Sehe ich auch so, indem es auf alle Regionen ausgeweitet wird, wird parallel dazu die Autonomie in Südtirol eingeschränkt.
Postfaschismus und Autonomie, ein Widerspruch in sich.
Der Fehler wurde aber schon viel früher begangen, niemals hätte man ein Regierungsbündnis mit der Lega in Südtirol zustimmen dürfen. Gegen diese augenscheinliche Zwangsehe hätte man sich entschieden wehren müssen.
"Die Monarchien Europas haben den auf sie folgenden Republiken ein unlösbares Größenproblem in die Wiege gelegt. Als Italien, zum Beispiel – nach dem Risorgimento –, endlich eine durch Monarchie geeinte Nation wurde, war das Land schon definitiv zu divers, zu heterogen, zu groß, um eine glaubwürdige Demokratie sein zu können – der Süden ist bis heute fast eine Exklave geblieben. Auf der anderen Seite war die „Demokratie“ – sei es als republikanische, sei es als konstitutionell-monarchische – die einzige verfügbare Staatsform für die modernen Flächenstaaten. Im Grunde sind alle modernen Nationalstaaten zu groß für vernünftige direktdemokratische Regierungen. Also drängt sich das Repräsentationssystem auf, zu welchem fürs Erste keine glaubwürdige Alternative in Sicht ist. Eben dieses Repräsentationssystem führt oft dazu, dass sich große Teile der Bevölkerungen nicht vertreten fühlen – die Vernachlässigten liebäugeln gern mit Regressionen in populistische Diktatur. An diesem Systemfehler, dieser dunklen Materie der Demokratien, muss über kurz oder lang mit neuen Ansätzen gearbeitet werden." (Augsburger Allgemeine vom 30.09.2022: Interview — Ist Europa erwacht, Herr Sloterdijk?)
Dieser Diagnose Peter Sloterdijk kann/darf man wohl beipflichten.
Der gute Mann, ein von Strippen und Schreibtischakrobaten bewegter Geist, möchte auch im Rampenlicht bleiben. Aber Melloni wirft viele Schatten. Schaun wir Mal...
Hinsichtlich einer allgemeinen Regionen-Autonomie bietet sich das Subsidiaritäts-Prinzip besonders an : Alles, was nicht auch andere Regionen betrifft, kann, im Rahmen der EU-Vorgaben, von der jeweiligen Region selbst entschieden werden. Bei uns, von den beiden autonomen Provinzen Bozen-Südtirol bzw. Trient-Trentino. Dabei sollte die "Region Trentino-Südtirol" abgeschafft werden, zumal eine Zusammenarbeit BZ - TN bereits über die Euregio erfolgen kann und so Kosten und Bürokratie eingespart würden.
Kommentare
Toller Schachzug, um Südtirol
Toller Schachzug, um Südtirol zu einer "normalen" Provinz zu machen.
Antwort auf Toller Schachzug, um Südtirol von Dietmar Nußbau…
Sehe ich auch so, indem es
Sehe ich auch so, indem es auf alle Regionen ausgeweitet wird, wird parallel dazu die Autonomie in Südtirol eingeschränkt.
Postfaschismus und Autonomie, ein Widerspruch in sich.
Der Fehler wurde aber schon viel früher begangen, niemals hätte man ein Regierungsbündnis mit der Lega in Südtirol zustimmen dürfen. Gegen diese augenscheinliche Zwangsehe hätte man sich entschieden wehren müssen.
Antwort auf Toller Schachzug, um Südtirol von Dietmar Nußbau…
was wird Südtirol genommen,
was wird Südtirol genommen, wenn die anderen a bissl mehr bekommen?
"Die Monarchien Europas haben
"Die Monarchien Europas haben den auf sie folgenden Republiken ein unlösbares Größenproblem in die Wiege gelegt. Als Italien, zum Beispiel – nach dem Risorgimento –, endlich eine durch Monarchie geeinte Nation wurde, war das Land schon definitiv zu divers, zu heterogen, zu groß, um eine glaubwürdige Demokratie sein zu können – der Süden ist bis heute fast eine Exklave geblieben. Auf der anderen Seite war die „Demokratie“ – sei es als republikanische, sei es als konstitutionell-monarchische – die einzige verfügbare Staatsform für die modernen Flächenstaaten. Im Grunde sind alle modernen Nationalstaaten zu groß für vernünftige direktdemokratische Regierungen. Also drängt sich das Repräsentationssystem auf, zu welchem fürs Erste keine glaubwürdige Alternative in Sicht ist. Eben dieses Repräsentationssystem führt oft dazu, dass sich große Teile der Bevölkerungen nicht vertreten fühlen – die Vernachlässigten liebäugeln gern mit Regressionen in populistische Diktatur. An diesem Systemfehler, dieser dunklen Materie der Demokratien, muss über kurz oder lang mit neuen Ansätzen gearbeitet werden." (Augsburger Allgemeine vom 30.09.2022: Interview — Ist Europa erwacht, Herr Sloterdijk?)
Dieser Diagnose Peter Sloterdijk kann/darf man wohl beipflichten.
Der gute Mann, ein von
Der gute Mann, ein von Strippen und Schreibtischakrobaten bewegter Geist, möchte auch im Rampenlicht bleiben. Aber Melloni wirft viele Schatten. Schaun wir Mal...
Antwort auf Der gute Mann, ein von von rotaderga
Besser ein bewegter Geist als
Besser ein bewegter Geist als ein gar keinen.
Und in einem Jahr wird es
Und in einem Jahr wird es heißen, "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern".
Hinsichtlich einer
Hinsichtlich einer allgemeinen Regionen-Autonomie bietet sich das Subsidiaritäts-Prinzip besonders an : Alles, was nicht auch andere Regionen betrifft, kann, im Rahmen der EU-Vorgaben, von der jeweiligen Region selbst entschieden werden. Bei uns, von den beiden autonomen Provinzen Bozen-Südtirol bzw. Trient-Trentino. Dabei sollte die "Region Trentino-Südtirol" abgeschafft werden, zumal eine Zusammenarbeit BZ - TN bereits über die Euregio erfolgen kann und so Kosten und Bürokratie eingespart würden.
Antwort auf Hinsichtlich einer von Karl Trojer
Es ist wohl eher zu
Es ist wohl eher zu befürchten, dass derzeitige Provinzen, Regionen Italiens vielmehr zu Makroregionen zusammengeschlossen werden.
Antwort auf Es ist wohl eher zu von △rtim post
Nein, ∂as wird es nicht geben
Nein, ∂as wird es nicht geben. Lombardopiemont? Oder Ligurotoscana?
gibt es sicher nie.