Geburtenstationen nun doch auf der Kippe
UPDATE:
Konstruktiv nannte Landeshauptmann Arno Kompatscher die Gespräche mit Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin in Rom: "Ministerin Lorenzin hat uns gegenüber betont, dass über Sicherheitsstandards nicht verhandelt werde, sie hat uns aber auch darauf hingewiesen, dass ein Unterschreiten der 500-Geburten-Schwelle möglich sei, wenn etwa die Distanz zur nächsten Abteilung über 90 Minuten betrage. Außerdem hat sie angedeutet, dass die Unterschreitung der Mindestzahl um wenige Geburten toleriert werde. Natürlich hat Lorenzin aber auch unterstrichen, dass alle anderen Kriterien einzuhalten sind", so Landeshauptmann Kompatscher.
Er habe die Ministerin auf die geographischen Besonderheiten hingewiesen und erklärt, dass die bislang angewandten organisatorischen Standards an den Kleinkrankenhäusern sehr gute Ergebnisse erbracht hätten. "Lorenzin hat zugesichert, dass sie unsere Fragen der zuständigen Kommission unterbreitet. Nach der Prüfung wird man dann genau wissen, welche Spielräume es gibt und was die Grundlage für das weitere Vorgehen sein wird", so Kompatscher.
Erste Gesprächsergebnisse aus Rom deuten das Aus für Innichen an
Laut ersten Medienberichten zufolge soll Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin nicht von ihrer Linie abweichen wollen, zumindest nicht zur Gänze. Die Sicherheitsstandards, also die 24-Stunden-Anwesenheit eines Ärzteteams bei Geburten habe nach wie vor oberste Priorität. Wo sie sich gesprächsbereit zeigte, war die Anzahl der Geburten. Von den vorgesehenen 500 pro Spital könne man um einige wenige verhandeln, 5 bis 10 weniger seien im Rahmen, so Lorenzin. Das würde für die Geburtenstation Innichen das Aus bedeuten, auch Sterzing und Schlanders könnten auf der Kippe stehen.
Die Südtiroler und Trentiner Delegation, bestehend aus den Landeshauptleuten Arno Kompatscher und Ugo Rossi, sowie den beiden Gesundheitslandesrätinnen Martha Stocker und Donata Borgonovo Re, die Parlamentarier Hans Berger, Albrecht Plangger, Renate Gebhard, Karl Zeller und Franco Panizza waren am Nachmittag des 26. Februar im Gesundheitsministerium zur Verhandlung der Rahmenbedingungen für die regionalen Geburtenstationen. Dabei wollte man mit medizinisch-technischen Argumenten überzeugen, sagte Kompatscher Anfang der Woche.