Politik | Kurdistan

Kobane: Kein Ende der Belagerung in Sicht

Seit Monaten flüchten Menschen aus Kobane vor dem Terror der IS-Kämpfer. In Südtirol versuchen nun GfbV und Exil-Kurden den Menschen vor Ort zu helfen
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Seit Jahresende 2013 versuchen die radikal- islamischen Truppen des “Islamischen Staats” (IS) die Stadt Kobane in Nordsyrien nahe der türkischen Grenze zu erobern. Mitte September 2014 haben die Terrortruppen des IS eine Großoffensive gegen die Stadt angelegt, die mit dem direkten Angriff am 28. September gestartet wurde. 300.000 Menschen wurden zur Flucht gezwungen, Hunderttausende leben kurz vor Winteranfang in Zelten, in einer Situation, in der das Allernötigste fehlt und in Sorge vor der bald zu erwartenden Kälte.

Die Stadt selbst und die noch dort eingeschlossene Zivilbevölkerung wird nur noch von den mit leichten Waffen ausgerüsteten Volksschutzeinheiten (YPG und YPJ) und von den kurdischen Peshmerga-Kämpfern aus der Autonomen Region Kurdistan verteidigt.

In dieser bereits tragischen Situation behält die türkische Regierung des Präsidenten Erdogan ihre feindselige Haltung sowohl gegenüber der kurdischen Bevölkerung der Türkei als auch gegenüber der kurdischen Flüchtlinge aus Syrien bei. Vor den Augen eines tatenlos zusehenden türkischen Militärs wird die kurdische Bevölkerung von Kobane seit Mitte September niedergemetztelt und in Flucht gesetzt. IS hat nun angekündigt, ihren Angriff bald auch auf andere mehrheitich kurdisch bewohnte Regionen ausdehnen zu wollen. Eine Ende dieser dramatischen Situation scheint nicht in Sicht.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker setzt sich seit Jahren für Flüchtlinge ein. In Bozen hat die GfbV in Zusammenarbeit mit der kurdischen Gemeinschaft Südtirols und einigen Privatpersonen bereits zwei Solidaritätskundgebungen organisiert. Nun möchten wir einen Schritt weitergehen und versuchen, den Flüchtlingen vor Ort konkret zu helfen. Wir rufen deshalb zu einer Spendenaktion für Kobane auf.

Wer mithelfen möchte, kann folgendes Spendenkonto mit der Kausale “Kobane” verwenden:

Raiffeisenkasse Bozen , IBAN: IT42E0808111610000306002242, BIC/SWIFT: RZSBIT21B03

Die nächste Initiative zu Kobane wird am nächsten 6. Dezember im Anne Frank Saal in der Mendelstrasse 124 in Bozen stattfinden. Die kurdische Gemeinschaft Südtirols lädt alle Bürgerinnen und Bürger ab 19.00 Uhr zu einem solidarischen Abendessen ein, bei dem Spezialitäten der traditionellen kurdischen Küche serviert werden. Die Teilnahme erfolgt ohne Reservierung und mit einer freien Spende. 

Sämtliche Spenden, die in das Spendenkonto eingehen bzw. bei verschiedenen Initiativen gesammelt werden, werden innerhalb Ende des Jahres an den Verein Associazione Senza Confine weitergeleitet. Der Verein sammelt und koordiniert italienweit Spenden und Hilfsgüter des Kurdischen Netzwerks Italien für Kobane. Sämtliche Spenden werden dann an den Kurdischen Roten Halbmond HEYVA SOR weitergeleitet (Lesen Sie auch den Appell des Kurdischen Roten Halbmonds auf Englisch: www.heyvasor.com/en/bi-alikariya-xwe-em-dorpeckirina-kobane-biskin-in/).