Politik | Jugend

Was will die Jugend vor der Wahl?

Der Südtiroler Jugendring stellt seine zentralen Anliegen vor. Es sind insgesamt neun Punkte, die für die kommende Legislaturperiode richtungsweisend sein sollen.
Jugendring Anliegenkatalog
Foto: Salto.bz

Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat im Rahmen der heutigen Pressekonferenz neun Anliegen angerissen, die er den Kandidaten für die Landtagswahlen mit auf den Weg geben will. Der Anliegenkatalog wird an alle Parteien übermittelt und der Jugendring will sich auch nach der Wahl mit den neuen Landtagsabgeordneten in Verbindung setzen.

Die neun zentralen Anliegen:

  • Jugendcheck: Gesetzesvorhaben seien auf ihre Effekte auf Kinder und Jugendliche zu überprüfen. Zu diesem Zweck soll ein Fragenkatalog für Gesetzesinitiativen/änderungen erarbeitet werden, der sich auf die UN-Kinderrechtskonvention stützt.

"Es geht darum, dass Jugendliche ab 16 mitbestimmen und ihren Beitrag leisten dürfen."
Martina De Zordo, SJR-Vorsitzende

  • Partizipation: Das Gesetz der direkten Demokratie solle überarbeitet werden, damit künftig 16-Jährige bei Volksbegehren und Abstimmungen mitentscheiden können. Weiters möchte man auch die Mitbestimmung der jungen Menschen im Bildungsbereich verstärken,wie auch bei Bauten im öffentlichen Raum, die junge Menschen direkt betreffen.

"Wohnen in Südtirol ist teuer"
Tanja Rainer, SJR-Vorstandsmitglied

  • Wohnen: Neue Wohnmodelle sollen ermöglicht werden, d.h WGs, Jugendhäuser etc. Auch möchte man gewisse Kriterien für die Berechnung der EEVE ändern.
  • Raumordnung & Landschaftsschutz: Es bestehe unter anderem der Bedarf an qualitativ hochwertigen Spielplätzen bzw. an naturnahen Freiflächen.
  • Inklusion: Integrationskonzepte für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund sind zu gestalten und beeinträchtigte, junge Menschen brauchen genügend Einrichtungen, bspw. "betreutes Wohnen.“
  • Ehrenamt: Die Anerkennung von ehrenamtlichen Engagements ist an den Schulen und an der Universität Bozen auszubauen.
  • Familie: Die zentralen Anliegen hierbei sind: die Wahlfreiheit in Bezug auf Kindeserziehung, dazu sollen Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen, abgesichert werden und Schaffung von familienfreundlichen Arbeitsplätzen.

"Die derzeitige Arbeitsbörse ist in unseren Augen nicht jugendgerecht"
Tanja Rainer, SJR-Vorstandsmitglied

  • Bildung & Schule: Die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen seien im Schulalltag in den Mittelpunkt zu stellen, der Zweisprachenunterricht soll verfeinert werden, auch die Themen „Umwelt“ und „politische Bildung“ sollen in den Schulen näher an die jungen Menschen herangeführt werden.
  • Arbeit: Die Modernisierung des Berufsberatungskonzeptes und eine Steuererleichterung für Fixangestellte unter 25 Jahren werden angestrebt. Dazu sollen Orientierungspraktika in allen Schulen ab der dritten Mittelschule verpflichtend eingeführt werden. Auch soll eine jugendgerechte Online-Arbeitsbörse erstellt werden.

 Vor der Wahl am 21. Oktober ist vorraussichtlich mit keinen konkreten politischen Aktionen mehr zu rechnen. "Wir werden aber dranbleiben", so verspricht man beim Jugendring.