Höchstgrenze für Bargeld soll fallen
Eine erfreuliche Nachricht für die SVP-Kammerabgeordneten. Bereits im Juli hatten sie im Parlament einen Beschlussantrag eingebracht, der die Regierung aufforderte, die Bargeldgrenze zu erhöhen und europäischen Standards anzugleichen. Der Antrag wurde vom Parlament damals mehrheitlich genehmigt. Nun scheint auch Ministerpräsident Renzi überzeugt. Er hat nämlich angekündigt, die Bargeldgrenze, die in Italien bei 1.000 Euro liegt, auf 3.000 Euro anheben zu wollen. Die 1.000-Euro-Grenze soll im Rahmen des anstehenden Stabilitätsgesetzes abgeschafft werden. So zumindest hat es Renzi angedeutet. 2012 wurde die Höchstgrenze für Bargeldzahlungen in Italien herabgesetzt, als Maßnahme gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung.
Zufrieden zeigt sich nicht nur Daniel Alfreider, einer der SVP-Parlamentarier hinter dem Antrag, sondern auch der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds). “Die angekündigte Anhebung ist ein Schritt in die richtige Richtung und sorgt für mehr Wettbewerbsfähigkeit, vor allem im Südtiroler Einzelhandel”, ist hds-Präsident Walter Amort überzeugt. Und bekräftigt: “Hoffentlich folgt dieser Ankündigung auch die definitive Umsetzung.” Für Südtirol wäre diese Angleichung an die Bestimmungen laut hds “eine bedeutende Maßnahme, denn sie schafft mehr Wertschöpfung besonders in Grenzregionen, wo im benachbarten Ausland wie in Österreich und der Schweiz andere Bestimmungen gelten. Zum Vergleich: Laut dem Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland ist die Höchstgrenze für Barzahlungen in Italien so niedrig wie nirgendwo sonst in der EU. In Österreich, Deutschland, aber auch dem benachbarten Slowenien gibt es keine Grenze, in Frankreich liegt sie seit 1. September 2015 bei 15.000 Euro für ausländische Verbraucher, ebenso in Spanien. In den nördlichen EU-Staaten gibt es grundsätzlich keine Bargeldgrenze, während im Osten die Limits deutlich höher als in Italien liegen.