Politik | Bozen
„Jahrhundertprojekt“ Bahnhofsareal
„Ohne finanzielle Beteiligung von Land Südtirol und Gemeinde Bozen ist das Jahrhundertprojekt Bahnhofsareal für jeden Investor zu riskant – und bleibt eine Fata Morgana.“ Diese Meinung vertritt Rudi Benedikter, der für die Grünen im Bozner Gemeinderat sitzt. Der Kommunalpolitiker ist überzeugt, dass der Kern des Problems darin besteht, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi keinen Cent an öffentlichem Geld für dieses 1,4 Milliarden Euro teure Projekt rausrücken wollen. Für Benedikter ist diese Haltung nicht nachvollziehbar, denn dadurch würde sich seiner Ansicht nach die Realisierung um Jahrzehnte verzögern. Sollte es bei dieser fragwürdigen Grundsatzentscheidung bleiben, dürfe man sich auch nicht erwarten, dass man bei der Gestaltung mitbestimmen könne, so Benedikter.
„Stadt und Land verzichten auf eine aktive Gestaltungsrolle einzelner Verfahrensabschnitte bzw. Projektphasen und ziehen sich auf eine reine Kontrollfunktion zurück“, so Benedikter, der einen Gegenvorschlag auf den Tisch legt: Gemeinde Bozen und Land sollten selbst, auf Basis des geltenden Landesgesetzes für Raum und Landschaft betreffend die „Gebiete urbanistischer Neugestaltung“, als Partner eines PPP-Verfahrens eine aktive – auch finanziell aktive – Rolle spielen und mit 300 bis 400 Millionen Euro in das größte städtebauliche Unternehmen der Stadt einsteigen. „Man könnte dadurch den ersten und wichtigsten Abschnitt des Projektes, den neuen Bahnhof und die Gleiskörperverlegung und alle dazugehörigen Verkehrsstrukturen nach dem Projekt Podrecca, finanzieren und die Folgephasen des geltenden Masterplanes zeitlich gestaffelt ausschreiben und dadurch die Regie bei der schrittweisen Verplanung bzw. Verbauung des Restareals behalten“, erklärt der Grüne Gemeinderat – seiner Meinung nach die einzige rechtlich korrekte Vorgangsweise.

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