Erwerbsarbeit der Frauen fördern

Südtirol hat vor zwei Jahren das EU-Ziel von 60 Prozent Frauenerwerbsarbeit erreicht. Seit sich die Krise in Südtirol bemerkbar macht, spüren das besonders die Frauen. Betroffen sind Beschäftigte im Dienstleistungssektor, in der öffentlichen Verwaltung und die sogenannte Sandwich-Generation.
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Waren im Jahr 2012 5.994 Südtirolerinnen arbeitslos, so waren es 2013 schon 6.779. Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg innerhalb eines Jahres von 4.509 auf 5.630. Sie lag damit deutlich unter der Arbeitslosigkeit der Frauen.

Landesbedienstete sind weiblich
Mittlerweile spürt der Dienstleistungssektor die Krise. Dies ist ein Bereich, in dem vor allem Frauen beschäftigt sind.
Das gleiche gilt für die öffentliche Verwaltung. Abgesehen von der oberen Führungsriege sind die Landesbediensteten zum Großteil weiblich. Deshalb sind besonders die Frauen vom Aufnahmestopp in der öffentlichen Verwaltung betroffen.

Sandwich-Generation
Ein weitere Risikogruppe ist die sogenannte Sandwich-Generation. Man versteht darunter erwerbstätige Frauen, die zwischen 40 und 60 Jahre alt sind. Sandwich deshalb, da sie „eingeklemmt“ sind zwischen der Verantwortung für Betreuung und Erziehung der Kinder und der  Sorge und Pflege für Eltern/Schwiegereltern. Der Arbeitsmarkt wird älter und die Beschäftigen ab 50 nehmen zu. Waren 2000 nur 6.818 Frauen über 50 erwerbstätig, so waren es 2012 drei mal so viel (18.571).

Was ist zu tun
Gegenmaßnahmen müssen darauf setzen, den Frauen die Erwerbsarbeit zu erleichtern. Der Generationenvertrag in der öffentlichen Verwaltung wäre eine gute Möglichkeit, jungen Frauen den Einstieg zu ermöglichen. Weiters braucht es den Ausbau der Kinderbetreuungs- und Pflegeangebote. Sie erleichtern die Vereinbarkeit von Familie (Erziehung und/oder Pflege) und Beruf. Gleichzeitig vermindern sie das Risiko von Burnout.
Maßnahmen, um die Erwerbstätigkeit der Frauen zu fördern, können sein: Telearbeit, flexible Arbeitszeiten, Kursangebote zur Förderung des Wiedereinstiegs, Förderung der Teilzeit für Väter, Teilung der Familienarbeit usw.

 

Daten von: Stefan Perini, Afi, anlässlich der Tagung der Frauen im KVW zum Thema Arbeit