Kultur | Theater

Macht und Widerstand

Zwanzig Jahre lang recherchierte Ilija Trojanow, der selbst als Kind mit seinen Eltern aus Bulgarien floh, für seinen Roman. Pařízeks hat es ideal fürs Theater umgesetzt.
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Foto: Foto: SKI

Zeugnis und Wahrheit
Bulgarien. Zwei Biografien: Die des Anarchisten Konstantin, der zehn Jahre für die Sprengung eines Stalindenkmals in Haft saß, und die seines Folterers Metodi, dem „Michelangelo des Verhörs“. 1989 wechselt die Regierung, doch die Protagonisten der Macht bleiben dieselben. Sie haben sich ohne größeren Reibungsverlust neu eingerichtet. Erinnerungen sind unerwünscht. Konstantin sucht in den Akten der Staatssicherheit nach Zeugnissen für das Erlebte, stößt dabei aber nur auf wenig aussagekräftige Dokumente. Die Sicherheitsbehörden haben gründliche Arbeit geleistet, ihre Arme reichen bis in die Gegenwart. Und so bleiben Opfer und Folterer, Konstantin und Metodi, aufeinander angewiesen durch die Zeugenschaft, die allein sie sich gegenseitig ablegen können.
 weil sie dem Geist und Buchstaben des Buches folgt und das Werk zugleich entschieden aufs Theater bringt.“ (Die Deutsche Bühne)

Ein Gastspiel des Staatsschauspiels Hannover in Kooperation mit dem Deutschen Theater Berlin

Regie und Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüme: Kamila Polívková
Dramaturgie: Judith Gerstenberg

Mit:
Samuel Finzi
Markus John
Sarah Franke
Henning Hartmann

Bozen, Waltherhaus
Mi 9.1. 20 Uhr


Meran, Stadttheater
Do 10. 1. 20 Uhr