Gesellschaft | Jahresrückblick

Die Top 50

Die 50 Artikel, die 2018 auf Salto.bz die meisten Leser fanden. Skandale, Affären, politische Analyse und Hintergrundberichterstattung sind gefragt. Aber nicht nur.
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Foto: upi
Dass ausgerechnet dieser Artikel die Hitparade der meistgelesenen Artikel anführen würde, hätte wahrscheinlich niemand gedacht. Es ist weder ein Skandal, noch eine Polit-Affäre, die Salto.bz im Jahr 2018 die meisten Klicks brachten, sondern eine Wirtschaftsgeschichte.
Salto-Mitarbeiter Luca Martinelli hat in dem Artikel „Chi paga il sottocosto di Eurospin?“ anhand von Tomatensugo die Mechanismen der Ausschreibung mit doppeltem Abschlag durchleuchtet, die die großen Handelsketten immer wieder praktizieren. Zum Schaden der Landarbeiter. Das Interesse an dieser Geschichte war enorm.
Gleich dahinter ein brandheißes politisches Hintergrundthema. In dem Artikel „Versuch eine Demontage“ zeichnet Christoph Franceschini den Plan einflussreicher Kreise innerhalb der SVP nach der Landtagswahl 2018 nach: SVP-Obmann Philipp Achammer soll aufgebaut und Arno Kompatscher demontiert werden. Ähnliches Leserinteresse rief auch der Artikel „Operation Seiser Alm“ hervor, in dem es um eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher geht. Im Mittelpunkt dabei der Aktienbesitz von Kompatschers Ehefrau.
Lisa Maria Gasser schrieb im August 2018 unter dem Titel „Der Sammler in der Mitte“ über die Vorstellung der Landtagsliste des Team Köllensperger. Ein Blick auf die Klickzahlen hätte genügt, um den Wahlausgang zwei Monate später vorherzusehen.
Ebenso haben Hintergrundgeschichten über die Neueinsteiger Franz Locher („Lochers Prozesse“), die Freiheitliche Kandidatin Gudrun Sprenger („Kandidatin Nr. 7“) oder Jasmin Ladurner („Lanz(e) für Jasmin“) ein breite Leserschaft gefunden.
 

Die Servicethemen

 
Salto-Mitarbeiterin Ruth Fulterer hat zu Schulbeginn den Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff interviewt. Das Interview ("Wir haben die Kindheit abgeschafft"), in dem der Fachmann den Südtiroler LehrerInnen auch erklärt, warum die Digitalisierung Kinder zu Tyrannen mache, hat ungeheures Interesse hervorgerufen.
Dass Servicethemen bei Leserinnen und Lesern auf großes Interesse stoßen, zeigen die Artikel von Sarah Franzosini über neue Schnellzugverbindungen zwischen Rom und Bozen „Italo raddoppia anche a Bolzano“ und von Stefano VoltoliniAuto civetta sull'A22“ über die Abschaltung des Tutor-Systems auf der Brennerautobahn.
 

Die Enthüllungen

 

Eines der Markenzeichen von salto.bz sind Enthüllungsgeschichten und Hintergrund-Recherchen, die man exklusiv auf diesem Onlineportal liest. Auf besonderes Interesse sind dabei der vertuschte Einbruch beim Stadtmarketing Bruneck („Der Einbuch"), die Berichterstattung über den Tenti-Prozess („Backdoor Man“) die Auseinandersetzungen an der Staatsanwaltschaft Bozen („Zio Alfonso“), die Affäre um einen Alperia-Auftrag an die Firma einer Rentnerin („Die Strohfrau“) oder der inzwischen auch von der FF thematisierte Machtkampf im Kloster Neustift („Säuberung im Stift").
Äußerst viel gelesen wurde auch Valentino Liberto's Porträt über den Südtiroler M5S-Kammerkandidaten Maurizio Cattoi „Il forestale a cinque stelle“. Der gebürtige Sterzinger, ehemalige Kommandant des Forstkorps Pesaro-Urbino kandidierte für die Grillo-Bewegung in den Marken. Ebenso fanden der Nachruf „Alla dolcezza del vivere“ von Gabriele Di Luca auf den Bozner Immobilienmakler Roberto Carlin, eine breite Leserschaft.
 

Die Interviews

 
Auf großes Interesse stoßen auch die Salto-Interviews. Etwa Reinhold Messners Überlegungen nach dem Bergdrama Pigne d'Arolla im Schweizerischen Wallis („Im Whiteout hast du keine Chance“), Hans Benedikters Abrechnung mit der SVP („Die SVP hat die Bodenhaftung verloren“), Luis Durnwalders Ansichten zur neuen Koalition („Es gibt nur eine Lösung") oder Zeno Christianells Begründung seines Rücktritts (“Dieser Weg der SVP ist nicht meiner”).
 

Gastbeiträge & Kolumnen

 
Auch manche Gastbeiträge werden überdurchschnittlich viel gelesen. So Raffaela Vanzetta's Kommentar über eine IDM-Werbung auf Facebook („Billig und geschmacklos") oder Lorenz Gallmetzers Beitrag über den SVP-Wahlhelfer Sebastian Kurz („Der ambivalente Wahlhelfer“). Ebenso die Kolumnen und Analysen von Maurizio Ferrandi, Gerhard Mumelter, Renate Mumelter, Giancarlo Riccio und Gianluca Battistel.
Was uns aber besonders stolz macht: Die Berichterstattung rund um die Landtagswahlen 2018 hat die bisher meisten Seitenaufrufe in der fünfeinhalbjährigen Geschichte von Salto.bz gebracht. Wir hatten im Vergleich zu 2017 im ganzen Jahr über 2 Millionen Seitenaufrufe mehr.
Dieser Erfolg ist für Redaktion, Herausgeber und Verwaltung der größte Ansporn für das neue Jahr.