Meraner Merda
Es lässt sich darüber streiten, ob ein Autokorso nach einem Fußballspiel, etwas kulturell Wertvolles ist oder nicht. Tatsache aber ist, dass jedes größere Fußball-Ereignis in Südtirol die niedersten Instinkte nationalistischer Provokation weckt. Auf allen Seiten.
Letztes Beispiel in Meran.
Seit längerem gibt es in der Passerstadt eine Tradition. Eine Gruppe von jungen und nicht mehr ganz jungen Menschen, vereint im „DFB Fanclub Südtirol“, feiern frenetisch und öffentlich den Sieg der deutschen Nationalmannschaft.
So weit so gut. Man hat sich dabei aber von den fanatischen italienischen Fans eine Unart abgeschaut. Es braucht unbedingt die Provokation gegenüber der anderen Sprachgruppe. Deshalb fährt der Autokorso ganz bewusst italienische Viertel an. Allen voran den Dorfplatz in Sinich.
So auch am vergangenen Dienstag als Deutschland 1:0 gegen Nordirland gewonnen hat. Auch diesmal mussten die Deutschland-Fans mit ihren Fahnen auf dem Meraner Theaterplatz und in Sinich, dem Herzstück der italienischen Zuwanderung, ihre Siegesfeier abhalten.
Die dumme Provokation scheint dabei aufzugehen. Denn am nächsten Tag legt man bereits nach. Auf der Facebook-Seite des „DFB Fanclub Südtirol“ berichtet eine der Organisatorinnen:
„Hallo lieber dfb fanclub.
Nochn gestrigen spiel gegn Nordirlond, sein mir mit 7 autos durch meran und noch sinich, kaum in sinich onkemmen, hot ins die polizei aufkoltn, olle aufgschriebm und insre fohnen oi gschlogn und gsog "metti via questa merda". I finds traurig dass mir in an lond lebm in dem es egal isch wenn albaner die gonze stodt lahm legn und randaliern, ober wenn nor a poor einheimische nochn fuaßboll a bissl mitn auto ummr fohrn glei aufkoltn wern und diskrieminiert wern. Des terfn mir ins uanfoch nit gfolln lossn, mir hobm gegn kuan gsetz verstoaßn. I forder olle fans in meraner umgebung, sich am sunntig, a holbe stund noch obpfiff beim proderplotz in meran zu treffn und mit zu fohrn. Olle gemeinsom für deitschlond, olle gemeinsom gegen de diskriminierung, olle für insre jungs. JEDER FÜR JEDEN!!!“
„Olle gemeinsom für deitschlond, olle gemeinsom gegen de diskriminierung, olle für insre jungs.“
Die Nachricht wird von der Schützen-Onlineplattform „Unsertirol24.com“ umgehend mit zwei Artikel aufgegriffen. Natürlich als unzumutbare Provokation der italienischen Ordnungshüter. Wobei gesagt werden muss: Sollte die beschriebene Szene wirklich so stimmen, ist sie wohl kaum tragbar.
Der Aufruf wirkt: Am Sonntag, nach dem 3:0 gegen die Slowakei wiederholt sich das Schauspiel. Diesmal mit deutliche mehr Deutschland-Fans. Und ohne Zwischenfälle durch die Ordnungshüter.
Die Organisatoren sind sichtlich zufrieden:
Man kann sich ausmalen, was passiert, sollten Italien und Deutschland im Viertelfinale am Samstag, den 2. Juli wirklich aufeinandertreffen.
Dummer Nationalismus und ethnische Provokation haben spätestens dann in Südtirol wieder einmal Hochkonjunktur.
Die politischen Zündler werden dem Fußballgott dafür danken.
Wieso sollte es
Wieso sollte es nationalistisch sein in einem gemeinsamen Europa mit einem anderen Land zu feiern?
Ich finde das eher weltoffen. Und die im italienischen Viertel können ja mitfeiern, so wie es die Iren während der EM getan haben
In risposta a Wieso sollte es di DervomBerge Tratzer
Eben! Spätestens nach dem
Eben! Spätestens nach dem dritten Bier sind sowieso alle Freunde!
In risposta a Eben! Spätestens nach dem di Mensch Ärgerdi…
..sollten dann aber nichtmehr
..sollten dann aber nichtmehr mit dem Auto fahren..;)
In risposta a ..sollten dann aber nichtmehr di P & A
Dafür gibt es ja Shuttlebusse
Dafür gibt es ja Shuttlebusse im ganzem Land.
In risposta a Eben! Spätestens nach dem di Mensch Ärgerdi…
..sollten dann aber nichtmehr
..sollten dann aber nichtmehr mit dem Auto fahren..;)