Krach am Berg
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Vor Kurzem äußerte sich Thomas Zelger, Präsident des Verbandes der Berg- und Skiführer in Südtirol, anlässlich der Jahreshauptversammlung der Berg- und Wanderführer sehr kritisch über den ausufernden Tourismus und die negativen Folgen für die Berggebiete. Im Interview mit SALTO und einem Beitrag der RAI legte er noch ein Scheit obendrauf und sagte beispielsweise, dass gewisse Hütten den ganzen Sommer über ausgebucht seien und man keine Chance habe, einen Platz zu bekommen. Weiters forderte er eine bessere Zusammenarbeit mit den Tourismustreibenden, denn so könne es nicht weitergehen.
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„Was der Präsident des Verbandes der Berg- und Skiführer in Südtirol, Thomas Zelger, zuletzt von sich gegeben hat, stößt bei vielen Hüttenwirten auf Verwunderung und Unverständnis. Zelger spricht über Overtourismus auf Südtirols Bergen, über überlaufene Schutzhütten und über ein Jahr Vorlaufzeit bei den Reservierungen etc. Das mag vielleicht für einige wenige Gegenden gelten, keinesfalls gilt dies aber pauschal für die Schutzhütten in Südtirol“, widerspricht Stefan Perathoner, Vorsitzender der HGV-Fachgruppe Schutzhütten Südtirol, in seiner aktuellen Stellungnahme. In 80 der 95 Schutzhütten in Südtirol bekomme man auch in der Hochsaison meistens noch kurzfristig ein Bett. 80 von 95 Schutzhütten würden sich über ein paar Tages- und Übernachtungsgäste mehr freuen. Laut Perathoner gebe es abseits einiger Hotspots in den Dolomiten Routen, auf denen man auch mitten in der Bergsaison kaum auf Menschen treffe und wo die Schutzhütten, die man im Notfall aufsuchen kann, nur sehr spärlich gesät seien.
„Zelger beschwert sich über den Rummel und den Verkehr auf den Dolomitenpässen, trägt aber nach eigenen Aussagen selbst dazu bei, indem er mit seinem Camper unterwegs ist.“
„Zelger beschwert sich über den Rummel und den Verkehr auf den Dolomitenpässen, trägt aber nach eigenen Aussagen selbst dazu bei, indem er mit seinem Camper unterwegs ist“, so Perathoner. Sauer aufstößt dem Vorsitzenden der HGV-Fachgruppe Schutzhütten Südtirol auch die Äußerungen Zelgers hinsichtlich der Modernisierung der Schutzhütten auf.
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Diese sollten in ihrer Entwicklung wohl auf dem Stand des letzten Jahrhunderts stehen bleiben und sich nicht den veränderten Rahmenbedingungen anpassen können. „Dabei spricht er immer nur direkt oder indirekt privat geführte Schutzhütten an. Diese Unterscheidung ist nicht verständlich, investiert das Land doch gerade in den vergangenen Jahren sehr viel mehr Geld in modernisierte oder neue Schutzhütten, mit denen die privat geführten Hütten gar nicht mithalten können“, kritisiert Perathoner und betont: „Wir Schutzhüttenbetreiber beherbergen den ganzen Sommer über unzählige Bergführer aus Südtirol und der halben Welt, so gut wie immer auch umsonst. Auch die Bergführer schätzen es, wenn sie mit ihren Kunden nicht im Lager übernachten müssen. Auch sie schätzen ein Mindestangebot für die persönliche Hygiene und ein gewisses Maß an Privatsphäre bei der Übernachtung. Wir haben die Bergführer immer als Partner am Berg geschätzt, mit denen die Schutzhüttenbetreiber im gleichen Boot sitzen.“ Nicht nachvollziehbar für die Hüttenwirte sei deshalb die „verallgemeinernde Kritik“, die Verbandspräsident Zelger an den Tag lege. Gerade vom Sprecher einer landesweit tätigen Organisation erwarte man sich, dass er eine differenzierte Sicht auf die sehr unterschiedlichen Realitäten in Südtirol vorbringt, anstatt die Probleme in einzelnen Hotspots über das ganze Land zu stülpen. „Insofern bezweifeln wir, dass seine Aussagen die Meinung der Mehrheit der Berg- und Skiführer widerspiegeln“, so Perathoner abschließend.
Man o mann, kennen die Leit…
Man o mann, kennen die Leit nimmer mitanonder reden?? Muass des olm èber die Oeffentlichkeit passieren???????
So viel zur Begrenzung des…
So viel zur Begrenzung des Overtourismus in Südtirol. Kaum wird Kritik laut, sieht man schon die Felle davonschwimmen.
Herr Zelger hat recht und…
Herr Zelger hat recht und Weitsicht.
Man braucht nur nach Nepal zu schauen was für Kolonnen von Leute auf den Everest wollen, hoffentlich kommt es bei uns nicht so weit .