Gesellschaft | Rentenskandal Forderungen

Hans Peter Munter besuchen gehen

Das Forum Politikerrenten tritt wieder in Aktion. Nachdem nur eine von 10 Forderungen nach dem Rentenskandal erfüllt wurden, sei es Zeit für weitere öffentliche Kundgebungen.

Die allererste Kundgebung soll bereits am Samstag vor dem Meraner Kurhaus stattfinden. Zur großen SVP Landesversammlung wollen Hansjörg Kofler, Helmut Tschigg, Egon Pichler und Alfred Pohl vom Forum Politikerrenten ein deutliches Zeichen setzen: "Die Leute sagen uns immer wieder, teats decht wos!, also haben wir beschlossen vier oder fünf kleinere Versammlungen im öffentlichen Raum zu organisieren." Um 8.30 Uhr wollen die Forumsmitglieder und -sympathisanten mit Plakat und Demonstranten an die 10 Forderungen erinnern, die am 12. März am Silvius-Magnago-Platz zum ersten Mal formuliert wurden. Das wurde heute, am 2. Mai auf einer Pressekonferenz im Keller des Bozner Lokals "Assenzio" angekündigt. In jenem Lokal, wo auch die Pressekonferenzen des Movimento 5Stelle stattfinden.

Die Leute sagen uns immer wieder: Teats decht wos!

"Von den ganzen 10 Forderungen ist bisher nur eine einzige verwirklicht worden, nämlich dass Gottfried Tappeiner als PensPlan-Präsident zurückgetreten ist," berichet der Leiferer Helmut Tschigg, der sich selbst als Sympathisanten des Forum Politikerrenten bezeichnet. "Weder sind die ausbezahlten Rentenvorschüsse zurückgegeben worden, noch sind die Politikerrenten insgesamt abgeschafft worden, wie es die Nordtiroler bereits vor 16 Jahren geschafft haben." Weiteres Ärgernis: Die Altmandatare und ihre jetzt neu aufgeflammte Kampfbereitschaft. Denn dass Franz Pahl angekündigt hat, sich für die erworbenen Rechte der Ex-Politiker einzusetzen, heiße erneut Öl ins Feuer gießen. "Wir werden die schon seit längerem angekündigten Erinnerungskundgebungen nun auch vor den Arbeitsplätzen und Wohnungen der Altmandatare organisieren."

Als erstes wolle man am Montag, 4. Mai um 10 Uhr vor das Unigebäude am Bozner Sernesiplatz ziehen. "Denn dort arbeitet Oskar Peterlini, der als Dreifach-Pensionär und Nutznießer mitverantwortlich ist für die Ausarbeitung des Rentengesetzes in den Jahren vor Rosa Thaler."

5 Besuche sind geplant: bei Oskar Peterlini, Mauro Minniti, Rosa Thaler, Sigmar Stocker und Hanspeter Munter

Gleich am selben Tag ziehe man 100 Meter weiter vor die INPS, an den Arbeitsplatz von Mauro Minniti, einer der großen Absahner der Rentenvorschüsse; auch dort werde man Wache halten. Ebenso am Freitag, 9. Mai um 15 Uhr in Truden, gegenüber dem Hotel Pausa, dort vis-a-vis wohne Rosa Thaler. "Wir wollen nicht in die Privatsphäre eindringen, sondern nur an öffentlich zugänglichen Plätzen an unsere Forderungen erinnern," präzisiert Hansjörg Kofler.

Ein nächster Besuch soll am 16. Mai dem ehemaligen LVH-Direktor und Landtagsabgeordneten Hanspeter Munter gelten. "Vom Grieser Platz aus gehen wir Hanspeter Munter besuchen und wollen wissen, wie man es anstellt, soviel Arbeitslosengeld wie er zu kassieren." Eine vorläufig letzte Wache soll am 23. Mai vor dem Sitz der Freiheitlichen in Terlan stattfinden, um 12 Uhr bei Sigmar Stocker, lautet die Losung. "Das ist zwei Tage vor den EU-Wahlen und wir wollen schon gerne einmal wissen, ob denn die Freiheitlichen wirklich ihrer Pflicht zur Opposition nachgekommen sind, denn das haben wir nicht verstanden!"

Das Forum Politikerrenten gebe es aus dem einzigen Grund, weil die Opposition ihrer Kontrollaufgabe nicht nachgekommen sei, lassen die Forum-Aktionisten auf ihrer Pressekonferenz wissen. "Wenn aber wieder nichts passiert, also wenn unsere Forderungen weiterhin nicht ernstgenommen werden, dann wollen wir im Herbst eine Großveranstaltung auf die Beine stellen," verspricht Hansjörg Kofler. "Dann verlangen wir vorgezogene Neuwahlen."