Gesellschaft | Online-Portal

Goinfo vor dem Aus

Das Online-Nachrichtenportal soll schließen, zwei Journalisten ihre Jobs verlieren. Kritik kommt von der Journalistengewerkschaft, Solidarität auch aus der Politik.

“Nuovo, indipendente, migliore!” Mit diesem Motto ging das Online-Nachrichtenportal Goinfo 2013 an den Start. “Neu, unabhängig, besser” wollte man sein, Nachrichten und News aus Südtirol in italienischer Sprache rasch und innovativ verbreiten. Als erstes Onlineportal führte Goinfo unter anderem Web-Nachrichtensendungen ein. Nach nur neun Monaten online hatte die Facebook-Seite des Portals bereits 10.000 “Gefällt mir”, mittlerweile sind es über 14.000. Doch nun erreicht Leser, Sympathisanten und nicht zuletzt die Angestellten von Goinfo eine Hiobsbotschaft. Das Portal soll geschlossen, die Südtiroler Medienlandschaft um einen Mitspieler ärmer werden.


Senfter stellt sich quer

Am Donnerstag meldete sich der Sekretär der Journalistengewerkschaft Trentino Südtirol auf deren Webseite zu Wort. “Die Journalistengewerkschaft Trentino Südtirol äußert sich sehr besorgt wegen der von den Inhabern von Goinfo angekündigten Schließung des Nachrichtenportals”, so Stefan Wallisch. Infolge der Schließung würden zwei Journalisten auf die Straße gesetzt werden, dank deren Professionalität und Erfahrung Goinfo “rasch zu einem Bezugspunkt in der Online-Lokalberichterstattung” geworden sei, so Wallisch weiter. Die Kritik des Gewerkschaftssekretärs richtet sich insbesondere an die Senfter Holding, Referenzgesellschafter von Goinfo GmbH (die Senfter Holding hält gemeinsam mit Rosengarten (Video33-Sdf) die Goinfo GmbH): “Die Gewerkschaft reagiert entrüstet darauf, dass sich Franz Senfter, Präsident der Senfter Holding (…) gegen eine Weiterführung von Goinfo und vor allem gegen eine Wiederanstellung der beiden Journalisten bei Video33 versperrt, wo beide für viele Jahre gearbeitet haben.” Dabei sei die Wiederanstellung eigentlich verpflichtend, so Wallisch. Denn die beiden Goinfo-Journalisten haben die gesamte Zeit auch für Video33 gearbeitet. “Sie haben die Fernsehnachrichten gelesen, Texte verfasst, Nachrichten gesammelt, Beiträge geschnitten und Audio- und Videoaufzeichnungen gemacht”, erklärt er.

Wir sind uns über die Wichtigkeit der Online-Information in der heutigen Gesellschaft bewusst und beteiligen uns deshalb an der Goinfo GmbH, welche das Nachrichtenportal www.goinfo.it betreibt. - See more at: http://senfter-holding.com/goinfo-gmbh/#sthash.re2751wk.dpuf
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Die Senfter Holding AG leistet auch einen Beitrag zur Vielfalt und Qualität der Südtiroler Medienlandschaft. (...) Wir sind uns über die Wichtigkeit der Online-Information in der heutigen Gesellschaft bewusst und beteiligen uns deshalb an der Goinfo GmbH, welche das Nachrichtenportal goinfo.it betreibt. (von der Webseite der Senfter Holding)


Ob sich noch was tut?

Darüber hinaus kritisiert die Journalistengewerkschaft die Art und Weise der Gehaltsauszahlung. “Seit vielen Monaten erfolgt diese nur teilweise beziehungsweise mit Verspätung”, berichtet der Gewerkschaftssekretär. Außerdem gebe es Unregelmäßigkeiten bei der Einzahlung der Vorsorge-Beiträge und den beiden Journalisten sei eine automatsiche Gehaltsvorrückung verwehrt geblieben. “Zu guter Letzt wurde im Juni das Gehalt einseitig gekürzt”, bemängelt Wallisch. Für ihn ist klar, wie es nun weitergehen muss: “Die Gewerkschaft bittet die Eigentümer von Goinfo und Rosengarten um ein rasches Treffen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.” Zudem wolle man alle notwendigen Schritte einleiten, um die Rechte der betroffenen Kollegen einzufordern, so Wallisch. “Diesen spricht die Gewerkschaft ihre volle Solidarität aus.”

Eine Solidaritästbekundung kommt auch aus der Politik. Der Bozner Gemeinderat Guido Margheri (SEL) veröffentlicht am Samstag Morgen einen Facebook-Eintrag, mit dem er sich hinter die beiden Journalisten stellt: