Lohnausgleichskasse nach Nein zum Windpark
Wieder schlechte Nachrichten von der Firma Leitwind: Der Sterzinger Windkraftwerkshersteller hat am Montag seine Belegschaft darüber informiert, dass bis zu 15 MitarbeiterInnen für drei Monate die Lohnausgleichkasse in Anspruch nehmen müssen. Eine Maßnahme, die auch in Zusammenhang mit dem negativen Urteil des Staatsrats zum Windpark am Brenner genannt wird. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen im Zuge einer Reorganisation zehn Stellen abgebaut – infolge der lokalen und nationalen Krise im Windkraftbereich und dem zum Teil konstanten politischen und sogar gesellschaftlichen Widerstand, so das Unternehmen. „Wir hoffen, dass die Anwendung dieser erneut notwendigen und schmerzhaften Maßnahme ausreichen wird, um die Folgen des völlig unerwarteten Urteils des Staatsrates und den damit verbundenen Arbeitsrückgang zu überbrücken“, heißt es in dem Brief an die Beschäftigten weiters.
„Es liegt auf der Hand, dass wir hier immer mehr Leute abbauen müssen, wenn wir immer weniger Anteil unseres Gesamtgeschäftes in Südtirol und Italien machen“, hatte Leitner-Chef Michl Seeber nach der Volksabstimmung in Brixen erklärt. Das nur wenige Tage später eingelangte Urteil aus Rom scheint die Umsetzung dieser Überlegungen nun bei Leitwind beschleunigt zu haben. Die von Anton Seeber geführte Tochter der Gruppe hat allerdings seit Jahren Probleme. Ihr Umsatz schrumpfte seit 2011 von 164 Mio. Euro auf heuer voraussichtlich 60 Mio. Euro.
Das Vorhaben von 19 Windrädern am Brenner wollen Vater und Sohn Seeber jedoch offenbar nicht so schnell aufgeben: „Wir ziehen in Erwägung, das Urteil vor dem Europäischen Gerichtshof anzufechten“, heißt es in dem Schreiben an die Leitwind-Beschäftigten. Ein klarer Auftrag sei diesbezüglich bereits an die Anwälte des Unternehmens gegangen.