Wirtschaft | Der weltweite Aktionstag fordert zum Umdenken in der Modeindustrie auf

Der Fashion Revolution Day krempelt um

Der weltweite Gedenktag findet anlässlich des ersten Jahrestags des Zusammensturzes der Textilfabrik Rana Plaza in Dhaka, Bangladesch statt. Bei dem schwersten Fabrikunfall in der Geschichte der Textilindustrie kamen mehr als 1100 ArbeiterInnen ums Leben, mehr als doppelt so viele wurden schwer verletzt. Heute leiden nach wie vor Menschen an den Auswirkungen der Lieferkette der Bekleidungsindustrie. Der Fashion Revolution Day macht auf diese Tatsache aufmerksam und will Konsumenten animieren zu erfragen, wer unsere Kleidung herstellt?
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Hinter jedem Kleidungsstück steckt eine Geschichte

Am 24. April 2014 fordert der Fashion Revolution Day unter dem Motto „Who made your clothes?“ dazu auf, nach der Herkunft der eigenen Kleidung zu fragen. Denn hinter jedem Kleidungsstück steckt eine Geschichte, sie verbindet Konsumenten und Produzenten letztlich wieder miteinander. So entsteht ein roter Faden, der vom Kleidungsstück zum Fabrikarbeiter bis zum Bauern reicht, der beispielsweise die Baumwolle anbaut, aus welcher die Kleidung gemacht ist. An dem Gedenktag sind in über 50 Ländern unterschiedliche Aktionen wie Events, Flashmobs und Workshops geplant. Neben den Verbrauchern sind Designer, Einzelhändler und Produzenten aufgerufen, sich mit kreativen Ideen und Projekten zu beteiligen. Die Frage „Who made your clothes?“ soll angestoßen werden, indem man die Kleidungsstücke auf links dreht und das Label ‚Made in ...’ sichtbar macht.

„Unter dem Motto „Who made your clothes?“ sprechen wir nicht nur die katastrophalen Arbeitsverhältnisse in den Produktionsländern an. Wir möchten gleichzeitig Alternativen und Positivbeispiele aufzeigen. Denn wir wissen, dass Mode auch verantwortungsvoll gegenüber Menschen und Umwelt produziert werden kann“, so Brigitte Gritsch, Koordinatorin der Südtiroler Weltläden.

Fashion Revolution Day wurde von Carry Somers ins Leben gerufen, Pionierin der Fair Trade Bewegung und Gründerin des Hut-Labels Pachacuti. Mit einem internationalen Koordinationsteam bestehend aus Designern, Pressevertretern, Aktivisten und Akademikern aus der Modebranche und darüber hinaus bildet der Fashion Revolution Day eine Bewegung, die den öffentlichen Dialog sucht, um neue Lösungsansätze zu diskutieren und einen Wandel in der Textilindustrie hervorzurufen.

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Wilfried Meraner Do., 24.04.2014 - 21:43

Genau solche Initiativen brauchen wir!
Ideal wäre halt, wenn es irgendwie gelingen würde, die breite Masse zu aktivieren - aber das gilt für so vieles.
Ich stelle mir vor, z.B. irgendein Punktesystem im Sinne von CO2- Fußabdruck, aber greifbarer und einfacher. Das was ich gut mache, sollte irgendwie sofort messbar und vergleichbar sein, sonst fehlt den meisten die Motivation- ("Tropfen auf den heißen Stein")
Jede zielführende Initiative bräuchte eine Perspektive, einen Plan, und Messbarkeit, und Zwischenbilanzen usw. Dann würden viel mehr Leute mitmachen, nicht nur die üblichen paar Idealisten (und auch die haben nicht für alles Zeit)- und plötzlich erreichen wir eine große Wirkung!
Es entsteht praktisch das Gegenteil von einem Teufelskreis- dafür habe ich folgende Ausdrücke gefunden:
Selbstverstärkender Kreislauf
Erfolgsspirale
Wichtig:
Wieder einmal wäre das Problem automatisch gelöst, wenn die Gemeinwohl-Ökonomie verwirklicht wird. Dort wäre das alles schon enthalten, mit wenig Aufwand für den Verbraucher, einfach, und transparent.

http://www.gemeinwohl-oekonomie.org/de

Do., 24.04.2014 - 21:43 Permalink