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Demokratien in Krise

Die Hauptursachen für die derzeitigen politischen Zustände in den westlichen Demokratien scheinen mir der Finanzkapitalismus und missverstandene Menschenwürde zu sein.
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" Wo Sprache Gewalt ausdrückt, sind wir von der personalen Gewalt nicht mehr weit entfernt" (von Günther Palaver). Dieser Satz trifft, nach meinem Verständnis von politischer Kommunikation, ins deren Zentrum. Als Hauptursachen aber für die derzeitigen politischen Zustände in den westlichen Demokratien scheinen mir a) der "chaotische Finanzkapitalismus" begleitet vom Konsumzwang, und b) das fremdbestimmte Verständnis von Menschenwürde mit Angst als Folge zu sein. Dem Finanzpiratentum müsste und könnte, zumindest seitens der EU, ein Riegel vorgeschoben werden, indem jede Finanztransaktion mit mimdestens 1,5% besteuert wird, und diese Transaktionen nicht weiter im milli-Sekundentakt sondern erst nach einer Wartezeit von mindestens 3 Tagen durchgeführt werden dürfen. Das derzeitige "freie" Finanzmarkt zerstört die Realwirtschaft, führt in neue "Finanzkrisen" und fährt die Volkswirtschaften gegen die Wand (Verlierer bleiben die Kleinen, Gewinner die großen Gauner). Der Konsumzwang beruht auf unerfüllter Lebenssehnsucht, die mit "immer mehr haben müssen" beworben wird, Wobei für ein guten Leben doch nur recht wenig ausreichen würde : ausreichende Ernährung, ein "daheim" und gute zwischenmenshcliche Beziehungen. Dass Menschenwürde fremdbestimmt vermittelt wird, hängt m.E. damit zusammen, dass uns bereits als Kleinkinder vermittelt wird, wir seien "würdig" wenn wir gelobt, und "unwürdig" wenn wir getadelt werden. Eine derart verstandene Menschenwürde hat Misstrauen, Angst, Aggression zur Folge und führt zu absurden Sicherheits-Forderungen und  dazu sich von anderen abzugrenzen, zum Sich-Einmauern, zur Ablehnung alles Fremden. Dabei sind primäre Voraussetzung für ein lebenswertes Miteinander der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung der Verschiedenheiten. Die 5Sterne-Bewegung versteht sich dank ihrer Rousseau-Internet-Plattform als direktdemokratisch "par excellence". Der Menschen Wunsch nach Mitbeteiligung und Mitbestimmung setzt aber den Weg über partizipative Methoden der Meinungsbildung und Entscheidungswege voraus. Direkte Demokratie ist der zweiter Pfeiler einer jeden echten Demokratie.  Parteien, die dies verstehen und aus politischem Kalkül nicht mit Angst auf Stimmenfang aus sind, werden dazugewinnen, jene die z.B. das im Landtag aufliegende Gesetz zur Direkten Demokratie beschneiden und vertagen, werden an Zustimmung verlieren.

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Mensch Ärgerdi… Mo., 11.06.2018 - 09:41

In der Krise stecken doch viel eher politisch linke Kräfte und das aus dem einfachen Grund, dass sie keinen mehr überzeugen können. In wie fern soll es deswegen eine "demokratische Krise" in den westlichen Ländern geben? Da lachen doch die Hühner! Wenn ein Land nur demokratisch ist wenn Linke und Pseudolinke (wie der PD) regieren, dann hat man von Demokratie gar nichts verstanden.

Mo., 11.06.2018 - 09:41 Permalink