Wirtschaft | Land & Raum

“Wir können das nicht dulden!”

Walter Amort (hds) tobt: Im Gesetzentwurf für Raum und Landschaft werde “der Bauer zum Kaufmann”. Er fordert, “das zusätzliche Privilegium der Landwirtschaft aufzuheben.”
Walter Amort
Foto: hds

Walter Amort konnte seinen Augen kaum glauben. Als der Präsident des Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) den soeben fertig gestellten Gesetzentwurf für Raum und Landschaft zu Gesicht bekam, stieg im die Zornesröte ins Gesicht. Das lässt Amort in einer gesalzenen Aussendung durchblicken, die er zu Wochenende den Medien zukommen lässt. Darin kritisiert er vehement “die Bevorzugung der Landwirtschaft”.

“Diese ungerechtfertigte Vorgangsweise führt zu einer Wettbewerbsverzerrung, die ihresgleichen sucht.”
(Walter Amort, hds-Präsident)

 

Entwurf im Ungleichgewicht?

Wie berichtet wurde der von Landesrat Richard Theiner vorgelegte Gesetzentwurf für Raum und Landschaft Mitte vergangener Woche vom zuständigen Gesetzgebungsausschuss im Landtag genehmigt. Mit einer Reihe von Abänderungen – die meisten stammen von den Bauernvertretern der SVP, wie nicht zuletzt der Grüne Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba aufzeigte. Laut Theiner ist es dennoch ein “ausgewogener” Gesetzentwurf, der keinerlei Interessen besonders bevorzuge oder benachteilige.

Walter Amort sieht das anders. Was ihn in Rage versetzt, ist speziell Absatz 7 des Artikel 32 der neuen Fassung des Gesetzentwurfes, der in einer Sondersitzung des Landtages im Mai diskutiert und verabschiedet werden soll. In besagtem Absatz sei “festgeschrieben worden, dass in den Gewerbegebieten Einzelhandel mit landwirtschaftlichen Produkten durch landwirtschaftliche Unternehmer in einzelner oder in zusammengeschlossener Form erlaubt ist”, erklärt der hds-Präsident.

 

“Der Bauer zum Kaufmann? Nicht mit uns!”

Im Klartext heiße das, dass künftig jeder einzelne Bauer oder mehrere gemeinsam in Gewerbegebieten Einzelhandel ausüben könnten, so Amort.
“So kann es etwa der Fall sein, dass sich mehrere Landwirte zusammentun, im Gewerbegebiet eine Halle mieten und dort Handel betreiben”, meint der hds-Präsident, der fordert: “Keine Supermärkte für Bauernprodukte im Gewerbegebiet!”

Die seien nicht sinnvoll, poltert Amort, auch “um die Authentizität der landwirtschaftlichen Produkte zu wahren sowie lebendige und attraktive Orte zu garantieren”. Er erinnert: “Die Südtiroler Raumordnungsbestimmungen folgen dem Prinzip, dass Einzelhandel vornehmlich in den Orten und bewohnten Gebieten ausgeübt werden kann und nur in bestimmten Ausnahmefällen – wie für sperrige Güter – in den Gewerbegebieten. Und was die Landwirtschaft anbelangt, so können aktuell in Gewerbegebieten etwa nur landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften vorwiegend ihre Produkte anbieten.”

Der hds-Präsident befürchtet nun, dass, wenn “der Bauer zum Kaufmann” werde, vor allem der Einzelhandel draufzahle.

“Die Landwirte haben bereits heute viele Möglichkeiten, ihre Produkte zu verkaufen, wie etwa auf Bauernmärkten, in ihren Hofläden und in bereits bestehenden Lebensmittelgeschäften. Zudem werden sie was Auflagen und Steuern anbelangt im Vergleich zum Handel eindeutig bevorzugt”, zeigt Amort auf. Die zusätzliche Verkaufsschiene in den Gewerbegebieten führe “zu einer Benachteiligung des Einzelhandels in den Orten und kann nicht so einfach hingenommen werden”, schimpft der hds-Präsident.
Amort spricht Klartext: “Diese ungerechtfertigte Vorgangsweise führt zu einer Wettbewerbsverzerrung, die ihresgleichen sucht. Wir können diese Vorgangsweise nicht dulden.” Amorts Appell und der des hds geht “an alle politischen Vertreter, dieses zusätzliche Privilegium der Landwirtschaft aufzuheben”.

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19 amet Fr., 06.04.2018 - 18:12

"Bei uns in Deutschland" Die übliche Leier aller Nordlichter die an "Deutschland über alles" glauben, und meinen sie müssten den Eingeborenen lehren wie man leben soll. Deswegen sind sie auch so beliebt in Europa. Sie sollten endlich lernen dass hier bei uns Regeln herrschen die wir uns selbst gegeben haben. Die Südtrioler Regelung mit den Gewerbegebieten ist autokton, und da kann ich dem Amort nur Recht geben. Sie sollte nicht verwässert werden, schon gar nicht für die Bauern, die sowieso schon mit Privilegien aller Art reichlich ausgestattet sind.

Fr., 06.04.2018 - 18:12 Permalink
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19 amet Fr., 06.04.2018 - 20:00

Können Sie nicht lesen ? Ich kommentierte den Artikel in dem ich dem Amort Recht gebe, während Sie in Unenntnis der Südtiroler Regelung der Gewerbezonen abstruserweise das Gegenteil behaupten wollen.

Fr., 06.04.2018 - 20:00 Permalink
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19 amet Fr., 06.04.2018 - 20:03

Übrigens. Wo haben sie Deutsch gelernt? Waren dort die Regeln der Gross- und Kleinschreibung unbekannt ?

Fr., 06.04.2018 - 20:03 Permalink
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Michael Kerschbaumer Fr., 06.04.2018 - 21:38

Antwort auf von 19 amet

Oh, oh, oh, Sie sind also Deutschprofessor, oder?
-nach „lesen“ ein Leerzeichen vor dem Fragezeichen?
-was bedeutet „Unenntnis“?
-nach dem Wort „Übrigens“ ein Punkt?
-die Höflichkeitsform „sie“ kleingeschrieben?
-„Deutsch“ großgeschrieben?
-„Gross“-Schreibung mit Doppel-ss anstatt scharfem „ß“?

Fr., 06.04.2018 - 21:38 Permalink
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19 amet Fr., 06.04.2018 - 22:22

Antwort auf von Michael Kerschbaumer

Entschuldigen Sie Herr Oberlehrer. Aber es ist ja bekannt, dass selbsternannte Federfuchser Flüchtigkeitsfehler, wie eine Leertaste zuviel, eine fehlende Höflichkeitsform, und ähnliche Erbsenzählereien, als Kapitalverbrechen ahnden möchten, während ihre Schützlinge der gleichen Politrichtung die Grundprinzipien der Rechtschreibung selbstverständlich ignorieren können. Schläft es sich eigentlich gut mit dem dicken Duden unter dem Kopfkissen?

Fr., 06.04.2018 - 22:22 Permalink
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19 amet Sa., 07.04.2018 - 18:44

Antwort auf von Michael Kerschbaumer

Entschuldigen Sie Herr Oberlehrer. Ich sehe gerade ein Geschreibsel Ihres Schützlings, den ich kritisierte.
"Sie sind nur hier um hass zu schüren. Selbst habrn sie keine argumente. Befassen sie sich mit dem thema wenn sie wollen ind äussern sie da ihre meinung. Ein forum ist dazu da. Wenn sie andere meinungen als die ihre nicht vertragen, dann passt ihre gesinnung in die 1930er"
Stehen Ihnen als Federfuchser nicht die Haare zu Berge ? Nein ? Dann tun Sie mir aber wirklich leid. So verbohrt in die Grammatik und dann sich unter dem Tisch verkriechen ?

Sa., 07.04.2018 - 18:44 Permalink
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rotaderga Sa., 07.04.2018 - 09:43

wie im wahren Leben, vom vorgegebenem Thema nix in der Birne aber sich fleißig über Rechtschreibung und Gesetze und Benimmregeln dieses Forums- Kindergarten das Maul zerreißen.
Zurück zum Thema: Jeder Produzent soll seine Produkte direkt und überall, unter Einhaltung der hygienischen und steuerlichen Auflagen, verkaufen dürfen Punkt Amen.

Sa., 07.04.2018 - 09:43 Permalink
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harri bo Mo., 09.04.2018 - 11:44

Die Verlagerung der Verkaufsflächen in die diversen größeren und kleineren Einkaufszentren, letztere gibt es ja mittlerweile in jeder größeren Ortschaft, führt klar ersichtlich zu einem Leerstand der Geschäftsflächen in den Ortschaften (siehe z.B. Lana).
Die Entwicklung der Ortschaften kann man planen und steuern, idealerweise im Sinne der Bevölkerung.
Man kann sie auch sich selbst überlassen, oder dem Stärkeren. Derzeit scheint letzteres im Gange zu sein.
Liegt entweder an der Unfähigkeit oder Kurzsichtigkeit unserer Verwalter, oder einfach nur an der Macht des Geldes.

Mo., 09.04.2018 - 11:44 Permalink