Hund
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Bussi aufs Schnauzi. So ein Hundeleben

Die Hundesteuer. Auf diesen Zug muss ich aufspringen. Ich mag Hunde, brauche aber keinen.

Wenn ich am Morgen an der frischen Luft, meine Rentnerinnen-Runden drehe, ist die Welt entspannt. Vögel zwitschern, Sonnenstrahlen blinzeln. Plötzlich stinkt's nach einer Mischung aus Chappi und Kacke. Lauwarm. Neben dem Gestank kauert ein Mensch und versucht, das weiche, warme Etwas in die Hand zu nehmen und ins Säckchen zu befördern. Lobenswert. Ein Zeichen von tiefer Zuneigung. Möglicherweise. Wenn ich dann aber überlege, dass Fuffi, Hasso und Puggy gleich wieder in ihre vier Wände gebracht werden um darauf zu warten, dass sie mittags kurz zum Gassi dürfen, damit sie entleert und treu weiter drauf warten können, dass sich am Abend ein Schlüssel im Schloß dreht, dann scheint mir der Begriff Zuneigung fehl am Platz. Natürlich wedelt das gute Vieh, wenn jemand heimkommt. Instinkt und besser als nix. Dafür bekommt es dann ein Küsschen aufs Chappi-duftende Maul. Was macht eigentlich ein Hund mit einem Kuss?

Ein Hund ist kein Sozialfall.

Aber gut, das ginge mich alles nichts an. Es hat mich nichts anzugehen, wenn Hunde gegen Kälte einen Pullover bekommen oder einen schicken Regenmantel. Es hat mich nichts anzugehen, wenn Hundehalterinnen das Dog-Beauty-Set kaufen und beim Hundefriseur Geld lassen. Es hat mich nichts anzugehen, wer wieviel für seinen Hund ausgibt, nur muss eben auch die Hundegebühr herausschauen, damit ich zumindest etwas weniger mitbezahle an Investitions- und Instandhaltungskosten für Hundeauslaufzonen samt Säckchen und deren Entsorgung etc. Ein Hund ist kein Sozialfall. Nur Mut, liebe Politik, die Hundegebühr will beschlossen sein, auch wenn es politisch riskant ist.

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Karl Lunger Sa., 17.03.2018 - 20:13

Wenn wir die Steuern auf die aufgezählten Dienste berücksichtigen, dann bezahlt jeder Hundehalter schon jetzt jährlich hunderte Euro an Hundesteuer, ist ein Motor unseres Bruttoinlandsprodukts. Ganz nebenbei adoptieren viele Bozner Streuner aus dem Süden und bei uns ist dieses Phänomen völlig unbekannt. Aber was mit den Hunden am Straßenrand in Süditalien passiert ist uns ja völlig egal, ich denk aber, dass sich da mancher gerne ein Bussi am Abend geben lassen würde. Einfacher als die Einführung und Verwaltung einer neuen Strafe wäre manche Strafe für die Häufchen und die wenigen ungezogenen Hundehalter wären wohl geheilt.

Wichtiger als die populistisch ausgekosteten Hundehäufchen wäre eine stärkere Überwachung der unversichterten Autos auf unseren Straßen oder die Kontrolle der Autoproduzenten, die uns auf dem Prüfstand grüne Dieselfahrzeuge der Euroklassen 5 und 6 verkaufen, die wir dann nicht mehr benutzen sollen, weil sie mehr stinken als die Hundehäufchen. Dafür führen wir eine Hundesteuer ein und kaufen weiter neue Diesel, die dann weiter stinken dürfen. Aber vielleicht verwenden wir die Hundesteuer zur Lösung des Dieselproblems und rüsten damit die fast neuen und in Zukunft verkauften Diesel nach, damit es etwas weniger stinkt.

Aber bevor mich meine Deutschlehrerin wegen des verfehlten Themas schimpft, will ich damit schließen und nicht weiter an der Relevanz der Hundehäufchen zweifeln ;-)

Wünsche allen noch einen schönen Sonntag und den Hundehaltern, dass es nicht zu viel regnet und sie auch unterm Regen die Zeit zum Einsammeln der stinkenden Häufchen finden.

Sa., 17.03.2018 - 20:13 Permalink