Politik | Meran

Paul Rösch muss warten

Verschobene Entscheidung in Meran: Am Mittwoch will Paul Rösch seine Koalition endgültig vorstellen. Spielt die Volkspartei mit?

Merans neuer Bürgermeister Paul Rösch bleibt optimistisch: Ab Mittwoch dieser Woche kann endlich losgelegt werden, zeigt er sich am Wochenende auf „Rösch-TV“ – also seinen über Facebook verbreiteten Videobotschaften – auf deutsch und italienisch zuversichtlich. Am Mittwoch Vormittag will er in einer Pressekonferenz seine Koalition und idealerweise auch schon die neue Stadtregierung vorstellen.  Ein wesentlicher Einflussfaktor darauf ist die Sitzung des Meraner SVP-Stadtkomitees am Abend davor, auf der endgültig über eine Regierungsbeteiligung entschieden werden soll. So hofft zumindest Rösch, der seinen „Wunschpartnern“ ursprünglich bis Freitag Morgen Zeit für eine Antwort eingeräumt hatte und heute gerne seine Mehrheit vorgestellt hätte. Die soll nun in der Kurstadt besonders breit ausfallen: Da die Volkspartei eine Beteiligung der Alleanza per Merano zur Bedingung gestellt hatte, würden ihr mit den weiteren Partnern Bürgerliste/Grüne, SVP, Civica Balzarini, PD insgesamt 28 Räte angehören.

 

 

Kurzes Update zum Stand der Verhandlungen

Posted by Paul Rösch on Sabato 13 giugno 2015

 

Doch zumindest nach außen hin lässt die bisherige Meraner Bürgermeister-Partei Paul Rösch weiterhin zappeln. Von wegen Wunschpartner  – wir waren das Schlusslicht bei den Sondierungsgesprächen, beklagen die Meraner SVPler. Sie bleiben bei ihrer Kritik, dass die Programmarbeit beim neuen Bürgermeister zu kurz kommt. Bislang sei ausschließlich über sein Programm geredet worden – „über unsere 30 Punkte wurde überhaupt noch nicht diskutiert“, heißt es aus den Verhandlungskreisen.

Gruber: Unterstützt werden kann auch von außen

Fallen lassen werde man Rösch aber auf keinen Fall, beruhigte sein Stichwahl-Konkurrent Gerhard Gruber am Wochenende via Tageszeitung Dolomiten. „Er ist der Bürgermeister, und wir werden alles dafür tun, dass er regieren kann“, stellte der SVP-Unterhändler klar. Allerdings sei eine solche Unterstützung auch möglich, wenn man Röschs Koalition als Oppositionspartei von außen stütze und von Fall zu Fall über Sachthemen abstimme.

Laut Röschs aktuellem Vorschlag würde die Opposition dagegen gerade einmal magere acht GemeinderätInnen umfassen. Doch auch diese verschaffen sich bereits Gehör – mit der Kritik, dass sich Paul Rösch als Bürgermeister für einige und nicht für alle outet, wie die frisch gebackene BürgerUnions-Gemeinderätin Josefa Brugger meint. Sie stieß sich am Sonntag an der Abwesenheit von Paul Rösch ebi den Meraner Herz-Jesu-Feierlichkeiten. „Ich finde es befremdlich, dass Bürgermeister Rösch die Veranstaltungen ,asphaltart’ und ,Rock the Lahn’ sehr wohl besucht bzw. unterstützt, sich aber anscheinend für das Tiroler Brauchtum keine Zeit nimmt", schreibt Brugger.

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Oskar Egger Fr., 19.06.2015 - 07:44

Wenn die SVP ehrlich will, daß der Bürgermeister arbeitet, dann soll sie es endlich zulassen.Diese Spielchen mitzuerleben, die nichts, aber auch gar nichts mit dem Bürgerwohl zu tun haben, sind wirklich zum Kotzen.

Fr., 19.06.2015 - 07:44 Permalink