Politik | Landtag

Zurückgezogene Provokation

Die Lega wollte ursprünglich Kevin Masocco in die Bezirkswahlkommission entsenden. Im allerletzten Moment hat man diesen Vorschlag aber doch noch zurückgezogen.
Landtag 13. Februar
Foto: Salto.bz
Selbst für die Abgeordneten ist es eine trockene, langweilige Materie. 
Auf der Sitzung des Landtages stand am Mittwoch die Besetzung der Bezirkswahlkommissionen auf der Tagesordnung.
Die Bezirkswahlkommissionen, sowie die Unterkommissionen prüfen im Vorfeld der Gemeinderatswahlen ob die Kandidaten, Parteien und vorgelegten Listen alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Ihre Aufgaben enden bei diesen vorbreitenden Tätigkeiten 29 Tage vor der eigentlichen Wahl.
Weil die Posten in diesen Kommissionen weder besonders entlohnt werden, noch prestigeträchtig sind, ist es nicht leicht Kandidatinnen und Kandidaten dafür zu finden. Die Wahlkommissionen werden vom Landtag gewählt. Wobei die Kandidatenvorschläge von den Parteien kommen.
 

Die Ernennung

 


Der Landtag machte am Mittwoch drei effektive Mitgliedern und drei Ersatzmitgliedern der Bezirkswahlkommission Bozen sowie der Unterkommissionen von Bozen, Brixen, Bruneck, Meran und Schlanders namhaft.
Zu effektiven Mitgliedern der Bezirkswahlkommission Bozen wurden Josef Fauster (vorgeschlagen von der SVP), Rosanna Zuccaro (Vorschlag Team Köllensperger) und Daniele D’Amico (Vorschlag Lega) bestimmt, zu Ersatzmitgliedern Otto von Dellemann (Vorschlag SVP), Verena Frei (Vorschlag Grüne) und Lukas Forer (Vorschlag Freiheitliche).
Für die Unterkommission Bozen wurden Armand Mattivi (Vorschlag SVP), Christian Covi (Vorschlag Lega) und Paolo Sticcotti (Vorschlag PD) als effektive Mitglieder und Kilian Bedin (SVP), Sergio Fizzotti (Lega) und Marco Alberto (PD) als Ersatzmitglieder nominiert.
In die Unterkommission Brixen ziehen Josef Kirchler (SVP), Paul Zanon (Grüne) e Adriano La Femina (M5S) als effektive Mitglieder und Walter Mitterrutzner (SVP), Angelo Baffo (Lega) und Alois Josef Kerschbaumer (Grüne) als Ersatzmitglieder ein.
 
Die Unterkommission Bruneck wurde mit Hansjörg Tschaffler (SVP), Elisabeth Unterhauser (SVP) und Elisabeth Mair (Grüne) bestückt. Als Ersatzmitglieder wurden Ruth Morandi (SVP), Magdalena Santer Dapoz (SVP) und Maria Theresia Ellemunter (Team Köllensperger) nominiert.
In die Unterkommission Meran wurden als effektive Mitglieder Alexander Knoll (SVP), Thomas Ladurner (SVP) und Francesca Morrone (M5S) gewählt. Die Ersatzmitglieder: Ingrid Gartner (SVP), Hans Werner Wickersheim (SVP) und Mario Volante (PD).
Für die Unterkommission Schlanders wählte man die effektiven Mitglieder Erwin Josef Dilitz (SVP), Edith Götsch (SVP) und Gerhard Kapeller (Grüne), sowie Erich Ohrwalder (SVP), Christa Prieth Schwall (SVP) e Rita Bonora (L’Alto Adige nel cuore) als Ersatzmitglieder.
 

Verschwundener Kandidat

 
Schon im Vorfeld hatte man sich im Landtag darauf geeinigt, dass die verschiedenen Parteien ihre Kandidaten auf einer gemeinsamen Fraktionssprechersitzung vorschlagen sollten und man dann versucht schon im Vorfeld einen gemeinsamen Konsens zu finden.
Diese Sitzung fand am Montag im Landtag statt. Dabei wurden alle Namensvorschläge gesammelt und auf eine Leinwand projiziert. Mehreren aufmerksamen Sitzungsteilnehmern fiel dabei ein besonderer Name auf: Kevin Masocco. 
 
Lega-Fraktionssprecher Carlo Vettori hat den vor zwei Wochen wegen eines skandalösen Sagers zurückgetreten Bozner Lega-Gemeinderat am Montag in der Fraktionssprechersitzung für die Wahlkommission vorgeschlagen. So als hätte es nie einen Skandal um den Jungspund gegeben. Der Vorschlag war eine klare Provokation.
Auf der ursprünglichen Liste schien der Name Masocco noch auf. Dann verschwand er. Anscheinend ist man in der Lega im allerletzten Moment doch noch zur Vernunft gekommen.