Politik | ESC

Tolerantes Europa?

Der ESC 2014 hat mehr Symbolik für die derzeitige Lage in Europa, als auf den ersten Blick klar wird. Leider stand dieses Jahr nicht die Musik im Vordergrund, sondern die Kolumnen überschlagen sich mit politischen Interpretationen. Eine von Steuerzahlern finanzierte Show sollte frei von politischen Statements sein. Dass das Ausbuhen von zwei jungen russischen Interpretinnen lapidar zur Kenntnis genommen wird, stellt ein Armutszeugnis für unsere ach so tolerante Kultur dar.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Conchita Wurst hat den ESC gewonnen. Vor einigen Jahren hätte eine auf die Verwischung der Geschlechtergrenzen aufbauende Kunstfigur wohl kaum eine Chance gehabt, den ESC zu gewinnen, selbst wenn die musikalische Leistung hervorragend gewesen wäre. Dies zeigt ganz deutlich, dass sich die öffentliche Wahrnehmung im Bereich der Geschlechterrollen verändert hat.

Was mich aber störte und dazu motivierte, diesen Beitrag zu verfassen sind die Buh-Rufe, von denen ich lesen durfte. Es war jedoch nicht die mutige Kunstfigur Conchita Wurst, die mit Buh-Rufen bedacht wurde, sondern das russische Duo. Grund dafür war wiederum nicht die musikalische Leistung, sondern wohl der Konflikt in der Ukraine. Aber wir sind ja tolerant. Was wäre wohl los gewesen, hätte man Conchita Wurst ausgebuht?

Was geht in Menschen vor, die zwei 17-jährige Mädchen auszubuhen, weil sie in einem aus ihrer Sicht falschen Land leben? Diesen Leuten fehlt offenkundig die politische, geschichtliche sowie humanistische Bildung. Wer sich etwas mit Geschichte befasst, stellt fest, dass das Prinzip Aktion-Reaktion vorherrscht.


Anstatt zu einem Statement der Toleranz wurde die Veranstaltung zu einem Statement der Intoleranz. Aber solange kein Individuum mit sexuell uneindeutiger Orientierung vom Mob ausgepfiffen wird -sondern zwei russische Mädchen- ist alles gut.


KUBA KRISE:
Wir alle lernen, was bei der Kuba-Krise geschehen ist. Dass die USA im Vorfeld aber je 25 Jupiter-Raketen in Italien und der Türkei stationiert hatten und die Russen vor Kuba kehrtmachten, nachdem die USA ihnen zusagt hatten, die Raketen aus der Türkei (geheim) abzuziehen, hört man dabei meist nicht. Geheim deshalb, „um die NATO-Partner der USA nicht zu brüskieren.“

Russland vs. NATO?
Aktuell lebt Russland vom Öl- und Gasexport. Es geht auch darum, den europäischen Markt mit russischen Rohstoffen zu versorgen. Blumtritt spricht in seinem Beitrag die St. Petersburger Rohstoffbörse an.
Russland sucht den direkten Weg nach Europa und will deshalb Kontrolle über die in der Ukraine verlaufenden Pipelines sowie über das Schwarze Meer und das Mittelmeer behalten.
Wo liegen die wichtigsten Häfen der Russen in diesem Bereich? In Sewastopol(Krim) und Tartus(Syrien). Ist es nur Zufall, dass die Ukraine und Syrien innerhalb der letzten 12 Monate zu scharfen Unruheherden wurden?
Die USA haben ein logisches Interesse daran, Russland zu schwächen. Die Ukraine in die EU oder die NATO zu holen, würde das Kräftegleichgewicht zu Gunsten der USA ausschlagen lassen. Das kann Russland nicht zulassen. Wer dies versucht, riskiert Krieg! Das ist Dummheit. Dass der IWF der neuen, niemals gewählten, Regierung in Kiew sofort nach Regierungsbildung ein rund 17Mrd. Euro umfassendes Hilfspaket anbietet, rundet das ganze noch ab.

Würden die buhenden Idioten im Publikum des ESC diese Überlegungen kennen, würden sie sich wohl anders verhalten. Aber sie sind ja tolerant.
Die Botschaft des Song Contests ging leider daneben. Anstatt zu einem Statement der Toleranz wurde die Veranstaltung zu einem Statement der Intoleranz. Aber solange kein Individuum mit sexuell uneindeutiger Orientierung vom Mob ausgepfiffen wird, sondern zwei russische Mädchen, ist alles gut.

Mir fällt auch noch das Stichwort kognitive Dissonanz ein. Wird das Gehirn mit etwas Widersprüchlichem konfrontiert, sucht es Konfliktlösungsstrategien. Eine dieser Konfliktlösungsstrategien ist die Ausblendung von all jenen Informationen, die das eigene Weltbild stören könnten. Viele Menschen nehmen die Informationen der Medien unreflektiert als absolute Wahrheit hin. Dass der ESC teilweise wie eine stark abgeschwächte Form der Hungerspiele in „Die Tribute von Panem“ wirkt, verwundert da kaum mehr.

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Sepp.Bacher So., 11.05.2014 - 19:10

Der ESC war schon in vergangenen Jahren - soweit ich das mitgekriegt habe - nicht unpolitisch: Die früheren GUS-Staaten haben vorwiegend für einander gestimmt. Genauso gab es verschiedene westliche "Koalitionen". Als gestern der/die Sieger/in von Deutschland nur sieben Punkte erhielt, hat sich der ORF-Kommentator schon aufgeregt: vom Nachbarland könnte man schon mehr (Punkte) erwarten.
Es stimmt, dass die Russinnen ausgepfiffen wurden. Das fand ich auch schade. Im Gegenzug profitierte aber nicht die Ukraine. Dass Conchita Wurst mit so viel hysterischen Applaus bedacht wurde, hat mich ebenfalls gewundert. Ich glaube, dass das aber nicht politisch zu werten ist.

So., 11.05.2014 - 19:10 Permalink
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Lorenz Gallmetzer So., 11.05.2014 - 19:38

Hallo Oliver, ohne dass wir uns kennen würden.
Ich bin erstaunt über Ihren Kommentar. Sie beklagen die "Politisierung" des Song Contests, um dann aber eine - recht zweifelhafte und absolut Putin-freundliche - Kurzabhandlung über gewisse Aspekte der Rivalität zwischen den USA und Rußland zu verfassen. Ist das konsequent? Außerdem sind Sie doch angehender Mediziner - Ihre Verwendung und Interpretation des Begriffes "kognitive Dissonanz" ist ebenso einseitig wie der Rest des Beitrages.
Zur Präzisierung vielleicht noch einmal nachlesen:

"Definition, Hintergrund :
Vereinfachtes Modell der kognitiven Dissonanz Kognitive Dissonanz tritt unter anderem auf, wenn man eine Entscheidung getroffen hat, obwohl die Alternativen ebenfalls attraktiv waren;
wenn man eine Entscheidung getroffen hat, die sich anschließend als Fehlentscheidung erweist;
wenn man gewahr wird, dass eine begonnene Sache anstrengender oder unangenehmer wird als erwartet;
wenn man große Anstrengungen auf sich genommen hat, nur um dann festzustellen, dass das Ziel den Erwartungen nicht gerecht wird;
wenn man sich konträr zu seinen Überzeugungen verhält, ohne dass es dafür eine externe Rechtfertigung (Nutzen/Belohnung oder Kosten/Bestrafung) gibt.

Ist die Dissonanz stark genug, kann ihre Bekämpfung eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten herbeiführen. Starke Dissonanz entsteht insbesondere bei einer Gefährdung des stabilen, positiven Selbstkonzepts, wenn also jemand Informationen bekommt, die ihn als dumm, unmoralisch oder irrational dastehen lassen. In der Alltagssprache werden solche Momente als peinliche Momente bezeichnet.[1] Kognitive Dissonanz motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar zu machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden, wie beispielsweise Verhaltensänderungen oder Einstellungsänderungen. Falls nötig, werden die eigenen Überzeugungen und Werte geändert, was über temporäre Rationalisierungen weit hinausgeht. Der Begriff wurde 1957 von Leon Festinger geprägt, der sowohl die Entstehung als auch die Auflösung von kognitiver Dissonanz theoretisch formulierte. Seither wurde die zugrundeliegende Theorie in mehreren hundert Experimenten bestätigt.[2] Seinem Schüler Elliot Aronson ist eine substantielle Weiterentwicklung und die empirische Untermauerung zu verdanken." Wikipedia
Sind Sie da vielleicht nicht selbst Opfer einer kognitiven Dissonanz?
lg LG

So., 11.05.2014 - 19:38 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach So., 11.05.2014 - 19:53

Antwort auf von Lorenz Gallmetzer

so wie ich den artikel verstanden habe, geht es dem verfasser weniger darum, putin zu verteidigen, als das faktum zu kritisieren, dass zwei siebzehnjährige mädchen gnadenlos ausgebuht wurden, weil sie aus dem "falschen land" kommen. dieses verhalten zeigt doch genau jene undifferenziertheit, die bei "verallgemeinernden intoleranten" zurecht kritisiert wird.

So., 11.05.2014 - 19:53 Permalink
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Peter Grünfelder Di., 13.05.2014 - 11:00

Antwort auf von Lorenz Gallmetzer

Nicht Oliver ist putinfreundlich, aber Lorenz ist prokapitalistisch... anders gesagt ist Oliver antikapitalistisch, und Lorenz kommunistenfeindlich??? Ohne weiter ins Detail zu gehen lässt sicheines ganz sicher erkennen, dass die Politiker nicht das Interesse Ihrer Wähler vertritt.

Di., 13.05.2014 - 11:00 Permalink
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Profil für Benutzer Harald Knoflach
Harald Knoflach So., 11.05.2014 - 19:59

durchwachsener artikel, lieber oliver.
"Leider stand dieses Jahr nicht die Musik im Vordergrund" ist der Scherz des Tages. Der ESC ist wohl seit jeher die wohl politischste Veranstaltung Europas. Und ob das, was geboten wird, Musik ist, ist nicht nur unter Experten umstritten :-). Die Holländer haben das was missverstanden und heuer tatsächlich Musiker geschickt.
"Vor einigen Jahren hätte eine auf die Verwischung der Geschlechtergrenzen aufbauende Kunstfigur wohl kaum eine Chance gehabt, den ESC zu gewinnen"
Auch das ist nicht unbedingt richtig. Mit Dana International hat 1998 eine Transsexuelle für Israel gewonnen.
Bezüglich der Buhrufe gegenüber den beiden 17-Jährigen Mädchen gebe ich dir allerdings recht.
Wobei ich glaube, dass nicht nur die Ukraine-Krise sondern auch die schwulenfeindlichen Äußerungen, die im Vorfeld aus Russland kamen, Mitgrund für die Pfiffe waren.

So., 11.05.2014 - 19:59 Permalink
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Alfonse Zanardi So., 11.05.2014 - 21:08

Ein schwächelnder Text wird nicht besser wenn man ihn mit Halbwissen aus dem Publizistik-Proseminar auffettet. Aber dass man es damit auf das Salto-Cover schafft verwundert dann doch etwas. Jedoch egal:
Es lebe die Wurst.

So., 11.05.2014 - 21:08 Permalink
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Profil für Benutzer Lorenz Gallmetzer
Lorenz Gallmetzer So., 11.05.2014 - 23:16

Hallo Oliver,
Sie fordern den Beleg für meine Kritik, Ihr Beitrag sei "eine - recht zweifelhafte und absolut Putin-freundliche - Kurzabhandlung über gewisse Aspekte der Rivalität zwischen den USA und Rußland".
Zu Ihren Behauptungen über die Kuba-Krise kann an dieser Stelle nicht seriös eingegangen werden - das würde viel, viel Platz erfordern.
Aber zur Ukraine-Krise ist Ihr Kommentar schlicht gesagt im Tonfall der sogenannten "Putinversteher" und durchdrungen von Verschwörungstheorien. Zitat:"Die USA haben ein logisches Interesse daran, Russland zu schwächen. Die Ukraine in die EU oder die NATO zu holen, würde das Kräftegleichgewicht zu Gunsten der USA ausschlagen lassen. Das kann Russland nicht zulassen. Wer dies versucht, riskiert Krieg!" Dass die Ukraine in die NATO geholt werden sollte, ist einfach falsch. Es hat in der Nato solche Gelüste gegeben (nicht einmal so sehr von den USA), die erfuhren aber schon vor vier Jahren - nicht zuletzt von Frau Merkel - eine klare Absage. In die EU wollte man die Ukraine auch nicht holen, sondern ein wirtschaftliches Assoziierungsabkommen abschließen, das 3 Jahre lang verhandelt wurde und über das der Kreml und Herr Putin bestens informiert waren. Und wer sagt, dass Moskau das Recht haben soll militärisch zu verhindern, wenn sich die Ukraine an den Westen annähern will?
Aber warum, geschätzter Oliver, kann man den Sieg von Conchita Wurst nicht einfach als das sehen, was er ist: eine schallende Ohrfeige an alle Schwulenhasser und Biedermänner. Vielleicht täte es gut, manchmal ein bissl über die - alle freie Sicht verwehrenden - Dolomiten, den Brenner und die Salurner Klause, also den eigenen Tellerrand, hinauszuschauen.

So., 11.05.2014 - 23:16 Permalink
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Roland Kofler So., 11.05.2014 - 23:34

Antwort auf von Lorenz Gallmetzer

Die Idee das unsere Taeler eng sind und einem die Weitsicht verstellen ist so alt wie langweilig falsch. Tellerraendern sie lieber an den Grenzen des Mainstreams der sich halt gerade fuer fabulos Transgender haelt. Man glaubt immer es seihen Putinversteher, dabei geht es um Prinzipientreue. Man muss als Buerger seine Volksvertreter mit einem sehr kritischen Auge betrachten, das ist das liberale Prinzip einer Demokratie, "Regieren muss schwierig sein".

So., 11.05.2014 - 23:34 Permalink
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Profil für Benutzer Lorenz Gallmetzer
Lorenz Gallmetzer Mo., 12.05.2014 - 02:01

Na wenn sogar der Udo Jürgens sich freut....

"Auch der Entertainer Udo Jürgens steht vollends auf der Seite von Conchita Wurst - wie er selber sagt. Es freue ihn sehr, dass sein Heimatland den Mut gehabt habe, den Travestiestar auf dem Weg zum ESC-Finale zu unterstützen. "Das ist doch etwas anderes als die Lederhosen-Kultur", sagte Jürgens, der vor 48 Jahren mit dem Liebeslied "Merci Chérie" den europäischen Songwettstreit gewann - damals ganz und gar als Typ des männlichen Liebhabers. Jetzt freut er sich mit der Dragqueen: "Das ist keine Kichertussi."

bor/dpa/AFP

Mo., 12.05.2014 - 02:01 Permalink
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Oskar Egger Mo., 12.05.2014 - 07:10

Oliver, deswegen ist der Artikel wertvoll: er hat zum Dialog angeregt. Das mit der kognitiven Dissonanz ist vertiefenswert, in jedem Fall. Ich persönlich finde es sehr beruhigend, wenn ein junger Mann sich für zwei nette russische Mädels einsetzt, die sicher was abgekriegt haben, was ihnen nicht gegolten hat: jetzt mal ganz freudianisch, Opfer einer Projektion wurden, unbewusst. Es ist wichtig, wenn jemand in einer Masseneuphorie, um nicht zu sagen -hysterie, (die mir immer Angst macht) sowas bemerkt. Dass die Gedanken um Putin nicht unbedingt verschwörungstheoretischen Ursprung haben, entnehme ich den Bemerkungen, die Peter Scholl Latour, z.B. wiederholt zum Thema geäussert hat. Und das ist kein Dummer.

Mo., 12.05.2014 - 07:10 Permalink
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Profil für Benutzer Lorenz Gallmetzer
Lorenz Gallmetzer Mo., 12.05.2014 - 10:28

Guten Morgen Oliver.
Nie habe ich bestritten, dass Rußland - wie alle übrigen Staaten - Sicherheitsinteressen hat und seinen Einfluss ausweiten will. Die Frage ist, ob nach dem 2. Weltkrieg und dem Zerfall der Sowjetunion Putins Methoden diese Interessen zu vertreten, völkerrechtlich legitim sind oder nicht.
Zur militärischen Bedrohung, bzw. der Perspektive, dass die EU auch mit der Ukraine gewisse militärische Kooperationen für die Zukunft in Aussicht gestellt hat, verweise ich nur darauf, dass die Zusammenarbeit zwischen der NATO und Rußland in den letzten Jahren wesentlich weiter gediehen war und ausgebaut wurde. Wieder einmal Wikipedia:

"Der NATO-Russland-Rat (NRR) dient der Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den NATO-Staaten und Russland in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Der NRR wurde 2002 gegründet.
Geschichte

Seit 1991 arbeiten die NATO und Russland in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik zusammen. 1994 wurde die Russische Föderation Mitglied im Programm „Partnerschaft für den Frieden“. Mit Unterzeichnung der „Grundakte über gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen der NATO und der Russischen Föderation“ vom Mai 1997 wurde die Kooperation darüber hinaus gefestigt. Als Konsultationsforum wurde der „Ständige Gemeinsame NATO-Russland-Rat“ geschaffen.

Im Jahr 2001 hat die NATO ein Informationsbüro in der russischen Hauptstadt eingerichtet. Russland hat eine Ständige Vertretung beim NATO-Hauptquartier in Brüssel und SHAPE in Mons (Belgien) eröffnet.

Aus dem „Ständigen Gemeinsamen Rat“ ist Mai 2002 der „NATO-Russland-Rat“ (NRR) hervorgegangenen. Unter Vorsitz des NATO-Generalsekretärs treffen Russland und die Allianz im Rat Entscheidungen nach dem Konsensprinzip. Die Mitgliedschaft im NRR bedeutet aber kein Vetorecht der Russischen Föderation in der Allianz.

Der NRR tagt zweimal jährlich auf Ebene der Außen- und Verteidigungsminister sowie der Generalstabschefs. Die militärische Zusammenarbeit wird im gemeinsamen Ausschuss monatlich koordiniert."
Während der Georgienkrise 2008 wurde die Kooperation suspendiert, unter Barak Obama wieder aktiviert. Und ironischerweise waren gerade die ersten großangelegten GEMEINSAMEN MANÖVER VON RUSSLAND UND DER NATO geplant, als die Ukraine-Krim-Krise ausbrach. Seit 1. April ist die Kooperation wieder suspendiert.

Mo., 12.05.2014 - 10:28 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Mo., 12.05.2014 - 14:22

Antwort auf von Lorenz Gallmetzer

"Das Prinzip der Selbstbestimmung der Völker" - Das gefällt mir auch, doch dann nicht nur für die "Völker", die nach Russland wollen, sondern z. B. auch für die Konflikt-Regionen rund um den Kaukasus, denn da wollen einige auch von Russland weg. Warum wird wohl dieses Argument nie ins Spiel gebracht. Was die Ukraine betrifft ist es so, dass es ja keine rein russischen Regionen gibt. Folglich stimmt die Mehrheit über die Minderheit ab. Soll die Ukrainische Minderheit dann mit nach Russland oder sollen die Menschen umgesiedelt werden, wie nach dem Zweiten Weltkrieg?

Mo., 12.05.2014 - 14:22 Permalink
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Christian Mair Mo., 12.05.2014 - 11:31

Ist "die Wurst" ein Beispiel für die Instrumentalisierung der Liberalität für ökonomische Zwecke? Oder steht Sie für Freiheit in der Kunst? Ist es legitim dass sich ein "Sternchen" in die politische Diskussion von Ost West einbringt? Welche Rolle spielen die Medien?

Mo., 12.05.2014 - 11:31 Permalink
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Lupo Cattivo Mo., 12.05.2014 - 21:55

Frage 1. Geht es hier vielleicht um die Prägung einer neuen transsexuellen Ikone Europas?
Frage 2. Ist es eine psychologische Kriegsführung gegen das normale menschliche Empfinden und die schöpferische Ordnung von Mann und Frau.
Frage 3.Ist das der Fahrplan für das weitere Schicksal der Geschlechter und eine Drohung an alle Normalen. Der Text in dem Lied ist sehr interessant. Darin geht es um jemanden, der sich verwandelt und mit allen anderen abrechnet. Während er sich verwandelt, werden die anderen zu seiner »Flamme« und zur Asche, aus der sich der (transsexuelle) Phönix erhebt.
»Ihr wurdet gewarnt,
sobald ich verwandelt bin,
sobald ich wiedergeboren wurde,
werde ich aufsteigen wie ein Phönix,
aber Ihr seid meine Flamme.«
Bei aller Toleranz,ich bin etwas verwirrt.

Mo., 12.05.2014 - 21:55 Permalink
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Profil für Benutzer Sepp.Bacher
Sepp.Bacher Di., 13.05.2014 - 11:01

Antwort auf von Lupo Cattivo

Es geht wohl darum, dass jede/r in seiner/ihrer ihr/ihm von der Natur gegebenen Persönlichkeit - ohne von den anderen behindert zu werden - leben und glücklich werden werden kann - und vielleicht noch, dass sie sich über die "Ästhetik" des Anderen freuen kann. So wie ich mich freue, wenn ich im Montiggler Wald weiße Veilchen finde. Würden Sie sagen, das geht doch nicht; ein Veilchen hat violett zu sein! Sonst können die Italiener ja gar nicht mehr sagen, la viola é viola!

Di., 13.05.2014 - 11:01 Permalink
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Ivo Passler Mi., 14.05.2014 - 22:57

Conchita ist mir eigentlich Wurst. Angst macht mir, wenn in Europa stillschweigend hingenommen wird, dass Parteien wie GOLDENE MORGENRÖTE an EU_Parlamentswahlen teilnehmen dürfen. Oder wenn Mitglieder von Parteien wie SVOBODA und RECHTER SEKTOR hohe Polit-Posten beziehen können.
EUROGENDFOR macht mir Angst. FRACKING macht mir Angst. TTIP macht mir Angst. Meine Lebenszeit unter diesen Umständen einer Unterhaltungs-Industrie zu überlassen, die vorgibt, a-politisch zu sein, kann mich weder befriedigen, noch beruhigen.

Mi., 14.05.2014 - 22:57 Permalink