Kultur | Salto Return

Das war`s

Im Salto-Kultur-Rückblick 2018 geht es um runde Geburtstage, fette Skandale, lausige Betrüger und erwachsen gewordene Kinder. Kurzum es geht um Menschen und Geschichten.
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Foto: Salto Collage

Am 1.1.2018 startete salto.bz mit folgenden Zeilen in das Kulturjahr: Vor über 30 Jahren hat Ludwig Thalheimer Kinder in Costa Rica fotografiert. Im vergangenen Jahr hat er Land und die damaligen Protagonisten wieder besucht. Eine Zeitreise. In Vom Wachsen der Kinder und Gitter wurde bereits vorweggenommen, was nun seit wenigen Wochen unter dem Titel Costa Rica Time Warp in Buchform erhältlich ist.
Mit Aufbruch ins Ungewisse erschien wenige Tage später ein Textauszug aus dem Buch Flucht zurück von Josef Feichtinger, welches zu seinem 80. Geburtstag erschienen ist und in Schlanders vorgestellt wurde. Seinen 90. feierte hingegen der Künstler Robert Scherer mit einer Ausstellung im Lanserhaus in Eppan, seinen 70. Geburtstag der Schriftsteller Felix Mitterer. Salto Weekend veröffentlichte dazu mit Verkaufte Heimat und Feuernacht und Komplott zwei Textauszüge (inkl. Filmklassiker) aus dem Mitterer-Buch Mein Lebenslauf
Den 50sten feierten die 68er. Unter den vielen Beiträgen auf salto.bz in diesem Zusammenhang, fand das Mitte Jänner publizierte Interview mit Margherita Zander Für eine „bessere“ Welt kämpfen... große Beachtung.

Große Beachtung fand auch der Film Überall wo wir sind von Veronika Kaserer, der im Februar 2018 mit dem Spezialpreis der Berlinale ausgezeichnet und vor kurzem für den Filmpreis 2019 nominiert wurde. In „Das Leben ins Sterben holen“ spricht die Regisseurin über Todesnähe im Dokumentarfilm. 
Weitere Gespräche (Auswahl) gab es mit Joachim Meyerhoff („Ruhe! Einer nach dem Anderen!“), Anna Unterberger (Mother Song), Peter Simonischek ("Ich hätte Zahnarzt werden sollen"), Lilli Gruber (“Meno divisioni, più senso pratico”), Paolo Fresu (La versione di Chet Baker) oder Marco Balzano (Sotto la superficie dell'acqua). 

Für Chi era Capitano Giuntini? und Letzter Anker Hafenbecken II recherchierte salto.bz in Basel, fand dort einen vergessenen Kapitän und sprach mit dem Entdecker Gabriel Heim.

In Lo sguardo disubbidiente wird ein besonderer Abend in der Galerie ar/ge kunst beschrieben, in Manaslu - Berg der Seelen der neue Hans Kammerlander-Film. Vor kurzem stand in Elogio della follia auch bei salto.bz der junge TV-Tatort-Star Thomas Prenn im Fokus der Berichterstattung. In I 10 film imperdibili del 2018 (ormai da tradizione la classifica cinematografica dell’anno che sta per concludersi. Prenotate i popcorn.) finden sich die cineastischen Top 10 des Jahres, ausgewählt von BFFB-Jurorin Sarah Franzosini.

"Wir waren knapp dran" hieß es in Meran. Die Stadt verlor 2018 das Rennen um den Titel der Italienischen Kulturhauptstadt 2020. Der Sieg ging an Parma. Des weiteren wurden Skandale (Kronplatz-Paragraph) aufgedeckt, verfolgt (Affäre Gustav Kuhn) oder beseitigt (Kippenberger im Museion). Zum Skandal um den Fußballer Mesut Özil führte salto.bz in Ein Ehrentor für die Türkei ein Gespräch mit dem deutsch-türkischen Journalisten und Buchautor Hasan Cobanli.
Ebenfalls um Fußball, allerdings aus dem Blickwinkel Uruguays, ging es in der mehr oder weniger unbeliebten und immer unregelmäßiger erscheinenden Kolumne salto return #060718; um zeitgenössische Kunst und Manifeste in #101118 um Kino und Benko in #160418, um Stinkepolitik, billige Wahlwerbung, traurige Grenzwagen und Balken in #250618.

Neben der weitaus beliebteren Rubrik Video del venerdì gibt es seit Anfang Oktober einmal wöchentlich eine Reportage der Tipp Topp Reporter und mit salti letterari  (La cartolina letteraria / Die literarische Postkarte) eine Spuren- und Wortsuche auf einem imaginären Wander-Parcours. 
Der Sommer 2018 stand erneut unter einem kriminologisch-künstlerischen Stern. Nach dem Gelatikiller 2017 servierte Salto Crime Time 2018 mit The Sacco-Vanzetti case ein Kunstcomic (über Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti) als Webserie, gestaltet vom Künstler Josef Rainer. In 10 graphic novel da regalare a Natale finden sich weitere zeichnerische Sprachlandschaften.

Das erfreulichste Ereignis in der Salto-Kulturredaktion 2018

Mit der Rezension (K)ein Verriss (über das neue Buch von Wolf Haas) hat die freie Mitarbeiterin Deborah Nischler der Salto Redaktion eine besondere Freude bereitet. Der Autor höchstpersönlich hat sich bei salto.bz gemeldet, allerdings mit der Bitte seine wunderbare Stellungnahme nicht zu publizieren.

Das traurigste Ereignis für die Salto-Kulturredaktion 2018

In Ciao Paolo nahm Salto Abschied vom langjährigen Mitarbeiter Paolo Zucconi. Anfang Jänner ist er unerwartet verstorben.

Der lustigste Betrug 

Ende Dezember 2018 machte der Brunecker Autor und Unternehmer Horst Moser mit einem Offenen Brief an den Geschäftsführer der Raika Bruneck von sich reden. Was hingegen kaum bekannt ist, dass Horst Moser gelegentlich betrügt und neben Claas Relotius für einen weiteren Spiegel-Skandal 2018 sorgte. Salto hat die Fakten recherchiert und veröffenlicht erstmals Bilder der literarischen Straftat.

War`s das?