"Face to face" zur Seilbahn Brixen
Am Sonntag, 21. September werden alle wahlberechtigten Brixner und Brixnerinnen ab 16 Jahren in Sachen Seilbahnprojekt ihre Stimmen abgeben. Die Fragestellung, zu der sich der Brixner Gemeinderat im Juli dieses Jahres entschlossen hatte, stand von Anfang in der Kritik, da nicht einfach die Zustimmung bzw. Ablehnung zum Ausbau der Seilbahn auf die Plose im Mittelpunkt stand, sondern das Projekt mit dem Standort am Bahnhof verknüpft wurde. Folgendermaßen lautet die Frage:
Für welches Projekt zur direkten Anbindung des Plosebergs an die Stadt soll sich die Gemeinde Brixen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten einsetzen?
- Für die Realisierung einer Seilbahnverbindung vom Bahnhof Brixen zur Talstation der Umlaufbahn St. Andrä
- Für die Einrichtung einer verbesserten Busverbindung zwischen Stadt und Talstation der Umlaufbahn in St. Andrä
- Die heutige Situation soll beibehalten werden
Erhält die Seilbahnverbindung die Mehrheit der abgegebenen Stimmen, so wird die Gemeinde das Land auffordern, das vorliegende Projekt für eine Seilbahnverbindung vom Bahnhof Brixen zur Talstation der Plose zu realisieren.Spricht sich hingegen die Mehrheit der teilnehmenden Bevölkerung für eine Verbesserung der Busverbindung aus, so wird die Gemeindeverwaltung prüfen, wie eine Verbesserung der Busverbindung zwischen der Stadt und dem Ploseberg umgesetzt werden kann, heißt es im Ausschreibungstext.Sollte hingegen die dritte Variante die meisten Stimmen erhalten, also den Beibehalt des Status Quo, so wird das Thema der direkten Anbindung des Plosebergs an die Stadt nicht weiterverfolgt. Bindend und gültig ist der Ausgang der Abstimmung nur dann, wenn sich mindestens 25% der stimmberechtigen Bevölkerung (ungefähr, 4.200 Personen) für eine der Lösungen aussprechen.
Dass es zu dieser komplexen Fragestellung gekommen ist, hat mit dem langen und erbitterten Kampf um eine Volksbefragung in Brixen zu tun. Seit 2008 wird in Brixen über den Bau einer Seilbahnverbindung zwischen Stadt und Berg diskutiert. Der Bau einer Seilbahn wird als wichtiger Baustein für die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung Brixens und vor allem für den Fortbestand der Plose als Tourismus- und Naherholungsberg gewertet. Demzufolge sprachen sich für den Überflug des Eisacktals per Seilbahn die Brixner Wirtschaftsverbände aus, zählen können sie auf die Unterstützung von BriXmedia, Dolomiten und Isarco News. Zu den Gegnern der Bahnhofslösung gehören der Verein Heimat Brixen Bressanone, das Komittee ProAltVor und der Verein Aurora, aber auch der Dachverband für Natur und Umweltschutz sowie die Grünen um Hans Heiss.
Die Abstimmung findet am Sonntag, 21. September von 7 bis 18 Uhr in den üblichen Brixner Wahllokalen statt.