Umwelt | Skigebiete

Oranges Licht für Expansion im Osten

Die Landesregierung bremst die Expansionspläne für die Skizone Sexten-Helm-Rotwand: Ja – mit Auflagen – zur Anbindung nach Osttirol, Nein zu jener nach Belluno.
Orange Ampel
Foto: Pixabay

Am Dienstag (30. Oktober) hat sich die Landesregierung mit der Entwicklung der Skizone “Sexten-Helm-Rotwandwiesen” befasst und eine diesbezügliche Machbarkeitsstudie geprüft. Dabei hat sie sich das Gutachten des Umweltbeirates zu Eigen gemacht und beschlossen, die Eingriffe für die skitechnische Verbindung der Skigebiete “Sextner Dolomiten” mit der “Skiarea Val Comelico” sowie die skipistentechnische Anbindung “Mitterberg” abzulehnen und die Verbindungspiste “Drei Zinnen – Moos/Brugger Leite” mit Beschneiungsanlage, die Realisierung des Skiwegs “Klammbachalm”, die Anbindung “Sillian/Thurntaler” mit der Aufstiegsanlage und Skipiste “Drei Zinnen II” sowie den Pistenausbau im Bereich Helm “Hasenköpfl” mit Auflagen anzunehmen.

 

Zur Erinnerung:

Die vorliegende Machbarkeitsstudie für die langfristige Entwicklung der Skizone “Sexten-Helm-Rotwandwiesen” – hervorgegangen aus der skitechnischen Fusion der Skigebiete Helm und Rotwand –, die auch die Anbindung mit den Skigebieten “Sillian/Thurntal” in Osttirol und mit der “Skiarea Comelico” in der Provinz Belluno vorsieht, war von den Gemeinden Sexten und Innichen bereits 2017 genehmigt worden.
44 Millionen Euro soll die Anbindung kosten – dafür wurden 2017 26 Millionen Euro aus dem Grenzgemeinden-Fonds genehmigt. “Durch den Zusammenschluss des Skigebietes Drei Zinnen, also der Skigebiete Helm und Rotwand, mit der Skiarena Val Comelico in der Provinz Belluno werden dem peripher gelegenen Comelico-Tal neue nachhaltige und harmonische Entwicklungsperspektiven eröffnet”, zeigte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher überzeugt. Doch das Vorhaben steht in der Kritik.

 

Während der Veröffentlichungsfrist gingen neben zwei positiven Stellungnahmen von den Nachbargemeinden Sillian bzw. Comelico Superiore jedoch auch zwei Einwände vom AVS und vom Dachverband für Natur und Umweltschutz bei der Gemeinde Sexten ein. Ebenfalls in Sexten fand im November 2017 ein grenzübergreifendes Treffen zu dem Vorhaben zwischen Vertretern der Länder Südtirol und Tirol, der Region Veneto, der Provinz Belluno sowie der Gemeinden Sillian und Comelico Superiore statt.

 

Ja zu Osttirol, Nein zu Belluno

Im Juni dieses Jahres hat der Umweltbeirat des Landes nun die Umweltverträglichkeit des Vorhabens geprüft und vier der sechs geplanten Eingriffe mit Auflagen positiv und zwei Vorhaben negativ begutachtet. 

Vom Umweltbeirat abgelehnt wurden die skitechnische Verbindung der Skigebiete “Sextner Dolomiten” mit der “Skiarea Val Comelico” sowie die skipistentechnische Anbindung “Mitterberg”.

Ein zustimmendes Gutachten mit Auflagen erhielten die Verbindungspiste “Drei Zinnen-Moos/Brugger Leite” mit Beschneiungsanlage, die Realisierung des Skiwegs “Klammbachalm”, die Anbindung “Sillian/Thurntaler” mit der Aufstiegsanlage und Skipiste “Drei Zinnen II” sowie der Pistenausbau im Bereich Helm “Hasenköpfl”. Eine wesentliche Auflage der Anbindung mit dem Skigebiet “Sillian/Thurntal” sieht vor, dass der Baubeginn für die Realisierung der Aufstiegsanlage “Drei Zinnen II” und der gleichnamigen Skipiste erst nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens zum Bau der Aufstiegsanlage “Hochgruben” auf österreichischer Seite erfolgen kann.

Dieses Gutachten ist in den Beschluss der Landesregierung vom Dienstag eingeflossen.

Ein positives Gutachten zum Vorhaben hat die für die Übereinstimmung der ergänzenden Eingriffe mit den Grundsätzen der sozialen, wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung zuständige Kommission erteilt.