Ein beachtenswerter Zwischenruf. Die Aufwertung der kriselnden Stadtviertel scheint also in der Ämterurbanistik auf Landesebene keine Rolle zu spielen. Wenn sie selbst im Stadtentwicklungskonzept nicht genügend berücksichtigt ist, dann ist die Frage zustellen, weshalb dieses Anliegen im Stadtrat und im Gemeinderat nicht zur Sprache kommt. Wie soll eine Stadtentwicklung ohne Planung möglich sein? Ferrandi lässt es nicht anklingen, doch es ist klar, dass in Bozen bei der Strategie zur Stadtentwicklung auch sprachgruppenspezifische Sensibilitäten eine Rolle spielen.
Während einige die Dezentralisierung der Landesämter (oder auch anderer öffentliche Strukturen) verlangen, also deren Verlagerung in die Bezirke, findet in Bozen selbst eine Konzentration der öffentlichen Einrichtungen statt. Sind für Bozen Sonderstrategien notwendig? Das Thema sollte mit Experten/-innen vertieft werden.
Möglicherweise führte die Konzentration auf die eigenen Zuständigkeitsbereiche dazu, dass die Entwicklung der das Land und den Staat betreffenden Ämterurbanistik im Masterplan gar nicht berücksichtigt worden ist. Vielleicht bräuchte es hier einen eigenen Fachplan. Die strategische Bedeutung der öffentlichen Einrichtungen für die Entwicklung der Stadtviertel kann sicher auch hinsichtlich der konkreten Wirtschaftseffekte beziffert werden.
In der nicht technischen Zusammenfassung des Masterplans steht, dass die Rolle des Masterplans darin besteht, "die hinsichtlich Größe und Funktion bedeutenden Infrastrukturen und Einrichtungen festzulegen". Die öffentliche Ämterlandschaft und deren Funktion für und Wechselwirkung mit der Stadt wird jedoch nicht planerisch erfasst.
Komplizierte Koalitionen haben immer erfolgreich eine akkurate Planung in Bozen zu Fall gebracht. Wenn einmal die Walzen der Bauinteressen losgefahren sind, dürfte es schwer sein, diese mit neuen Planungskonzepten aufzuhalten. Einen Dialog zwischen Stadt und Land in Gang zu setzen, ist dennoch der erste Schritt, um sich aus dem Korsett unantastbarer Planungseinschränkungen und der Umklammerung von Interessenkoalitionen ohne Stadtentwicklungsperspektive zu lösen.
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Ein beachtenswerter
Ein beachtenswerter Zwischenruf. Die Aufwertung der kriselnden Stadtviertel scheint also in der Ämterurbanistik auf Landesebene keine Rolle zu spielen. Wenn sie selbst im Stadtentwicklungskonzept nicht genügend berücksichtigt ist, dann ist die Frage zustellen, weshalb dieses Anliegen im Stadtrat und im Gemeinderat nicht zur Sprache kommt. Wie soll eine Stadtentwicklung ohne Planung möglich sein? Ferrandi lässt es nicht anklingen, doch es ist klar, dass in Bozen bei der Strategie zur Stadtentwicklung auch sprachgruppenspezifische Sensibilitäten eine Rolle spielen.
Während einige die Dezentralisierung der Landesämter (oder auch anderer öffentliche Strukturen) verlangen, also deren Verlagerung in die Bezirke, findet in Bozen selbst eine Konzentration der öffentlichen Einrichtungen statt. Sind für Bozen Sonderstrategien notwendig? Das Thema sollte mit Experten/-innen vertieft werden.
Möglicherweise führte die Konzentration auf die eigenen Zuständigkeitsbereiche dazu, dass die Entwicklung der das Land und den Staat betreffenden Ämterurbanistik im Masterplan gar nicht berücksichtigt worden ist. Vielleicht bräuchte es hier einen eigenen Fachplan. Die strategische Bedeutung der öffentlichen Einrichtungen für die Entwicklung der Stadtviertel kann sicher auch hinsichtlich der konkreten Wirtschaftseffekte beziffert werden.
In der nicht technischen Zusammenfassung des Masterplans steht, dass die Rolle des Masterplans darin besteht, "die hinsichtlich Größe und Funktion bedeutenden Infrastrukturen und Einrichtungen festzulegen". Die öffentliche Ämterlandschaft und deren Funktion für und Wechselwirkung mit der Stadt wird jedoch nicht planerisch erfasst.
Komplizierte Koalitionen haben immer erfolgreich eine akkurate Planung in Bozen zu Fall gebracht. Wenn einmal die Walzen der Bauinteressen losgefahren sind, dürfte es schwer sein, diese mit neuen Planungskonzepten aufzuhalten. Einen Dialog zwischen Stadt und Land in Gang zu setzen, ist dennoch der erste Schritt, um sich aus dem Korsett unantastbarer Planungseinschränkungen und der Umklammerung von Interessenkoalitionen ohne Stadtentwicklungsperspektive zu lösen.