Chronik | Twenty

Spagnolli: "Habe reines Gewissen"

Relativ unbeeindruckt zeigt sich Bürgermeister Spagnolli von den Entwicklungen bei Gericht im Fall "Twenty". Die Bozner SVP hält zu ihm, beim PD rumort es.

Man will die Gemüter ruhig halten, die Nerven nicht unnötig strapazieren. Das sagt Dieter Steger, starker Mann der SVP in Bozen, zum Fall Einkaufszentrum Twenty und der Verwicklung von Bürgermeister Spagnolli darin. Seit Monaten sei bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen Spagnolli ermittle. Nun habe es mit dem formalen Abschluss der Voruntersuchungen eine erste Gelegenheit gegeben, über die Sachlage zu reden, doch die Bozner SVP halte zu diesem Zeitpunkt an den Abmachungen fest, sagt Dieter Steger in der Tageszeitung Corriere dell'Alto Adige. "Es ist klar, dass mit einer möglichen Anklageerhebung gegen Spagnolli die Situation komplizierter würde, doch zur Zeit ist dies nicht der Fall,".

Auch innerhalb des PD rumort es gewaltig. Roberto Bizzo, der sich selbst als Gegenkandidat zu Spagnolli ins Rennen gebracht hatte, verlangt Aufklärung über das gerichtliche Verfahren im Rahmen einer Parteidiskussion. Gegen ihn stellen sich Ex-PD-Vorsitzender Antonio Frena und Gemeinderat Sandro Repetto mit der Forderung, Spagnolli solle weitermachen, auch wenn Anklage gegen ihn erhoben wird. Der Ruf nach Vorwahlen innerhalb des PD wird dennoch immer lauter.

Tatsächlich könnte es zur Eröffnung eines Hauptverfahrens wegen Amtsmissbrauchs gegen den Bozner Bürgermeister kommen, doch wird dies nicht vor den Gemeinderatswahlen im Mai der Fall sein. Denn Luigi Spagnolli wird nun über seinen Anwalt Marco Mayr eine Verteidigungsschrift vorlegen, welche die Amtswege um einiges verlängern wird. Mayr ist zuversichtlich, damit eine Anklage abwenden zu können.