Umwelt | Mobilität

Im Flug über die Talfer?

Brigitte Foppa staunt über die Dimensionen des neuen Seilbahnprojekts für Jenesien. Sie fragt: Wie steht's um den Naturschutz, wozu die Handelsflächen? Wer entscheidet?

Fragen über Fragen hat Brigitte Foppa zur geplanten neuen Talstation für die Seilbahn Jenesien. Wie berichtet, hat die Landesregierung am 22. Dezember vorigen Jahres beschlossen, das mit 25,4 Millionen Euro veranschlagte Projekt anzugehen. Vorgesehen ist die Errichtung einer neuen Talstation an der Talferbrücke. Die heutige Talstation würde zur Mittelstation umfunktioniert. “Dadurch wird Jenesien im 10-Minuten-Takt vom Bozner Zentrum aus erreicht werden können”, schwärmte Landeshauptmann Arno Kompatscher damals. Darüber hinaus sollen an der neuen Talstation auf der Grieser Seite neben der Talferbrücke ein Infopoint und Geschäftsflächen entstehen, überdachte Fahrradabstellplätze und ein Kiss-and-Ride-Parkplatz. “Wir sind überzeugt, ein sehr benutzerfreundliches Konzept entwickelt zu haben und wenn es keine Probleme bei den raumordnerischen Voraussetzungen gibt, kann das Vorhaben innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden”, so der Landeshauptmann.


Der geplante Trassenverlauf entlang der Talfer.

Kopfschütteln bei Brigitte Foppa: “Nun werden 25 Millionen Euro für eine Seilbahn frei gegeben, die für die JenesierInnen wie für die BoznerInnen absolut überflüssig ist und noch dazu das Herz Bozens, die Talferwiesen verunstaltet.” Vor allem sei zu bedenken, “dass man jahrelang hörte, es sei kein Geld da, etwa um in Haslach die Rolltreppen zu machen, geschweige für die Tram ins Überetsch”.

“Eine wirklich unglaubliche Geschichte”, schreibt die Grüne Landtagsabgeordnete unter dem Beitrag von salto-Blogger Michele De Luca. Dieser wundert sich darüber, dass das Mega-Projekt Jenesiener Seilbahn komplett aus der öffentlichen Debatte verschwunden sei. Nicht ganz, weist Foppa hin. Denn bereits am 23. Februar hat sie gemeinsam mit ihren Kollegen Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss eine Anfrage zur aktuellen Fragestunde eingereicht: “Im Fluge über die Talfer”. Darin aufgelistet, zwei Kritikpunkte und eine Reihe von Fragen an die Landesregierung. Einerseits bedauert Foppa, dass die Bergstation “leider weiterhin außerhalb des Dorfkerns” vorgesehen sei. Gescheiter sei gewesen, die bestehende Seilbahn zu modernisieren, die Öffnungszeiten zu erweitern und die Bergstation ins Dorf zu verlegen, so ihre Überzeugung. Andererseits zeigt sich die Grüne besorgt ob der Dimensionen, die die Bahnstützen entlang der Talfer annehmen sollen. Sie erklärt: “Das Talferbett soll von der neuen Trasse gequert werden, die über insgesamt drei, bis zu 34 Meter hohe, Sützen (entspricht 12 Stockwerken!) zur derzeitigen Talstation verläuft.”

Aus dem vorläufigen Projekt der Provinz.

Ihr stellen sich unter anderem Fragen nach Ensemble-, Denkmal- und Landschaftsschutz, ebenso wie jene nach der zusätzlichen Handelsfläche an der neuen Talstation:

1. Wann und wie erfolgte die Absprache der Planung mit der Stadtgemeinde Bozen?
2. Auf der Grundlage welcher Bedarfserhebung und welcher Datenlage wurde die neue Zusatztrasse geplant? Von wem ging diese Planung aus?
3. Ist die Trasse entlang der Talfer(wiesen) mit dem Ensembleschutzplan sowie mit dem Denkmal- und Landschaftsschutz vereinbar?
4. Die Talferbrücke steht unter Denkmalschutz – wie ist der Standort Talstation damit vereinbar?
5. Wurde geprüft, ob der Standort im Flussbett aus wasser- und zivilschutztechnischer Sicht möglich ist?
6. Wie groß ist die vorgesehene Handelsfläche in der neuen Talstation? Was für eine Art von Handelstätigkeit ist vorgesehen?
7. Wird der Baumbestand an der neuen Talstation und an der neuen Bergstation verringert? Wenn ja, um wieviele Einheiten? Sind landschaftlich und botanisch wertvolle Bäume darunter?

Darüber fordert Foppa nun Auskunft vom zuständigen Landesrat, jenem für Mobilität, Florian Mussner. Gleichzeitig verlangt sie auch die Aushändigung der Machbarkeitsstudie zum Projekt.

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alfred frei Sa., 12.03.2016 - 09:37

Leserbrief "Alto Adige" 5.01.16 >
"Con la funivia unica per Virgolo e Colle il suo giornale annuncia una frustata per l'offerta turistica complessiva della città. Una ulteriore frustata potrebbe essere una cabinovia di  collegamento dal Colle   con San Genesio. Bolzano potrebbe assumere il titolo di capitale europea della sospensione aerea. Però prima è chiamato in causa il Commissario del Comune: occorre approvare subito il progetto Benko: da via Alto Adige infatti dovrebbe partire  lo spettacolo funiviario più grande del mondo;  tipo  Conny-Land in Svizzera".
Wir sind auf dem besten Weg dazu, oder nicht ?

Sa., 12.03.2016 - 09:37 Permalink
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Antonio Lampis Sa., 12.03.2016 - 13:45

pazienza per la 'natura' dentro le città.. La città deve essere dinamica per sua natura. Sarebbe meglio preoccuparsi della natura più importante e sensibile: ad esempio chi si cura dello scempio fatto d contadini e pescatori nel lago di Caldaro?

Sa., 12.03.2016 - 13:45 Permalink
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Antonio Lampis Sa., 12.03.2016 - 13:45

pazienza per la 'natura' dentro le città.. La città deve essere dinamica per sua natura. Sarebbe meglio preoccuparsi della natura più importante e sensibile: ad esempio chi si cura dello scempio fatto d contadini e pescatori nel lago di Caldaro?

Sa., 12.03.2016 - 13:45 Permalink
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Bernd Zagler Sa., 12.03.2016 - 14:32

Persönlich habe ich nichts gegen eine Modernisierung der Jenischer Seilbahn, aber mit der "Talfer-variante" kann ich mich niemals anfreunden...unsere schöne Promenade mit einem so monströsen Unding zu verschandeln, nein!

Sa., 12.03.2016 - 14:32 Permalink