Bizzo will’s wissen
Im Landtag hat er sich im vergangenen Jahr kein einziges Mal zu Wort gemeldet. Dafür sorgt Abgeordneter und Ex-Landesrat Roberto Bizzo nun mit einer Forderung in seiner Partei für Aufsehen: Er will Vorwahlen für den Bürgermeisterkandidaten des Partito Democratico – und dabei selbst gegen Luigi Spagnolli antreten. „Die Stadt muss endlich aus diesem halbkomatösen Zustand geholt werden“, erklärt er seinen Schritt gegenüber der Tageszeitung Alto Adige. „Bozen verdient endlich einen Schub bei Themen wie Sicherheit, Entwicklung und Arbeit.“
Ein Schritt, der im Partito Democratico äußerst kritisch gesehen wird. Bürgermeister Spagnolli hat eine Wiederkandidatur noch nicht offiziell bestätigt; allerdings wird allgemein davon ausgegangen, dass er ein drittes Mal antritt. „Wenn schon eine Vorwahl, dann unter den Koalitionspartnern und mit nur einem Kandidaten des PD“, lautet die Vorstellung von Parteivorsitzender Liliana di Fede. Sie wurde am Dienstag Abend von einem Dokument der PD-Fraktion im Gemeinderat unterstützt, in der eine Wiederkandidatur Spagnollis unterstützt und ein klares Nein zu „abenteuerlichen Unternehmungen“ gegeben wird.
Sollte sich Bizzo dennoch durchsetzen, wird zwar allgemein davon ausgegangen, dass er wenig Chancen gegen Spagnolli hat. Allerdings zeichnet sich ein unschöner Kampf innerhalb des Bozner PD mitten in der Vorwahlzeit ab. Denn im parteiinternen „Unterstützerkomitee“ nicht dabei ist Stadtrat Mauro Randi, Spagnollis größter Gegner in der Stadtregierung, der sich offen auf die Seite Bizzos stellt. „Vorwahlen gehören zur DNA des Partito Democratico“, sagt er dem Alto Adige. „Und sie würden den Bürgermeisterkandidaten nur stärken.“