Politik | Südtriol

Warum Südtirol nicht Wien werden darf

Oder warum Pegida nicht Südtirol sein darf.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Bürgerwehren formieren sich im heiligen Land Tirol und der Notstand wird ausgerufen. Südtirol wird überrannt von Asylanten, politischen und wirtschaftlichen Flüchtlingen aus dem Süden. Auf dem Weg in den Norden ziehen sie brandschatzend der Etsch und dem Eisack entlang nach Norden. Ihr Ziel sind die reichen Wohlfahrtsstaaten Europas, dem Schlaraffenland der Neuzeit. Wo Psychopathen dutzende Menschen erschießen und nicht als Terroristen gelten. Terrorist ist man heutzutage, wenn man bärtig ist wie Andreas Hofer und einen Koran zu Hause liegen hat. So stelle ich mir den Zug von Hannibal und seinen Horden vor, wenn ich die Hetze der Südtiroler Medien und die Ängste der Menschen sehe.

Feindbilder sind nicht nur in Südtirol eines der essentiellen Mittel, um die Bevölkerung zu kontrollieren. Mit Hilfe von Feindbildern kann man die Südtiroler im Glauben lassen, dass sie der Marokkaner ausbluten lässt, der ihnen die Socken an der Haustür verkauft. So wird effektiv von Politik und Bankenrettungen abgelenkt. Es scheint zu funktionieren. Zwischen Brenner und Salurner Klause wird der Bürger selbst zu Big Brother. Er überwacht sich mit Kameras, Alarmanlagen, Fotofallen und Smartphones. Der klassische Italiener hat als altes Feindbild ausgedient, selbst die Carabinieri werden zum Freund und Helfer, wenn man sich daheim nicht sicher fühlt. Nur ist der Polizeistaat so knapp bei Kasse, dass teilweise nur eine Streife von Meran bis zum Reschenpass unterwegs ist. Merke, dafür braucht die Alfa un ora e mezza. Das System funktioniert.

Medien und Politik gehen in Südtirol Hand in Hand, lenken ab und ignorieren. Postenschacher, Pensionsskandal, Protzbauten, Privatisierungen und Pestizidverbot gibt es nicht. Die Nazis konnten auch ohne Probleme über Südtirol flüchten und niemand hat es gemerkt. Noch ein letztes Abendmahl und dolce vita, vor es nach Südamerika ging. Südtirol ist die Mafia der Bürokraten. Südtirol ist ein Paradebeispiel, dafür wie Medien, Politik und Wirtschaft die Menschen unter Kontrolle haben. Angst muss man haben in Südtirol. Um sich und den Speck im Keller.

Gott sei Dank gibt es jetzt Whats app und Facebook -Gruppen mit täglichen Meldungen über Einbrüche und anderen Hasstiraden. Uniformen braucht es logisch auch, eine Community entsteht. Man wehrt sich und hilft einander, gibt Tipps über die neuesten Maschen der Betrüger. „Iatz reichts/Ya Basta“ schreien die bärtigen Südtiroler, „wir wehren uns“. Nicht zum ersten Mal. Seit den 60ern gilt Südtirol als Terroristisches Gebiet in Italien. Seit den Bombenanschlägen auf Strommasten wird Sudtirolo vom Geheimdienst unterwandert. Natürlich wird man auch beschützt und bewacht, von einer Vielzahl von Behörden, Militärpolizei und Finanzbeamten. Irgendwer zahlt in Italien Steuern. Sogar Frau Merkel weiß das, oder will sie keine Ricevuta wenn sie in Sulden Urlaub macht?

 

Südtirol ist nicht Wien.Wien ist nicht Südtirol. Europa ist nicht Italien, aber wieso fickt die EU Europa?

 

„Fickt nicht die Welt sondern schwängert sie“, sang Raggabund noch vor Jahren. „Ganjatherapie für Mr. Blair, Mr. Bush und Silvio Berlusconi.“ Die Kriegstreiber sind untergetaucht. Stattdessen wurden die Rollen getauscht; Drohnen terrorisieren jetzt die Terroristen. John Pilger sagte so schön „Es gibt keinen Krieg gegen den Terror. Es gibt einen Krieg voller Terror“.

Rassistisch ist man in Südtirol und das nicht nur am Stammtisch. Da wird schon das nächste Flüchtlingsboot mit Drohnen abgeschossen, die Salurner Klause zubetoniert, sodass die Terroni und die restlichen Afrikaner bleiben sollen, wo wir mit der Nato Krieg führen. Je nachdem wie einsam, langweilig und erdrückend das jahrelange Festsitzen zwischen den Bergen ist, desto schlimmer können die Auswüchse des verbalen Durchfalls werden.

Zieht uns der Asylant den letzten Lire aus der Tasche? Oder ist es eher Italien, oder Draghi, mit der EZB? In Südtirol weiß man wer alles vom Steuergeld profitiert. Landtagsabgeordnete kaufen sich mit Parteigeldern Dildos, das ist bekannt. Nun der Südtiroler Freiheit, Freiheitlichen und Union für Südtirol ist ein Dildo nicht genug, sie wollen „Back to the roots“. Zurück zu Österreich – Ungarn und zum dekadenten Wien. Südtirol ist ein Musterbeispiel für die spätrömische Dekadenz in der EU. Die Südtiroler, haben in fast hundert Jahren Italien, viel vom Verhalten der Römer angenommen. Kaufen kann man in Südtirol nicht nur Knödel und Käse. Opportunistisch und korrupt kann sich so mancher alles leisten.

So kritisierte vor kurzem der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Sigmar Stocker, dass im Büro der SH (Südtiroler Hochschülerschaft) in Wien HC-Strache durchgestrichen an der Wand hängt und meint, dass diese Linken auch zu Demos gegen den Akademikerball aufrufen könnten. Seine Anfrage, was denn in Wien los sei in der SH, darf jetzt der Südtiroler Landtag beantworten.

Die Mehrheit der Österreicher und Italiener begrüßen ein Referendum zur Staatszugehörigkeit der Südtiroler. 1/3 der Italiener weiß hingegen nicht, dass Südtirol bis 1918 für die Habsburger kämpfte. In Südtirol weiß man das. Man hat sich im multi kulti Reich wohl gefühlt. Weil man selber immer multi kulti war. Mit drei Sprachgruppen einer Autonomie und einem Föderalistischen System ist man das noch immer und eine Vorzeigeregion für so viele andere Regionen der Welt, wo Minderheiten um ihre Rechte kämpfen. Sogar der Dalai Lama schaut von uns ab.

Die Rechten vergessen nur, dass in Österreich noch mehr Ausländer wohnen. Ganze 8,5 Millionen und die Zahl steigt. Die Nato bewegt durch ihre völkerrechtswidrigen Bombardierungen viele Menschen zum Umdenken und Umziehen. Deswegen wird die Pegida auch niemals in Wien ankommen, weil Wien nicht Dresden ist und Südtirol nicht Wien.

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Mensch Ärgerdi… Mo., 23.02.2015 - 11:23

Immer schön mitzulesen welches herablassende Bild manche unserer erleuchteten Bürger auf den Unis in den Großstädten von uns geben. Das traurige dabei ist, dass diese verallgemeinernde und pauschalisierende Denkensart doch genau die sein sollte die ihnen auf den Sack geht. Aber so weit denken die meisten eben nicht, es ist eben leichter jeden Ausländer als Dieb... pardon, jeden deutschen Südtiroler mit Bart als rassistischen Baccano zu bezeichnen. Schade.

Mo., 23.02.2015 - 11:23 Permalink
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klemens hacht Di., 24.02.2015 - 10:54

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

müsste man aber die südtiroler bevölkerung nach den deutschsprachigen südtiroler medien und manchen internetauftritten beurteilen, könnte die obige launige, leicht wirre glosse schon ein solides abziehbild der "einheimischen" geben. ich glaube für die einschätzung bräuchte es keinen erleuchteten bürger aus der grossstadt, einem beliebigen nichtsüdtiroler mit genügend distanz zu diesem ländle würde der *"mediale körper der südtiroler"* ebenso erstaunen (man nehme nur die letzte montagsausgabe der dolomiten in die hand, samt schützen-, feuerwehr- und einbrecherepen) und rückmeldungen meiner ausländischen freunde geben mir da recht. die frage ist, inwieweit spiegeln die südtiroler medien eine gewisse grundhaltung der bevölkerung wider oder ist das medial suggerierte "abbild des deutschen Südtirolers" eine bewusst scharf gekochte projektion einer reaktionären elite südtirols? ich finde somit, dass das *verallgemeinern* ganz irgendwo anders anfängt...

Di., 24.02.2015 - 10:54 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 24.02.2015 - 12:09

Antwort auf von klemens hacht

Diese Grundfrage sollte man sich eben stellen, bevor man polemisierende Beiträge aus dem Ausland schreibt. Mir kommt es aber auch oft vor, dass so mancher sich in erster Linie mal selbst gern als Teil der "reaktionären Elite" outen möchte um Zustimmung bei den Gleichdenkenden zu finden. Im Grunde ein Verhalten welches den Posts auf der "Iatz reichts" Seite sehr ähnlich ist und wir sind wieder am Startpunkt.

Di., 24.02.2015 - 12:09 Permalink
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Michael Hofer Di., 24.02.2015 - 12:30

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Woher kommen Sie zur Annahme, dass mein verallgemeinernder Beitrag im Ausland entsanden ist? Als "reaktionäre Elite" bezeichnet zu werden schmeichelt mir. Man kann sich über seinen Unmut outen und seinen Namen darunter setzen, oder verharmlosende Kommentare unter einem noch verharmlosendernden Pseudonym veröffentlichen.

Di., 24.02.2015 - 12:30 Permalink
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Michael Hofer Di., 24.02.2015 - 13:34

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Ja diese Annahme ist falsch. Der Beitrag ist in Südtriol, im Vinschgau und in Wien entstanden. Eindrücke aus Bekannten und Freundeskreis sind mit eingeflossen, genauso wie Fakten aus dem Netz. Relativ breit gefächert. Dies geschah, um das strafbare Handeln mancher Südtiroler Bürger auf Facebook anzuprangern und entstehende Bürgerwehren zu verstehen. Wieso findet eine Inititive für Asylanten nicht den gleichen Anklang, wie Portale für Hetze?

Di., 24.02.2015 - 13:34 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 24.02.2015 - 14:02

Antwort auf von Michael Hofer

Aha also "Vinschgau ist nicht Südtirol" ;-). Aber doch ein wenig in Wien geschrieben... ja knapp daneben ist auch vorbei. Schön, dass jetzt vor den Wort "Südtiroler" endlich mal das Wörtchen "mancher" auftaucht und über Verständnis neben der Polemik ist jetzt auch auf einmal die Rede. Das ist doch der viel bessere Weg. Klingt das nicht alles schon viel konstruktiver?
Zur letzten Frage: boh! Keine Ahnung! Wieso verkauft sich die Gazzetta dello Sport in Italien mehr als der Corriere?

Di., 24.02.2015 - 14:02 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Di., 24.02.2015 - 14:35

Antwort auf von Michael Hofer

Chaos? Es ging doch um Polemik. Die kann manchmal vielleicht auch was bringen, oft tut sie es aber nicht und bleibt eher steril. Oder glauben Sie einer der Mitglieder der "Iats reichts" Gruppe liest sich Ihren Beitrag durch und erlebt einen Sinneswandel?
Ich glaube wer bereit ist sich zu wehren, wehrt sich gegen jedermann auch der Südtiroler gegen den Südtiroler. Den meisten und das gilt nicht nur für Südtiroler, gehen Ausländer so ziemlich am Allerwertesten vorbei. Weiß nicht ob es dazu offizielle Daten gibt, aber ich glaube kaum, dass der Anteil der Bevölkerung der aktiv Migranten unterstützt anderswo signifikant höher ist als in Südtirol. Man könnte event. die Zahlen der Caritasmitglieder vergleichen, aber ob das Sinn macht?

Di., 24.02.2015 - 14:35 Permalink
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Michael Hofer Mo., 23.02.2015 - 15:03

Traurig aber wahr. Diesen Beitrag habe ich vor drei Wochen geschrieben, leider hat sich die Situation in der Zwischenzeit nur zugespitzt. Die Polemisierung ist gewollt.

Mo., 23.02.2015 - 15:03 Permalink