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Das Oskar-Syndrom

Realitätsverlust ist eine Krankheit der Politik.
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Werter Genosse Peterlini!
Sie und Ihre Kollegen hatten einen Job auf Zeit, im Namen und Auftrag für uns Bürger. Diesen Job haben Sie sich selbst ausgesucht. Sie wurden dafür sehr gut entlohnt und bekamen großzügige Spesenvergütungen. Der Anstand würde es gebieten, dass ehrenwerte Altmandatare - mit Demut und Dankbarkeit - das annehmen, was die nunmehrigen Volksvertreter ihnen zugestehen. Anstatt sich wie verwöhnte trotzige Kinder zu benehmen.

Beim Rai-Morgentelefon am 21. Mai 2014 haben Sie den Vogel abgeschossen. Sinngemäßes Zitat: „Für mich bedeutet es mit einem kleinen Kind und einer verhältnismäßig jungen Frau einen großen Einschnitt“. Hallo? Wie hoch sind nochmals Ihre Rentenansprüche?

Ich habe drei Kinder und eine Frau. Wir sind Mittelstand, und darüber will ich nicht klagen. Mein Frau bekommt für die Erziehungsjahre unserer Kinder (noch) kein einziges Pensionsjahr anerkannt. Meine Rentenansprüche sind trotz INPS, Pensplan & Co auch nicht sicher. Und wer ist für diese Rahmenbedingungen verantwortlich? Toll!

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Profil für Benutzer Sebastian Felderer
Sebastian Felderer Di., 27.05.2014 - 10:45

Kompliment für diese noble Geste einem Genossen gegenüber!

Es gibt wohl größere Einschnitte im Leben eines Menschen, als es die finanziellen jemals sein können. Ein tiefer Einschnitt in die Würde eines Menschen, mit der Folge eines Respektverlustes für immer, ist weit schlimmer und hinterlässt Narben, die niemals verheilen.
Wenn ich es Luis Stephan Stecher aus Karrnermund sagen lassen darf:
Di Liab tuat guat und tuat aa wea
und schean isch's erschte Schnaibm.
A jede Ruuf hoalt oamoll oo,
obr die Mouslan wearn blaibm!

Ruuf = Wundkruste
Mouslan = Narben

Di., 27.05.2014 - 10:45 Permalink
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Profil für Benutzer △rtim post
△rtim post Di., 27.05.2014 - 16:56

Täglich grüßt das Murmeltier.
Ein munter aufgerollter Munter erhebt Ansprüche trotz Selbstständigkeit und ... Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Ebenso ein Rainer und fordert trotz Millionenschäden für die Bürger-innen Prämien und Gewinnbeteilung.
Ein Pahl behauptet gar, er vertrete mit seinem Kampf gegen die Kürzungen der goldenen Politgelder nun gar die Interessen aller Büger-innen. Also auch jener, die mit knapp 300 € ihr Auskommen im Monat finden (müssen). Denn diese seien in Zukunft nicht mehr vor Kürzungen gefeit.
Ein Peterlini droht mit Klagen, spricht von „Respektlosigkeit“ und befürchtet anscheinend aufgrund eines Einschnittes seiner Politbezüge in Zukunft, mit max. 9.000 € monatlich nebst Vorschusszahlungen (s.u.) kein ausreichendes Einkommen (mehr) zu haben.
Er werde die Kürzungen seiner Mehrfachrente nicht hinnehmen, tobte Peterlini. Schließlich habe er Frau und Kind zu versorgen.
Manche Leute enthüllen ihr wahres Gesicht bereits dadurch, dass sie sich immer hinter gerade passenden Masken verstecken.
Oder sie versuchen zu rechtfertigen, was eben NICHT in Ordnung ist und geben sich zudem als Opfer – äh – des einfachen Volkes, das nicht nur devot ist, sondern, man höre & staune, auch in Südtirol gegenüber Politiker-innnen, Selbstherrlichkeiten bei gegebenem Anlass, respektlos ist.
„Demokratie und Freiheit (aber) braucht (auch manchmal) Respektlosigkeit!“ (Salman Rushdie)
Jetzt soll gegen die Region Trentino-Südtirol geklagt werden – d.h. ex-Volksvertreter gegen das EIGENE Volk. Lässt sich nur hoffen, dass das Gericht beim Verlesen des Urteils „im Namen des Volkes“, sich nicht auch noch selbst die Zunge abbeißen muss!
Selbstoffenbarend und traurig allemal!
Beschämend, wenn es zudem stimmen sollte, dass jetzt gar 100 Altmandatare diese ihre Meinung nur mehr durch ihren Vertreter Franz Pahl verlautbaren lassen und ein über Jahrzehnte gewachsenes Vertrauen all ihrer Mitbürger-innnen, die sie schließlich immer wieder gewählt und bezahlt haben, sich auch noch das eigene politische Lebenswerk (selbst) zerstören (lassen).
Wenn ich es richtig verstanden habe, soll weiterhin diese bislang allgemein verbreitete Kultur des Systems Südtirols, organisierte Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen gegen die nicht anzukommen war/ist, weil systemkonform, als sakrosant – und nicht etwa das Heilige Land Tirol – als “unantastbar” gelten.

http://www.tageszeitung.it/2014/05/04/der-grosse-schnitt/

Di., 27.05.2014 - 16:56 Permalink