderten darstellte, dann erkennen Sie, was "gemeinsam" im Vergleich zu "jeder für sich" bedeuten kann.

Mo., 03.12.2018 - 15:42 Permalink
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W. C. Karcher Mo., 03.12.2018 - 16:45

Antwort auf von Peter Gasser

"Vergleichen Sie das heutige Deutschland mit dem Flickerlteppich, den es vor Jahrhunderten darstellte, dann erkennen Sie, was 'gemeinsam' im Vergleich zu 'jeder für sich' bedeuten kann."

Es bedeutete: Ein Volk, das in allen Bereichen der Hochkultur – Literatur, Kunst, Wissenschaft, Philosophie, Technik, Bildung usw. – Spitzenleistungen erbrachte.

Und was nach 1871 – "gemeinsam" – kam, muss man wohl nicht ausführen... Oder vielleicht einem, der über die politische Struktur der USA so wenig weiß wie Sie (s. o.) vielleicht wohl doch?

Mo., 03.12.2018 - 16:45 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 16:53

Antwort auf von W. C. Karcher

... auf die persönliche Ping-Pong-Ebene holen Sie mich nicht herab, auch nicht mit Provokationen:
da werde ich Ihnen nicht dienen.
Alle Völker dieser Erde haben, im Rahmen Ihrer Entwicklung, Spitzenleistungen erbracht. Je vermischter dabei die Gene, umso kreativer das "Volk".
Wir alle sind miteinander verwandt, wir alle sind Afrikaner.

Mo., 03.12.2018 - 16:53 Permalink
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W. C. Karcher Mo., 03.12.2018 - 19:02

Antwort auf von Peter Gasser

"Alle Völker dieser Erde haben, im Rahmen Ihrer Entwicklung, Spitzenleistungen erbracht."
Das stimmt nicht. Die wenigsten Völker haben das erreicht, was man "Hochkultur" nennt. Wer sich nur ein wenig eingehender mit empirischer Anthropologie und Ethnologie befasst, blickt in Abgründe – und lernt Europa um so mehr zu schätzen. Oder wie einer mal sagte: Es gibt viele Kulturen, aber nur eine Zivilisation.

"Wir alle sind miteinander verwandt, wir alle sind Afrikaner."
Sie vielleicht, mag sein. Ich nicht.

Mo., 03.12.2018 - 19:02 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 19:47

Antwort auf von W. C. Karcher

In Ihrem Text befinden sich meiner Ansicht nach 2 Irrtümer.
1. die Unterscheidung zwischen "Kultur" und "Zivilisation", wie Sie es nennen, ist wertend und dient der eigenen "Erhöhung". Wenn man z.B. an die Kreuzzüge, die Hexenverbrennungen und die Weltkriege denkt, blickt man auch in furchtbare Abgründe unserer eigenen Kultur/Zivilisation.
2. Natürlich sind auch Sie Afrikaner; Ihre Vorfahren kamen vor 8.000 Jahren aus Anatolien/Syrien und vor 4.000 Jahren aus Zentralasien, sie waren noch weitgehend schwarz, vorher kamen sie aus Afrika.

Mo., 03.12.2018 - 19:47 Permalink
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W. C. Karcher Mo., 03.12.2018 - 20:24

Antwort auf von Peter Gasser

Ad 1. : Ja aber selbstverständlich ist das wertend. Was denn sonst? Zweck oder Ziel ist dabei aber sicher nicht die eigene "Erhöhung". Das wäre ja armselig (ich selbst habe ja auch sowieso nichts dazu beigetragen).
Richtig ist vielmehr, dass diese Begriffe einer Analyse dienen. Richtig ist auch, dass das Ergebnis dieser Analyse die Feststellung ist, dass die Europäische Hochkultur diejenige ist, die – bislang – die höchste Kulturstufe erreicht hat. Keine andere Kultur in der gesamten Geschichte der Menschheit – schon gar nicht in Afrika – hat jemals zuvor diese Höhe in allen Bereichen dessen, was man Kultur und Zivilisation nennt, erreicht – Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Moral, Technik, Politik, Wirtschaft, Religion, Wohlstand usw. usw.

Ad 2.: es macht mich doch nicht zum Afrikaner, weil vor Jahrzehntausenden mal Menschen aus Afrika ausgewandert sind. Nach Ihrer Logik wären wir alle gar keine Homo Sapiens, sondern Affen, Amphibien, Amöben oder was weiß ich, wie weit sie zurück gehen wollen.
Einen Vorteil hat Ihr Statement ja: Man kann sich wenigstens abstammungsmäßig auf Leute zurückführen, die schon damals schlau genug waren, Afrika rechtzeitig zu verlassen. LoL

Mo., 03.12.2018 - 20:24 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 20:30

Antwort auf von W. C. Karcher

Da klicke ich mich nun aus. Ich lehne kontinentalen Rassismus, wie er in Punkt und Punkt 2 zu finden ist, ab.
1. Bei der "Moral" wäre ich da sehr vorsichtig; bei der Wirtschaft auch: auch Sie halten sich durch Ihren Lebensstil weltweit etwa 20 Sklaven: Hochkultur und höchste Zivilisation?
2. Wir sind alle homo sapiens. Eben drum! Wir sind alle gleich, wir sind alle miteinander verwandt, Rassen gibt es nicht.

Mo., 03.12.2018 - 20:30 Permalink
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W. C. Karcher Mo., 03.12.2018 - 20:41

Antwort auf von Peter Gasser

Das ist so wenig Rassismus, wie es Russen- oder Franzosenfeindlich ist, festzustellen, dass ein BMW geiler ist als ein Lada.
1. Worauf Sie da anspielen, ist ein Zug jeder menschlichen Population. Gut möglich, dass die europäische Zivilisation daran zugrunde geht – das widerlegt ja nicht, dass sie es in allen genannten Bereichen weiter gebracht haben, als alle anderen zuvor.
2. Dass "wir alle miteinander verwandt" sind, schließt nicht aus, von Rassen zu sprechen. Das kann man auch ganz wertfrei. Die Wissenschaft tut das weiterhin, auch wenn es Ihnen nicht gefällt. Nach Ihrer Logik gibt es auch keine Familien. Nach Ihrer Logik gibt es auch keine biologischen Spezies, wir sind ja alle miteinander verwandt. Nach Ihrer Logik gibt es auch keine Glatzen und kein volles Haar, denn die Übergänge sind ja fließend. Das passt doch alles nicht, guter Mann. Ihr Gutmenschentum in Ehren, aber es scheitert leider an der Wirklichkeit.
Übrigens ist das "wir sind alle miteinander verwandt" ja gerade kein Einwand gegen die Verwendung von Subspezies-Begriffen ("Rasse"), sondern im Gegenteil gerade die Voraussetzung davon. Wer behauptet, die Menschheit besteht aus Rassen, der setzt zugleich voraus, dass es EINE Menschheit gibt. Checken Sie das?

Mo., 03.12.2018 - 20:41 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 20:48

Antwort auf von W. C. Karcher

Ein letztes Wort, da Ihrer (falschen) Sach-Information entschieden widersprochen werden muß: grad die WISSENSCHAFT hat klar und deutlich festgestellt, dass es beim homo sapiens KEINE subspezies, KEINE RASSEN gibt. Da sind Sie nicht am neuesten Stand. Hautfarbe ist nichts anderes als Haar- oder Augenfarbe...

Mo., 03.12.2018 - 20:48 Permalink
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W. C. Karcher Mo., 03.12.2018 - 20:59

Antwort auf von Peter Gasser

Wieso Hautfarbe? Das geht bis in die Muskelzusammensetzung, Hirnstruktur, Immunsystem, Wirksamkeit von Medikamenten ...
Hier nur ein Beispiel von Tausenden und Abertausenden, wie es die Wissenschaft hält: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25387332

Dass im Laufsport die Weltrekorde von Afrikanern oder schwarzen Amerikanern gehalten werden, oder im US-Basketball Schwarze dominieren, erklären Sie wie? Mit sozioökonomischen Faktoren? Soziales Konstrukt und so?

Mo., 03.12.2018 - 20:59 Permalink
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Marcus A. Mo., 03.12.2018 - 18:25

Antwort auf von Peter Gasser

Der Euro hat eine Entwicklung in Gang gesetzt, dessen Auswirkungen jetzt langsam sichtbar werden.
Wenn Ihr Argument eine Reise durch Europa ohne "ein Dutzend" Währungen das wichtigste Argument sein soll, dann hat die PR-Maschinerie bei Ihnen sicher genützt.
Nicht Nationalstaaten oder Brüsseler Zentralismus sind die Zukunft Europas, sondern ein radikal dezentrales Europa der Regionen.
Mit dieser EU wird dieser Weg leider nicht beschritten.

Mo., 03.12.2018 - 18:25 Permalink
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rotaderga Mo., 03.12.2018 - 15:15

Populismus, und davon das Gegenteil ist Ehrlichkeit.
Und der Volksmund sagt: Gleich und Gleich gesellt sich gern.

Und der Volksmund hat immer Recht, Populisten immer Rechter.

Mo., 03.12.2018 - 15:15 Permalink
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Marcus A. Mo., 03.12.2018 - 18:26

Absolut zutreffend.
Einem Bürokraten aber zu erklären, dass mehr Bürokratie nicht die Lösung ist, ist leider sinn- und aussichtslos.

Mo., 03.12.2018 - 18:26 Permalink
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Benno Kusstatscher Mo., 03.12.2018 - 19:21

Ein bisschen Ahnenforschung, was die Leute so mitgemacht hatten, die 10-20 Jahre früher in Graz studiert hatten: Männliche Studenten konnten die Heimfahrt nur antreten, wenn sie vorher am Klagenfurter persönlich zwecks Naia den Papierkrieg ausfüllten. Der in Graz erstandene Computer musste geschmuggelt werden, wenn man nach Winnebach fuhr. Jede Heimfahrt Grenzkontrolle. Jede Heimfahrt Kontrollstress und Warterei, es sei denn man fuhr nachts. Dann war die Grenze geschlossen. Das in Graz erstandene Auto konnte man gleich in Arnbach abstellen, weil es bei Grenzübertritt sofort vom italienischen Zoll sequistriert worden wäre. Bankomatkarte ging im „Ausland“ selbstredend nicht. Bei einer Spritzfahrt von Bozen nach München musste man notgedrungen ein paar Schillinge zwischen Mark und Lira mit dabei haben, sonst hätten einen weder Arbö noch Ömtc von der Autobahn geschleppt. Ach was waren das für schöne Zeiten.

Mo., 03.12.2018 - 19:21 Permalink
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Benno Kusstatscher Mo., 03.12.2018 - 20:56

Mah, Du hast nicht behauptet, dass früher alles besser war. Du stellst nur allen Ernstes Fragen, was am deutschen Flickenteppich schlecht war. Und ich bin der Strohmann. Grins.

Mo., 03.12.2018 - 20:56 Permalink
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Klaus Hartmann Di., 04.12.2018 - 10:27

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Oliver H tritt für die “Abwicklung der Nationalstaaten” ein. Klingt doch gut oder?
Tags darauf lässt Oliver H den „Fleckerlteppich“ von Anno 1870 hochleben. Als Wirtschafts- und Friedensmodell! Bemerkenswert.
Das nenn ich mal einen Spagat der sich sehen lassen kann. Applaus.
Oder etwa doch nicht?
Vielleicht will ja Oliver H.die Nationalstaaten zu Grafschaften, Fürstentümer, Königreiche, Stammesgemeinschaften abwickeln. Wer weiß!!!!
Schließlich ist Oliver H. überzeugt, dass Solidarität nur in „kleinen Gruppen“ funktioniert.
Also doch Stammesgemeinschaft. Wusst ich‘s doch!!
Übrigens: Oliver H. fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Aussagen Salvini‘s zu Europa (bei Buchpräsentation von Lilli Gruber). Na dann:
"L'Europa dovrebbe dare più potere al parlamento europeo, con iniziativa legislativa diretta". Markante Aussage für einen Salvini. Oder doch nur, wie ich unterstelle, leere Phrasendrescherei? Ohne Vision, ohne Inhalt.
Ich bin mir sicher dass Oliver H. auch hier seinen Hang zur Verrenkung unter Beweis stellen könnte.
Aber er kann uns natürlich auch, gutmütiger Weise, davor verschonen.

Di., 04.12.2018 - 10:27 Permalink
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Peter Gasser Mo., 03.12.2018 - 21:29

1. Ich hatte erwähnt, dass ich mich weder provozieren lasse, noch für Ping-Pong-Spiele zur Verfügung bin.
2. Über Rasse im fachlich-wissenschaftlichen Sinne entscheiden Genetiker - und die haben Klartext gesprochen. Es gibt keine beim homo sapiens.

Mo., 03.12.2018 - 21:29 Permalink
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W. C. Karcher Di., 04.12.2018 - 08:03

„dass es damals zwischen den Kleinstaaten zahlreiche Abkommen und Zollunionen gab, sodass man sich dort relativ frei mit relativ wenig Kontrollen bewegen konnte. So gab es z.B. den deutschen Zollverein - ein Vorläufermodell zum EU-Binnenmarkt, wenn man so will.“

Ja. Kann man z. B. bei Stefan Zweig nachlesen, wenn man schon keine wissenschaftliche Fachliteratur lesen will. Was diese von der EU-Ideologie Indoktrinierten, deren Wahnsinn sogar so weit geht, zu meinen, die EU sei ein Friedensgarant, noch alles nicht wissen .. z. B. dass es damals auch schon eine große Münzunion gab.

Di., 04.12.2018 - 08:03 Permalink
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Manfred Klotz Di., 04.12.2018 - 15:33

Das ändert aber nichts an der gemeinsamen Wurzel, um die es Peter Gasser geht.
Die Tatsache, dass sich Menschen im Laufe der Jahrtausende an veränderte Umweltbedingungen angepasst haben (und entsprechend andere physische Eigenschaften ausbildeten) ändert an der anerkannten Wiege der Menschheit in ihrer Gesamtheit auch nichts.

Di., 04.12.2018 - 15:33 Permalink
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Peter Gasser Di., 04.12.2018 - 16:24

eben: und nach der phylogenetischen Entwicklungsgeschichte ist der Endpunkt homo sapiens sapiens. Es gibt keine abgetrennte genetische Menge, welche eine subspezies oder „Rasse“ definieren würde. Gibt es nicht. Diskutieren Sie das mit Svante Pääbo oder Johannes Krause, auch Adam Rutherford hilft weiter.

Di., 04.12.2018 - 16:24 Permalink
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W. C. Karcher Di., 04.12.2018 - 17:21

Antwort auf von W. C. Karcher

Nachtrag, selbst bei Wikipedia liest sich hierzu:
"Eine 2010 veröffentlichte Studie ergab, dass das Genom der Neandertaler eine signifikant größere Ähnlichkeit mit dem Genom von Europäern und Asiaten hat als mit dem Genom von Afrikanern. Daraus wurde gefolgert, 'dass der Genfluss vom Neandertaler zu den Vorfahren der Nicht-Afrikaner erfolgte, bevor sich die eurasischen Gruppen voneinander trennten' [...] Noch im Jahre 2004 sahen Pääbo und sein Team keine Anhaltspunkte für einen signifikanten Genfluss vom Neandertaler zum modernen Homo sapiens. Diese Ansicht änderte sich erst nach dem Einsatz neuer Untersuchungsmethoden mit dem Ergebnis, dass sehr wohl Genfluss stattgefunden habe mit einem heute messbaren Beitrag von bis zu 4 % Neandertaler-Genen zum Genpool heutiger Europäer und Asiaten."

Ok, diese Rede findet sich also hier in diesem Text, der die Forschungsergebnisse des Autoren, auf den Sie verweisen, darstellt: Die Rede von "dem" "Genom von Europäern", "dem Genom" von "Asiaten" und "dem Genom von Afrikanern", sowie die Rede von einem "Genpool heutiger Europäer und Asiaten".

Di., 04.12.2018 - 17:21 Permalink
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Peter Gasser Di., 04.12.2018 - 19:10

Antwort auf von W. C. Karcher

es hilft nix:
-> das "Genom" ist nur die Gesamtheit der Gene einer Einheit, und hat nix mit "Rasse" zu tun. Das Genom meiner Familie unterscheidet sich auch vom Genom Ihrer Familie.
-> die genetischen Unterschiede innerhalb der Menge der Europäer sind größer als der genetische Unterschied zwischen der Menge der Europäer und der Menge der Asiaten. Dies belegt den Unsinn mit der "Rasse".
-> wer den Begriff der "Rasse" braucht, um sich lebst der besseren Rasse zuzuordnen, was nichts anderes als Rassismus ist, dem kann man das auch nicht ausreden.
-> Bitte missbrauchen Sie Pääbo nicht.
-> Wir entfernen uns vom Thema des Artikels...

Di., 04.12.2018 - 19:10 Permalink
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Hans Hanser Di., 04.12.2018 - 18:41

Vielleicht wäre es sinnvoll wieder ein wenig italienische Luft zu schnuppern und ebensolchen Boden zu betreten um zu erkennen, dass die Lega ein Haufen von egoistischen Opportunisten ist, die erkannt haben, dass ihr Geschrei den sozial unterschichtigen Plebus hervor lockt. Sachpolitik ist nicht deren Ding und mit mit Anti-Euro-Leibchen im EU-Parlament rumsitzen und große Reden schwingen ist einfach, parallel den Staat, der ja so schlecht funktioniert, übers Ohr hauen, hat bei der Lega die Familie Bossi mit Erfolg vorgemacht.
Eines ist in Österreich am PC zu sitzen und online Weisheiten und paneuropäische Ideologien zum Besten zu geben. Mehr geholfen wäre der Diskussion wenn Fachleute, die in Treviso, Cremona und Pordenone oder ähnlichen Kommunen Einblick haben, ihren Alltag schildern würden. Dann würden auch dem studierten Herrn aus Österreich die Augen aufgehen.

Di., 04.12.2018 - 18:41 Permalink
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Peter Gasser Di., 04.12.2018 - 19:24

Das Diskutieren bringt so nichts.
Ich bewege mich auf der SACHEBENE;
Die Erwiderungen kommen auf de PERSÖNLICHEN EBENE.
Solche Diskurse gehen daher a priori aneinander vorbei.
Letzter Versuch: Adam Rutherford: "Es gibt keine wesentlichen genetischen Elemente, die es erlauben würden, eine bestimmte Gruppe von Menschen als "Rasse" zu definieren. Soweit es um Genetik geht, gibt es keine Rassen... die wichtigste Aufgabe der Wissenschaft ist es, die menschlichen Eigenschaften von der objektiven Realität zu trennen, und die Dinge so zu zeigen, wie sie wirklich SIND, und nicht wie wir sie sehen". Oder sehen wollen.
-> Klimawandel kann man nicht leugnen. Klima ist seit Jahrmillionen im Wandel. Zur Zeit leben wir in einer Eiszeit. Mir ist lieber, es wird wärmer, als dass es (noch) kälter wird.

Di., 04.12.2018 - 19:24 Permalink
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Peter Gasser Mi., 05.12.2018 - 07:23

Ich wiederhole, dass das Diskutieren auf unterschiedlichen Ebenen nichts bringt. Hier geht es nicht um die Sache, sondern um Polemik. Das liegt mir nicht.
-> Eine genetische Unterscheidung ist auch zwischen Geschwistern möglich, was soll der Hinweis?
-> Sie selbst tragen mehrere Haplotypen in sich, der Hinweis ist irrelevant. Haplotypen sind keine „Rassegrenze“. Dann wären in Ihnen ein halbes Dutzend Rassen vertreten - sie führen Ihre eigene Argumentation ad absurdum.
-> Wir alle teilen uns 99,9% desselben Erbgutes. Einigkeit herrscht daher unter Wissenschaftlern über die Unsinnigkeit, konkrete menschliche "Rassen" zu definieren: Jeder heute lebende Homo sapiens ist mit jedem anderen Menschen zu eng verwandt.

Mi., 05.12.2018 - 07:23 Permalink
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Klaus Hartmann Mi., 05.12.2018 - 10:26

@ Oliver H. Eine Zusammenarbeit mit Salvini und Kumpanen ist der falsche Weg.
Ihre Hoffnung, dass diese Gesinnungsgenossen das Wohl der Menschen in Europa verfolgen könnten, ist bezeichnend für Menschen, die den Ausweg aus Krisen nicht in einer Weiterentwicklung auf eine höhere, sondern in einer Rückbesinnung auf niedrigere Entwicklungsebenen suchen.
Den einzigen Nutzen den man aus diesen Bewegungen ziehen sollte ist, sie endlich als Krankheitssymptom des Systems wahr- und ernstzunehmen, konsequente Ursachenforschung zu betreiben und glaubhafte (radikale) Alternativen und Zukunftsentwürfe zu erarbeiten.
Sonst landen wir wieder bei 1933.

Mi., 05.12.2018 - 10:26 Permalink
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Klaus Hartmann Mi., 05.12.2018 - 12:21

Na dann lachen Sie mal. Ist meine "Sturheit" doch noch für etws gut.
Dass Ihre Aussage ".......... ich es für möglich halte mit der Lega das Projekt der europäischen Zusammenarbeit weiter voranzutreiben, da die Lega nicht völlig konträr zu den Ideen hinter der EU steht" eine Frage war, konnte ich aber beim besten Willen nicht erahnen.
Fehlt mir wohl an Bildung. Na ja - Sturheit und mangelde Bildung sind anscheinend ein untrennbares Geschwisterpaar.
Auch meine ständigen Versuche der Ablenkung sollten Sie mir verzeihen, aber mein "binär/dialektisches Denken" hat halt, wie Sie ja bereits anmerkten, seine Grenzen.
Also dann - nehmen Sie mir meine Unzulänglichkeiten nicht allzu übel und hören Sie bitte auf mit Ihrem freundschaftlichem Du, ich habe es mir wirklich nicht verdient .

Mi., 05.12.2018 - 12:21 Permalink
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Profil für Benutzer Klaus Hartmann
Klaus Hartmann Mi., 05.12.2018 - 21:28

"Beantworte lieber meine Frage, anstatt erneut abzulenken." und dann "Es war keine Frage, das habe ich auch nie behauptet."
Ja was dann? Frage oder nicht Frage?
"Du nimmst meine klar umrissene und präzise Aussage und erweiterst sie. Das ist unzulässig."
Ja so funktioniert das nun mal in Debatten. Übrigens habe ich nicht Ihre Aussage erweitert, sondern Ihre Widersprüche offengelegt. Was wollen Sie eigentlich? Selbstgespräche führen oder eine "ernsthafte Auseinandersetzung". Für Selbstgespräche würde ich Ihnen den Spiegel im Badezimmer empfehlen. Da gibt's halt keine Likes die Ihr Ego kitzeln könnten - Sorry.
"Was ist an meiner Aussage darüber falsch, dass auch mit der Lega ein Ausbau der EU in gewissen Bereichen möglich ist, da die Lega die EU oder noch wichtiger die europäische Zusammenarbeit nicht völlig ablehnt?"
Falsch ist gar nichts an Ihrer Aussage. Nur dass ich Ihre Meinung nicht teile. Geantwortet habe ich Ihnen bereits weiter oben.
Können Sie diesen Widerspruch verkraften oder ist der auch "unzulässig".
"ich höre gerne mit dem "du" auf, wenn Sie mit Ihren Strohmannargumenten aufhören, sondern auf das konket Geschriebene eingehen."
Strohmannargument scheint ein Lieblingswort von Ihnen zu sein. Ihr ständiges zurückgreifen darauf, ist ein Todschlagargument das nicht zieht. Und das mit dem konkret geschriebenen, sollten Sie sich lieber selbst zu Herzen nehmen - stehen Sie doch einfach Mal zu dem was Sie von sich geben. Hier könnte Psychotherapie hilfreich sein. Sie scheinen ja auch da allerhand zu verstehen.
"So ist aber kein Erkenntnisgewinn in der Debatte möglich."
Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.
Gute Nacht.

Mi., 05.12.2018 - 21:28 Permalink