Freienfelder Duell

Faistnauer gegen Rainer. So wird das Duell um das Bürgermeisteramt in Freienfeld am 8. Mai lauten. Dass Peter Faistnauer erneut in den Ring steigen wird, war für den Bürgerlisten-Vertreter und Kurzzeit-Bürgermeister der Freien Liste Freienfeld bereits gleich nach seinem erzwungenen Rücktritt im September 2015 klar. Nun steht auch sein Kontrahent fest: Martin Rainer wird für die SVP ins Rennen gehen, um den bei den letztjährigen Wahlen verlorenen Bürgermeistersessel zurückzuerobern. Einstimmig wurde der 41-jährige Jurist auf einer gemeinsamen Sitzung aller fünf Freienfelder SVP-Ortsausschüsse nominiert. “Ich bedanke mich für diesen großen Vertrauensvorschuss”, sagt Rainer, der bereits 2006 in den Freienfelder Gemeinderat gewählt und zwischen 2010 und 2015 als Referent tätig war, “für mich symbolisiert er eine Wende in der Gemeindepolitik hin zu Einigkeit und Zusammenhalt”. Ganz ähnliche Worte wählt auch Peter Faistnauer, der sich “mit einem starken Team” der Wahl stellen will, “um das Miteinander zu stärken”.
Sowohl die SVP als auch die Freie Liste Freienfeld haben sich bereits auf die Suche nach geeigneten Kandidaten für den Gemeinderat gemacht. Auf beiden Seiten ist man auch schon fündig geworden. Vergangenen Freitag (18. März) präsentierte Faistnauer seine ersten 20 Mitstreiter im Haus der Dorfgemeinschaft Mauls. “Heute sind wir 21”, teilt der Ex-Bürgermeister am Dienstag mit. Und ein, zwei Personen will man in den nächsten Tagen noch dazu holen. In diesen Tagen laufen auch die letzten Gespräche zwischen Martin Rainer und potentiellen SVP-Kandidaten. “Wir haben jetzt schon eine spannende Mischung aus Jugend und Erfahrung”, berichtet Rainer. Er will seine Liste samt Wahlprogramm kommende Woche präsentieren.
Mit Überzeugung und “viel Demut” startet Martin Rainer in den Wahlkampf: “Wir wissen, dass schwierige Zeiten mit kontroversen Debatten hinter uns liegen, aber es bringt nichts, wenn wir andauernd in die Vergangenheit blicken.” Einen Blick zurück – auf die “unglaubliche” und seiner Meinung “seit Langem geplante Aktion” der SVP, die ihn, den “unangenehmen Nicht-SVP-Bürgermeister” sein Amt gekostet hat – will auch Peter Faistnauer nicht werfen. 2015 war der Bürgerlisten-Vertreter mit 546 Vorzugsstimmen zum Bürgermeister gewählt worden. Die SVP bekam 931 Vorzugsstimmen, aufgeteilt allerdings auf zwei Bürgermeisterkandidaten. Diesen Fehler, der die Volkspartei um ein Haar den Bürgermeistersessel gekostet hatte, will man 2016 nicht wiederholen. Wird es durch die Kandidatur eines einzigen SVP-Kandidaten für Faistnauer nicht unmöglich, seinen Wahlsieg zu wiederholen? “Politik ist nicht Mathematik”, kontert der ehemalige Bürgermeister: “Und wir werden sehen, ob die Bürger diese Meinung teilen und am 8. Mai bestätigen. Ich jedenfalls bin recht positiv gestimmt.”