Cultura | Genossenschaften

30 Jahre Zukunft

Die Filmschule und Genossenschaft ZeLIG feiert Geburtstag und schaut nach vorne.
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Foto: Zelig

Vor 30 Jahren startete die Bozner Genossenschaft und Filmschule ZeLIG mit ihrem ersten Lehrgang. Heute ist sie international anerkannt, lokal verwurzelt, weltweit vernetzt. Ein Grund zum Feiern. 2018 schauen 8 Veranstaltungen in die Zukunft. 3 davon gehen unter die Leute, auch das VR-Zelt am Musterplatz im April.

Blick zurück und nach vorne

Es war spannend aufregend und roch nach Zukunft. 1987 war in Bozen ein Theatermann aus Venedig aufgetaucht, der wusste, dass es in Südtirol möglich war, an Fördergelder des Europäischen Sozialfonds ESF zu kommen. Das war der zündende Funke für die Gründung der Filmschule ZeLIG. Internationale Zusammenarbeit sollte den Zugang zu den Geldmitteln erleichtern. Mit dabei eine lokale Produktionsfirma. 1988 startete der erste zweisprachige Lehrgang. Heute steht die dreisprachige Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und neue Medien so gut da wie noch nie. International anerkannt, lokal verwurzelt, weltweit vernetzt. „Ohne die ZeLIG gäbe es in Südtirol keine ernst zu nehmende Filmszene“, sagt der erfolgreiche Dokumentarfilmer Andreas Pichler (Das System Milch, Das Venedig Prinzip).

 

Die Zahlen sprechen für sich

37.000 Ausbildungsstunden hat ZeLIG bisher angeboten
300  Dozentinnen und Dozenten haben
1.040  Lernende unterrichtet
 48   Länder der Welt haben bei ZeLIG gelernt und gelehrt
640  Filme sind entstanden
413 Festivals haben ZeLIG-Filme eingeladen
135 Auszeichnungen gab es
94 % haben Arbeit im Filmbereich gefunden

Normalerweise wird ja vieles von dem, was ZeLIG macht, von einer breiteren Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Fachleute wissen aber sehr wohl, was sie sich von ZeLIG abholen können, auch Fachleute in Südtirol. Neben der Schule, die jeweils drei Jahre dauert und im Bereich Dokumentarfilm ausbildet, gibt es auch spezifische Weiterbildungs- und Spezialisierungsangebote. Im Geburtstagsjahr öffnet sich ZeLIG allen.

2018 geht ZeLIG unter die Leute: Virtual Reality am Musterplatz

„Eine außerordentliche Erfahrung“ nennt die ZeLIG-Direktorin Heidi Gronauer die Virtual Reality, jene neue technische Errungenschaft, die es ermöglicht, mit einer großen Brille in das Filmgeschehen direkt einzusteigen. Vom 26. bis 29. April bietet ZeLIG allen Neugierigen die Möglichkeit, VR am Bozner Musterplatz (10-18h) selbst auszuprobieren. Wer vorbeikommt, kann erste Erfahrungen mit einer VR-Brille machen, beispielsweise nachfühlen, wie es ist, wenn jemand erblindet. Zu sehen die VR-Dokumentation „Notes of Blindness“. Praktische Anleitung für die Brille gibt es an Ort und Stelle. 

Das ist nur eine der Veranstaltungen, die ZeLIG zum 30. für ein breites Publikum bietet. Gleichzeitig läuft der Kongress „Teaching Documentary“ zu dem 56 Filmschulen aus 28 Ländern nach Bozen kommen um sich mit der Zukunft des Dokumentarfilms in einer sich wandelnden Welt befassen. Hier könnte Virtual Reality künftig eine Rolle spielen. Ein Think Tank mit Perspektive (NOI Technologiepark). „Das VR-Projekt visualisiert diese Weltentdeckung jenseits des Sichtbaren, eine außerordentliche Erfahrung. Ich denke, dass im Erzählen in der virtuellen Realität eine große Kraft liegt, die es sich lohnt auszuprobieren“ (ZeLIG-Direktorin Heidi Gronauer).