Kultur | Literatur

Sepp Mall

Ein Leseabend mit Sepp Mall und seinem Roman 'Hoch über allem'.
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Foto: Filmstill: Das versunkene Dorf

Jakob weilt mit seiner Familie auf Winterurlaub während der Weihnachtsfeiertage, als Emma, seine Tochter aus einer früheren Beziehung, den Frieden mit einer Nachricht jäh beendet - ihre Mutter Maria liegt im Krankenhaus. Gemeinsam machen sich Jakob und Emma dorthin auf, um zu erfahren, was Maria zugestoßen ist. Einfühlsam zeichnet Sepp Mall mit Blick zurück in die Vergangenheit das Porträt einer zerbrechlichen jungen Frau zwischen Südtiroler Bergbauernwelt und Wiener Studentenmilieu; währenddessen überwindet in der Gegenwart ein Vater die Kluft zu seiner Tochter - zwei ineinander verschränkte Reisen, die Mall mit sanfter Eindringlichkeit schildert. Wie oft in seinen Romanen erzählt er kunstvoll von den kleinen Erschütterungen im Zwischenmenschlichen, die in Wahrheit große sind: Erschütterungen, die die Sicherheiten, in denen man sich wiegt, von einem Moment zum anderen ins Wanken bringen.

Sepp Mall, geboren 1955 in Graun, Kindheit in den Bergen des Oberen Vinschgaus, Studium in Innsbruck. Lebt seit 1993 in Meran. Lyriker, Romanschriftsteller, Hörspielautor und gelegentlicher Übersetzer aus dem Italienischen.
Diverse Preise und Stipendien, u. a. Meraner Lyrikpreis 1996, Staatsstipendium des österr. Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur 2011 und Großes Literaturstipendium des Landes Tirol für Lyrik 2017. Der Roman "Wundränder" wurde 2005 zum "Innsbruck-liest"-Buch gewählt. Verschiedene seiner Texte wurden übersetzt, u. a. ins Italienische (Ai margini della ferita, übersetzt von Sonia Sulzer, Kellereditore 2014), Tschechische und Bulgarische.

Brixen, Domcafé
15.1. 20:00 Uhr