Politik | Gesprächsbereitschaft

Der Charme des Philipp Achammers

Noch gar nicht gekürt war der Südtiroler Landesrat für Bildung und Kultur, da kann er schon Wogen glätten. Und Hansjörg Kofler beruhigen. Gesprächbereitschaft wirkt Wunder.

Ohne GegenkandiatInnen war Philipp Achammer ins Rennen um die SVP-Obmannschaft gestartet, die Kür am Samstag, 3. Mai, gelang mit 94,4 Prozent der Stimmen. Am selben Tag, frühmorgens, gab der 28-Jährige politische Aufsteiger ein Interview auf Rai Südtirol. Das berührte.

Einen im Land besonders. Der Rebell Hansjörg Kofler, der noch am Freitag, 2. Mai, mit Mahnwachen und Erinnerungskundgebungen gedroht hatte, wird handsam. Macht eine Kehrtwende. War es nun Oskar Peterlinis Drohung, Strafanzeige gegen Kofler zu erstatten, ihn gar von der Polizei abführen zu lassen, sollte er am Montag, 5. Mai vor der Uni Bozen aufkreuzen oder wirklich Achammers güldene Worte, die Kofler bewegten? Auf Facebook postet der Unternehmer und Wutbürger:

"Das Forum Politikerrenten teilt mit, dass die Kundgebungen am Montag, 5. Mai um 10.00 Uhr am Sernesi-Platz vor der Uni Bozen und vor dem Sitz der Inps am Domenikanerplatz, sowie am Freitag, 9. Mai um 15 Uhr entlang der Dolomitenstraße in Truden und am Freitag, 16. Mai um 17 Uhr am Grieserplatz in Bozen alle abgesagt werden. Grund dafür ist das Entgegenkommen vom neugewählten SVP-Obmann Phillip Achammer an das Forum heute Morgen (Samstag, 3. Mai) im Interview auf Rai Sender Bozen, sich zu konstruktiven Gesprächen berreitzuerklären."

Den Wutbürgern tritt Achammer unbedarft entgegen, er will reden und offen sein, "mit Demut und Bescheidenheit" wolle er versuchen "eine offene und aufrichtige Politik" zu gestalten. Sagt Achammer nach der Wahl zum Parteiobmann. Das lässt nicht kalt, doch seinen Worten folgen Taten, und er geht Mitgliedskärtchen sammeln mit den neuen Laufschuhen, die ihm Sebastian Kurz geschenkt hat.

Achammer weiß, was es nun braucht, Dialog an erster Stelle. Den will Hansjörg Kofler nun auch noch von den Freiheitlichen sehen. Aufrecht lassen will der Unterlandler deshalb die Kundgebung am Sitz der Freiheitlichen in Terlan am 23. Mai. Denn: "Bei der größten Oppositionspartei hat es bis heute keine Konsequenzen gegeben, da auch sie mitverantwortlich für dieses Rentengesetz sind. Wir erwarten uns auch vonseiten der Freiheitlichen Lösungsvorschläge in Zusammenhang mit diesem Skandal."

Achammer will reden, was macht Pius Leitner?

Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias So., 04.05.2014 - 20:49

wenn "redaktion/ul" steht, ist das dann kommentar oder berichterstattung?

So., 04.05.2014 - 20:49 Permalink
Bild
Profil für Benutzer gorgias
gorgias So., 04.05.2014 - 22:25

Antwort auf von gorgias

aber das ist dann auch eine hohe Kunst.
Nebenbei ist der Titel dieses Artikels schlecht gewählt. Der rote Faden ist nämlich Hansjörg Kofler und nicht Achammer. Ich würde mich aber auch weniger Fragen was Pius Leitner tun wird, sondern eher ob Achammer besser keinen Kontakt zu Hansjörg Kofler aufgenommen hätte, um ihn dann nicht eine Entschuldigung zu geben warum er die nächsten Kundgebungen absagen wird.
Dass hier Stalking-Anzeigen hageln können hatte ich auch schon in einem Kommentar zur Kundgebung am Landhausplatz angedeutet. Es wäre besser sich zu Fragen was so zwielichtige Figuren wie Hansjörg Kofler wollen, anstatt was die Freiheitlichen tun werden.
Eines ist auf alle Fälle sicher: Kofler wird es den Freiheitlichen nur schwerer machen aus der Situation herauszukommen in der sie sich durch die ganzen Patzer selbst weiter hineingeritten haben. Wer die Vulgaritäten am Maniago-Platz mitbekommen hat wird auch kaum Freude an einer treibenden Moralinstanz Hansjörg Kofler haben, die Methoden von Inkassobüros ankündigt.

So., 04.05.2014 - 22:25 Permalink