Ambiente | 22. März

Zu kostbar, um zu verschwenden

Frisch, sauber, aber auch in Südtirol immer knapper: Am Weltwassertag wird zu einem sorgsamen und sparsamen Umgang mit (Trink-)Wasser aufgerufen.
Wasserhahn
Foto: Pixabay

In Südtirol ist es eine Selbstverständlichkeit: frisches, sauberes Trinkwasser, das aus dem Hahn fließt. “Für uns erscheint es naturgegeben, täglich genügend Wasser zur Verfügung zu haben, um all unsere Anliegen befriedigen zu können”, unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato anlässlich des Weltwassertages, der jedes Jahr auf den 22. März fällt. “Aber auch hierzulande haben die letzten Jahre gezeigt, wie schnell es aufgrund von längeren Trockenperioden zu Knappheiten in der Landwirtschaft, aber auch lokal in der Trinkwasserversorgung und der Industrie kommen kann – und wie wichtig deshalb ein nachhaltiger um effizienter Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser ist”.

Rund 1.700 Quellen und gut 100 Tiefbrunnen speisen die öffentlichen Trinkwasserleitungen im Land.  
Diese lebensnotwendige Ressource schützen und nachhaltig nutzen – dazu ruft die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz am heutigen 22. März auf.
“Die gerechte, umweltbewusste und vor allem umweltverträgliche Aufteilung unserer Wasserressourcen für Landwirtschaft, Beschneiung, Stromerzeugung wird auch in Südtirol zu einer großen Herausforderung”, zeigt sich Landesrat Vettorato überzeugt. “Zugleich ist sie die Bedingung dafür, dass auch in Zukunft das für Mensch und Natur lebenswichtige Gleichgewicht zwischen Wasserbedarf und Wasserverfügbarkeit erhalten bleibt.” Denn durch den Klimawandel müsse auch in Südtirol künftig vermehrt mit längeren Wärme- und Trockenperioden, einem Anstieg der Starkniederschläge und gleichzeitig einer geringeren Speisung der Grundwasservorräte gerechnet werden.

Vor diesem Hintergrund erneuert der Dachverband für Natur- und Umweltschutz gemeinsam mit dem Fischereiverband seine alljährliche Forderung anlässlich des Weltwassertages: ein Gewässerschutzplan für Südtirol – einen solchen gibt es, im Gegensatz zu einem Gewässernutzungsplan immer noch nicht. Der Gewässerschutzplan sei “in Ausarbeitung” heißt es vonseiten des Landes. Auf ihrer letzten Sitzung im Jahr 2018 hat die damalige Landesregierung die Grundlagen genehmigt.

Im Landesamt für nachhaltige Gewässernutzung weist man indes darauf hin, wie penibel die Qualität des Trinkwassers in Südtirol kontrolliert wird. “Von der Quelle bis zum Wasserhahn wird das Trinkwasser in Südtirol regelmäßig kontrolliert und analysiert”, betont Direktor Thomas Senoner.
Anlässlich des Weltwassertags, der dieses Jahr unter dem Motto “Niemand zurücklassen – Wasser und Sanitärversorgung für alle” steht, ruft die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Wassernutzung zu leisten und das genutzte Wasser der Natur in bestmöglicher Qualität wieder zurückzugeben.

 

Tipps zum Wassersparen gibt es von der Verbraucherzentrale Südtirol. Unter anderem rufen die Verbraucherschützer auf, Leitungswasser zu trinken und unnötigen Wasserverbrauch zu vermeiden: “Durch das Abschalten des Wassers während dem Einseifen, Zähneputzen oder Rasieren etwa lassen sich einige Liter Wasser einsparen. Das Einsparpotential liegt bei ca. 15 Liter Wasser pro Tag und Person. Dies ergibt bei einer vierköpfigen Familie ein Einsparpotential von knapp 22 m³ und somit rund 36 Euro.”