Kulturlandesrat Philipp Achammer ist sich klar und beschönigt nicht. Nachdem am 21. Juli die Eröffnung des Dokumentationszentrum unter dem Siegesdenkmal über die Bühne gegangen ist, sagt Achammer: "Das ist ein erster Schritt zu Geschichtsaufarbeitung, einige in der Partei hätten sich auch mehr erhofft und direkt vor dem Denkmal eine stärkere Botschaft erwartet." Doch er will sich zuversichtlich geben: "Ich habe die Ausstellung heute als sehr positiv empfunden. Die Symbolkraft ist groß. Gerade weil unter dem Museum, in seinem Fundament sozusagen, mit der Ausstellung eine große Symbolkraft hineingebracht wird." In den Schulen will Achammer das Thema Nationalismen und Faschismen stärker bearbeiten, begeistert erzählt er von den "ausdrucksstarken Momenten in der Krypta. "Laser, die faschistische Aufschriften mit Zitaten von Hannah Arendt überschreiben, und am Ende das Schild Friedensplatz. Das fand ich alles schon sehr beeindruckend."

Ganz anders sieht das Sven Knoll von der Südtiroler Freiheit, der heute im Regionalrat sitzt und seine Blicke gar nicht darauf richten will: "Ich war bei der Eröffnung nicht anwesend, weil wir ja auch nicht eingeladen waren. Dieses Museum werd ich mir sicher nicht ansehen, ich setze keinen Fuß dort hinein. Das interessiert mich gar nicht."

Hans Heiss von den Grünen ist ebenfalls am Montag, 21. Juli, im Regionalrat anzutreffen: "Ich hab mich aber am Freitag vom Kollegen Oberhammer reinschmuggeln lassen. Und ich kann nur eines sagen: "Der Eindruck ist sehr positiv, das Raumangebot ist groß. Das ist kein Keller, sondern mit 700 m² ein kleines Museum unter dem Siegesdenkmal. Ich glaub es ist ein didaktisches Angebot das allen zeitgenössischen Standards entspricht. Wer will kann sich viel davon mitnehmen. Ja, ich glaube, das Dokumentationszentrum, kann dem Siegesdenkmal seinen Giftzahn rausziehen."

Dass dem Neustart in Bozen deutsche und italienische Rechtsparteien fern blieben, das "respektiert" Achammer. Seine Hoffnung spricht er trotzdem aus: "Es soll eine Ausstellung für alle Sprachgruppen werden. Gefordert sind nun alle. Die italienische Sprachgruppe noch viel mehr. Alle sollen sich das neue Dokumentationszentrum ansehen." Um zu verstehen, um etwas mitzunehmen.

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