Gesellschaft | Freiheitliche

Pius Leitner und die Flüchtlinge

Die Freiheitlichen positionieren sich einmal mehr in Sachen Flüchtlingspolitik: Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort anstatt Förderung der „Massenflucht“.

Am Dienstag Mittag soll Landeshauptmann Arno Kompatscher offiziell verraten, wo in Südtirol künftig zusätzliche Flüchtlingsunterkünfte geschaffen werden sollen. Kurz davor bringt der Freiheitliche Fraktionssprecher Pius Leitner in einer Stellungahme noch einmal die Sicht seiner Partei auf das Problem auf den Punkt.  Klare Richtlinien statt Weiterwursteln, Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort anstatt Förderung der „Massenflucht“, lauten die Slogans jener Partei, die der SVP beim Thema Migration zumindest auf deutschsprachiger Seite am stärksten Druck macht. Was genau Pius Leitner damit meint, kann seiner Stellungnahme in vollem Wortlaut entnommen werden. Die Diskussion ist eröffnet. 

Alle reden über Flüchtlinge, doch die allermeisten achten nicht auf den wahren Inhalt dieses Begriffes. Politiker und Medien der „linken Reichshälfte“ faseln von Willkommenskultur und Pflicht zur Aufnahme. Dabei wissen sie genau, dass unter dem Deckmantel einer diffusen Flüchtlingspolitik (Asyl und Masseneinwanderung werden nicht mehr voneinander getrennt) blühende Geschäfte gemacht werden. Anscheinend ist mit Flüchtlingen derzeit mehr zu verdienen als mit Drogen und Prostitution - und das will doch tatsächlich etwas heißen! Die jüngsten Verhaftungen in Rom erfolgten wegen korrupter Geschäfte mit Flüchtlingen.

Die allermeisten „Flüchtlinge“ fliehen nicht v o r etwas, sondern sie fliehen z u etwas, nämlich in die Sozialnetze der EU-Staaten. Das Nachsehen haben oft jene, die tatsächlich Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention sind. Für diese haben wir ausreichend Platz, wenn die Illegalen ausgewiesen oder erst gar nicht herein gelassen würden. Ja, was gerne vergessen oder unterschlagen wird: die allermeisten Einwanderer sind keine Flüchtlinge, sondern ganz einfach illegale Zuwanderer. Mich beschäftigt auch immer öfter die Frage, warum verfolgte Muslime nicht in sichere Länder fliehen, wo der Islam „Staatslehre“ ist und warum sie stattdessen in Ländern Unterschlupf suchen, wo lauter „Ungläubige“ leben. Muss man sich da wundern, wenn aufmerksame Bürger eine Strategie dahinter wittern? Überhaupt strotzt die mediale Berichterstattung von Einseitigkeit und Verzerrung der Wirklichkeit. Im Fernsehen werden meist Bilder von Frauen mit Kindern gezeigt, obwohl rund 80% der Asyl-Antragsteller Männer sind.

Südtirol soll und wird seinen Anteil zur Linderung des Flüchtlingsproblems leisten. Die Landesregierung soll aber endlich Klartext sprechen was Anzahl, Dauer, Standorte und Folgekosten anbelangt. Dass nicht zuletzt unsere eigenen Leute aufgrund der großzügigen Förderungen für Wirtschaftsflüchtlinge immer öfter benachteiligt werden, scheint vielen egal zu sein. „Einheimische zuerst“ nur noch ein frommer Wunsch? Warum hat die Politik nicht den Mut, endlich klare Richtlinien zu erlassen und diese auch umzusetzen? Warum sträubt sich die Landesregierung, vom Staat in der Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik mehr Zuständigkeiten einzufordern? Die Großen der Politik bieten jedenfalls keine Lösungen an, wie der jüngste G7-Gipfel im bayrischen Ellmau gezeigt hat. Wer sich davon eine Neuausrichtung bzw. eine Strategie erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Ist es das schlechte Gewissen, dass man für die Zustände in den Herkunftsländern der Flüchtlinge verantwortlich oder zumindest mitverantwortlich ist? Nur die Beendigung der Ausbeutung, der Stopp von Waffenlieferungen und konkrete Hilfe vor Ort können die Flüchtlingsströme zum Versiegen bringen. Wie sagte der Afrika-Missionar Daniel Comboni? Afrikanern in Afrika helfen!

Also: Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort anstatt Förderung der „Massenflucht“, die den Ländern die Zukunft entzieht!

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Profil für Benutzer Andrea Terrigno
Andrea Terrigno Di., 09.06.2015 - 12:21

Guter Ansatz, dann gehen Sie (alle) mal vor Ort helfen, schliessen Sie (alle) Ihr Bankkonto um zumindest etwas gegen Waffenhandel zu unternehmen, verkaufen Sie (alle) Ihre eventuellen globalen Börsentitel. Nur dann können Sie glaubhaft wirken.

Di., 09.06.2015 - 12:21 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 09.06.2015 - 12:35

Aha, also flüchtet man seit neuestem irgendwohin statt von irgendwas weg! Was für eine Rhetorik! Und dann noch das allseits beliebte "einheimische zu erst", überhaupt wenn es um Politikerpensionen und öffentlich finanzierte Penisringe geht, gell Pius?

Di., 09.06.2015 - 12:35 Permalink
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Roland Kofler Di., 09.06.2015 - 12:54

"Mich beschäftigt auch immer öfter die Frage, warum verfolgte Muslime nicht in sichere Länder fliehen, wo der Islam „Staatslehre“ ist und warum sie stattdessen in Ländern Unterschlupf suchen, wo lauter „Ungläubige“ leben. Muss man sich da wundern, wenn aufmerksame Bürger eine Strategie dahinter wittern?"

Di., 09.06.2015 - 12:54 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mi., 10.06.2015 - 11:49

Herr Leitner, könnten Sie bitte "Einheimische§ definieren?
Immer wenn ich am Stammtisch auf ihre Argumentation aufspringen will, wird mir diese Frage gestellt, und das ja auch nicht ganz unberechtigt.
Bei uns am Stammtisch sitzen nämlich 6 Südtiroler aus 4 verschiedenen Ländern.
Ausser mir und meinen deutschsprachigem Schwagern ist da noch Ugo, geboren 1961 in Taranto, seit 1971 in unserer Gemeinde wohnhaft.
Dann wären noch, oh wie schlimm, die ganzen "Ausländer":
Jussuf, genannt Josi: geb. 1958 in Syrien, seit 2007 hier.
Ahmed, genannt Ami: geb. 1965 in Uganda, seit 2009 hier.
Yuri, genannt Yuri: geb. 1962 in Albanien, seit 2004 hier.
Und Sam kenne ich nur als Sam, er ist jetzt seit 11 Monaten hier, kommt aus Eritrea, geb. weiss ich im Moment nicht, und er spricht überraschend gut englisch, und schon einige Brocken deutsch.
Und jetzt frage ich Sie: Wieviele EINHEIMISCHE sitzen an unserem Stammtisch?

Mi., 10.06.2015 - 11:49 Permalink