Schock in der Vinschger Bahn
Bald zehn Jahre sind vergangen, seit neun Menschen zwischen Kastelbell und Latsch beim Abgang einer Erd- und Schlammmure auf die Vinschgerbahn ums Leben kamen. Umso größer dürfte der Schreck gewesen sein, als am Dienstag gegen 6.15 Uhr bei Göflan in Folge der heftigen Regenfälle erneut eine Schlammlawine auf die Bahnlinie niederging – und zwar genau in dem Moment, als ein Zug den Abschnitt passierte. Der Vinschgerzug streifte die kleine Mure laut Angaben der Berufsfeuerwehr Bozen. Dabei sprang eine Achse des Zugs aus den Schienen und der vordere Teil der Zuggarnitur entgleiste.
Alle 25 morgendlichen Passagiere kamen dabei aber mit dem Schrecken davon und wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Göflan unverletzt zum Bahnhof nach Schlanders gebracht. Auch am Zug und an den Gleisen gab es laut Berufsfeuerwehr keine größeren Schäden. Die Vinschgerbahn bleibt dennoch vorerst gesperrt. Laut ersten Informationen soll der Bahnverkehr aber noch im Laufe des Tages wieder aufgenommen werden.
Auch dieser Unfall zeigt
Auch dieser Unfall zeigt wieder einmal, wie anfällig die Eisenbahn ist. Demgegenüber hätte eine die Einschienen-Hängebahn z.B. für die Strecke durch die Dolomiten, von Bozen nach Kaltern, von Bruneck ins Ahrntal viele Vorteile: Nur Ständer und Aufhängung der Schiene würden stärker ausgeführt als es die Elektrifizierung der Vinschgerbahn erfordert. Die vielen Hindernisse die die Bahn mit sich bringt, würden wegfallen. Auch angenehmes Reisen an einer hängenden Schiene ist leichter zu bewerkstelligen als auf zwei Geleisen am Boden.