Kultur | Haydn Orchester

La Traviata von Giuseppe Verdi

Die skandalöse Liebe zwischen Violetta und Alfredo.: Im Stadttheater Bozen wird es in einer neuen Produktion unter der Leitung des Bozner Regisseurs Andrea Bernard präsentiert.
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Foto: © Roberto Ricci - Teatro Regio Di Parma

Die dritte Ausgabe von OPER.A. 20.21, die Opernsaison der Stiftung Haydn von Bozen und Trient, endet am Samstag, 21. April (20.00 Uhr) und Sonntag, 22. April (17.00 Uhr) im Stadttheater Bozen mit einer der beliebtesten Opernwerke: La Traviata. Das Meisterwerk von Giuseppe Verdi wird in einer neuen Inszenierung des aus Bozen stammenden Regisseurs Andrea Bernard präsentiert, der die Traviata aus dem Blickwinkel der heutigen Zeit betrachtet. Das Haydn Orchester von Bozen und Trient spielt unter der Leitung von Sebastiano Rolli.

Komponiert nach dem Libretto von Francesco Maria Piave, basierend auf dem Schauspiel Die Kameliendame und gemeinsam mit Il Trovatore und Rigoletto Teil der sogenannten „populären Trilogie“, ist La Traviata die beliebteste Oper Verdis. Für viele steht sie antonomastisch für die Oper und ist Teil einer universellen kollektiven Vorstellungswelt. Alle, selbst Gelegenheitsbesucher des Musiktheaters, kennen ihren Namen oder haben wenigstens einmal die berühmtesten Arien gehört. Doch ihr Erfolg war bekanntlich nicht unmittelbar: Uraufgeführt am 6. März 1853 im Teatro La Fenice in Venedig, rief La Traviata zunächst nicht viel Begeisterung hervor, sowohl wegen des damals als anstößig geltenden Themas, als auch aufgrund der wenig überzeugenden Darsteller. Gelungener war die Wiederaufführung im folgenden Jahr am Teatro San Benedetto, ebenfalls in Venedig, dank einer Überarbeitung und besseren Sängern. Das Stück unterlag auch später wegen der unruhigen und schändlichen Liebesaffäre zwischen Violetta und Alfredo immer wieder der Zensur, bis es in die Liste der beliebtesten Werke aufgenommen und sogar zur berühmtesten Oper wurde.

Der in Bozen geborene Regisseur Andrea Bernard knüpft in seiner Inszenierung an den unkonventionellen und skandalösen Charakter des Themas an und stellt die Geschichte des Werkes in einen zeitgenössischen Kontext. Jenseits der leidenschaftlichen Liebesbeteuerungen entdeckt er eine gegenseitige Abhängigkeit: Violetta und Alfredo, zwei einsame und ehrgeizige Menschen, brauchen einander für die Sicherung ihrer gesellschaftlichen Position. Und wenn die Protagonistin bei Verdi an Schwindsucht stirbt, wird daraus aus heutiger Sichtweise die Depression. Durch diese minimale Überarbeitung wird La Traviata zeitgemäß aktualisiert, bleibt dabei jedoch dem Geist von Verdis Meisterwerk treu.

 

La Traviata
von Giuseppe Verdi

Samstag 21. April und Sonntag 22. April 2018, 20 Uhr,  im Stadttheater Bozen