Politik | Konsequenzen

SVP geht nicht sammeln: Mitgliedsbeiträge ausgesetzt

Eine Konsequenz aus dem Rentenskandal zieht SVP-Obmann Richard Theiner. Sammeln gehen, Geld eintreiben bei der Basis "ist derzeit sinnlos." Auf unbestimmte Zeit vertagt auch die Landesversammlung der SVP-Arbeitnehmer.

Mit Worten geprügel, mit Verachtung gestraft. So haben sich Südtirols Politiker den Beginn ihrer neuen Amtszeit nicht vorgestellt. Vor seinen Funktionären geht Richard Theiner nun in Stellung. Die, die nun von Tür zu Tür ziehen, die Mitgliedschaftsbeiträge eintreiben müssten, die will er schützen. "Derzeit hat das Sammeln keinen Sinn", sagt Theiner gegenüber der Tageszeitung Dolomiten. Landessekretär Martin Alber muss sich wohl oder übel fügen. Die veranschlagten 600.000 Euro, die der Partei durch Theiner Zurückrudern nun entgehen, haben Folgen. "Jetzt müssen wir den Gürtel noch enger schnallen", so Alber. Fünf Millionen Euro schwer sind die Schulden der SVP.

Schlechte Stimmung in der Partei, schlechte Stimmung beim Volk. Dem Zorn der Basis wollen sich auch die SVP-Arbeitnehmer derzeit nicht aussetzen. Die für 15. März anberaumte Landesversammlung wurde abgesagt. Richard Theiner, Martha Stocker, Florian Mussner und Sabina Kasslatter-Mur haben zwar ihre Pensionsvorschuss wieder an die Region retourniert. Doch gut ankommen tut Renten-Millionärin Kasslatter als Ex-Arbeitnehmerin nach wie vor nicht.

Theiner setzt alles auf Versöhnung. Solange nicht geklärt ist, was mit den Pensionsvorschüssen passiert, wird nicht gesammelt. Er hofft auf ein baldiges Ergebnis des Expertengutachtens. "Mir wäre am liebsten, wenn alles rückgängig gemacht werden könnte, und alle Pensionsvorschüsse, die geflossen sind, zurückgezahlt werden können", sagt er gegenüber der Tageszeitung Dolomiten.  Karl Zeller möchte die Angelegenheit so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Sein Appell: "Diese Pensionsvorzahlungen müssen vom Tisch. Sie sollen sie freiwillig zurückzahlen. Das geht am schnellsten, dazu braucht es kein Gesetz."