Gesellschaft | Autonomiereform

Konvent nimmt Form an

Acht der 33 Konvent-Mitglieder stehen fest. Das Forum der 100 hat sie am Samstag gewählt. Die restlichen 25 bestimmt der Landtag am 7. April

Gestern (2. April) ist das Forum der 100 zum ersten Mal zusammengetreten. Die Mitglieder des Bürgergremiums, das die Arbeiten des Autonomiekonvents begleiten werden, wurden am 11. März durch ein Losungsverfahren ermittelt und werden im Laufe der Arbeiten, also für mindestens ein Jahr, insgesamt sechs Mal zusammentreffen. Am Samstag ging es in der EURAC darum, die Aufgaben des Forums der 100 zu klären und jene Vertreter zu wählen, die in den Konvent der 33 entsandt werden.

Das Forum der 100, das sind 51 Frauen und 49 Männer aller drei Sprachgruppen im Alter zwischen 16 und 83 Jahren. Sie haben eine beratende Funktion für den Konvent, der am 30. April zum ersten Mal zusammentreten wird. Hauptaufgabe des Forums ist die Einbringung unterschiedlicher Interessenslagen in die Diskussion sowie ein Meinungsaustausch in den zentralen Fragen der Reformdiskussion zwischen den beiden Gremien. Acht der 100 werden selbst im Konvent sitzen. Eine rege Diskussion gab es am Samstag darüber, wie diese acht gewählt werden sollten und ob die Wahl nicht verschoben werden sollte, um die Kandidaten besser kennen zu lernen. Ebenso wurde diskutiert, ob Politiker oder Parteifunktionäre das Forum der 100 im Konvent der 33 vertreten sollten oder nicht.

Schließlich entschied man sich dafür, die Kandidaten noch am selben Tag zu wählen und dass sich die Kandidaten mit ihren eventuell bekleideten Ämtern vorstellen. Insgesamt stellten sich 31 Mitglieder der Wahl, 17 der deutschen Sprachgruppe, 13 der italienischen und einer der ladinischen. Zum Teil waren im öffentlichen Leben bekannte Gesichter darunter, “Politiker, Lehrer, Unternehmer, Mediziner”, heißt es in der offiziellen Aussendung. Für andere wiederum war es das erste Mal, dass sie politisch und partizipativ tätig wurden. Ein jeder und eine jede stellte sich selbst und die Anliegen, für die sie sich einsetzen wollen, vor. Die Themen reichten dabei von dem Zusammenleben der Sprachgruppen über die Stärkung der Frauen, die Wahrung der Traditionen und Bräuche, Mehrsprachigkeit, Schule, Migration, Selbstverwaltung bis hin zur Gemeinwohlökonomie.
Im Anschluss an die Vorstellung und einer Diskussion mit den Kandidaten wurde gewählt: vier der acht Entsandten sollten weiblich sein, fünf deutscher Muttersprache, zwei italienischer Muttersprache und ein Ladiner. Die acht Gewählten sind: Janah Maria Andreis, Patrick Dejaco, Walter Eccli, Martin Feichter, Verena Geier, Edith Ploner (zu deren Gunsten Christoph Perathoner auf seine Kandidatur als Vertreter der Ladiner verzichtet hatte), Heinold Rottensteiner und Olfa Sassi.


Die acht gewählten Vetreter der Bürger im Konvent der 33 mit Landtagspräsident Thomas Widmann.

Außerdem hat das Forum der 100 beschlossen, eine Steuerungsgruppe einzusetzen, die gemeinsam mit den Moderatorinnen und der EURAC die sechs Treffen methodisch vorbereiten wird. In diese Steuerungsgruppe gewählt wurden Michael Deltedesco, Francesca Morrone, Prisca Prugger, Christina Tinkhauser und Heinrich Videsott.

Die restlichen 25 Mitglieder des Konvents werden am 7. April vom Landtag nominiert. Am 30. April werden die 33 dann zur konstituierenden Sitzung zusammentreten.