Vater
Foto: renate mumelter
Gesellschaft | #alsodann

Wickeltische für Väter

In New York gibt es künftig auch in den Männertoiletten öffentlicher Gebäude Wickeltische. Vorbildlich. In Südtirol gibt es die nicht, Anderes wird grad abgeschafft.

Vor 20 Jahren noch war mein Kinderwagen schiebender, Kinderkacke wegmachender und Wäsche aufhängender Mann der Alien im Dorf, ich hinter vorgehaltener Hand die egoistische, berufstätige Rabenmutter. Aber es ist alles gut gegangen. Warum auch nicht. Unser Sohn hat die Ganztagsschule unbeschädigt überlebt, ist ein „ordentlicher Mensch“ geworden, mein Mann ist beruflich gut unterwegs, und ich freue mich über eine Rente, von der ich leben kann.

Heute, über 20 Jahre später, sind Vater-Auszeiten immer noch nicht selbstverständlich. Von Männern wird erwartet, dass sie nur beruflich und eventuell noch sportlich Leistung bringen, und die meisten erwarten das auch von sich selbst. Deshalb bleibt es viel zu oft dabei, dass Frauen allein in Teilzeit gehen und ihre Rente aufs Spiel setzen müssen. Und deshalb bleibt es dabei, dass es immer noch viel zu wenig Einrichtungen für Kinderbetreuung gibt.

Heute, über 20 Jahre später, sind Vater-Auszeiten immer noch nicht selbstverständlich. Von Männern wird erwartet, dass sie nur beruflich und eventuell noch sportlich Leistung bringen, und die meisten erwarten das auch von sich selbst.

Christa Ladurner von der Allianz für Familie hat vollkommen recht, wenn sie elternfreundliche Maßnahmen fordert. Wie nötig diese Forderung ist, beweist ganz aktuell die Personalabteilung von Landesrätin Deeg. Sie teilt den Landesämtern mit, dass es 2018 keine zeitbegrenzte Teilzeit mehr geben wird. Das bedeutet, dass vorübergehend in Teilzeit arbeitende Väter und Mütter riskieren, nicht mehr in Vollzeit zurückkehren zu können, wenn die Kinder größer sind. Zuviel Verwaltungsaufwand, heißt es. Echt jetzt?