Politik | European Free Alliance

Autodeterministi d’Europa unitevi!

Süd-Tiroler Freiheit inaugura la prossima settimana a Merano una rinnovata campagna per sensibilizzare l’Europa sui temi dell’autodecisione dei popoli.

La prossima settimana, il 12 e il 13 aprile, si terrà al Kurhaus di Merano l’undicesima assemblea generale della European Free Alliance. La manifestazione, animata da Süd-Tiroler Freihet, è stata organizzata allo scopo di presentare le tradizionali rivendicazioni autodeterministiche in un più vasto contesto europeo. Nella conferenza stampa, tenutasi oggi al Kolpinghaus di Bolzano, Sven Knoll ha sottolineato che uno degli obiettivi principali della manifestazione sarà quello di martellare ulteriormente il motto “Süd-Tirol ist nicht Italien” nelle coscienze di tutti i cittadini europei (notizia al margine: gli adesivi riportanti quella scritta hanno intanto già raggiunto la ragguardevole cifra di 500.000 esemplari stampati). Alla vigilia dell’imminente riapertura della stagione turistica primaverile ed estiva, sarà per questo inaugurata un’ulteriore campagna propagandistica mediante l’affissione di manifesti recanti il messaggio “Wir bereiten Europa auf die Selbstbestimmung Süd-Tirols vor”. 

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Gabriele Di Luca Fr., 05.04.2013 - 23:20

Antwort auf von pérvasion

Mi pare di averlo sentito. Giuro. Ma sembra impossibile anche a me. Eppure l'ho scritto e mi sono stupito subito di averlo scritto. Spero anch'io si tratti di un errore. Lo spero tanto.

Fr., 05.04.2013 - 23:20 Permalink
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Rupert Gietl -r Sa., 06.04.2013 - 14:18

Ist dies der neue Stern am südtiroler Medienhimmel?
Ist dies die erste interethnische Nachrichtenplattform?

Wie soll man diese Wortwahl verstehen:
"...tradizionali rivendicazioni autodeterministiche..."
"...martellare ulteriormente il motto..."
"...campagna propagandistica..."

Da musste ich als Mensch deutscher Muttersprache schon mal nachschlagen:
"...la "propaganda" si riferisce solo alle informazioni false che hanno lo scopo di rassicurare la gente che già ci crede.
(https://it.wikipedia.org/wiki/Propaganda)

Wird hier wieder einmal Politik gemacht?
Kann das Thema "Slebstbestimmung" niemals unvoreingenommen behandelt werden???

Sa., 06.04.2013 - 14:18 Permalink
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gorgias Sa., 06.04.2013 - 20:08

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Ich habe mal Wörter rivendicazione und propaganda unter http://dict.leo.org nachgeschlagen und folgendes gefunden:
propaganda: Propaganda, Werbung, Stimmungsmache
rivendicazioni: Anspruch, Forderung

Dass die STF für etwas wirbt und Forderungen stellt ist wohl noch wahr, oder?

und was dem "martellare" angeht: Das dauernde Aufsagen des immer selben Satzes wirkt mit der Zeit auch nicht weniger penetrant.

Sa., 06.04.2013 - 20:08 Permalink

Man kann die Wörter "rivendicazione" und "propaganda" auch aus dem Zusammenhang reißen und dann klingen sie wie Engelsharfen.
Würde ich in der deutschen Sprache das Wort "Propaganda" verwenden, dauert es keine 5 Minuten und ich kriege eine Rüge mit Hinweis auf den gleichnamigen Reichsminister...

So engagiert und visionär der Ansatz der Macher von Salto auch sein mag, bereits hier zeigen sich die Schwachpunkte:
Südtiroler deutscher Muttersprache werden sich nicht über die Nuancen eines in italienischer Sprache verfassten Artikels einig, vor allem dann wenn es um politisch heikle Angelegenheiten geht.
Wie mag es wohl unseren Mitbürgern italienischer Muttersprache gehen, wenn sie sich in die zahlreichen Artikel auf diesen Seiten vertiefen, die in deutscher Sprache verfasst sind?
Warum fühlen sich Kommentatoren deutsche Muttersprache bemüßigt, ihre Beiträge in italienischer Sprache zu verfassen, wenn doch im Prinzip jeder jeden verstehen sollte?

Was ich fordere, ist sauberer Journalismus und dies bedeutet, Fakt und Kommentar strikt zu trennen.
Wie man es nicht machen soll, exerzieren und die Weinbergweg-Medien Tag für Tag vor.

In den Genuss dieser Fairness und beruflichen Professionalität sollte jeder kommen dürfen,
auch die Südtiroler Freiheit.

Sa., 06.04.2013 - 20:40 Permalink
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gorgias Sa., 06.04.2013 - 22:52

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Wenn es um Schwachpunkte geht, dann kann ich jedenfalls verstehen, dass jemand der Schwierigkeiten hat Bedeutungsnuancen bei Wörtern in der eignenen Muttersprache zu kennen, diese dann in einer anderen Sprache wohl auch hat.
So finde ich es amüsand wie Sie bei Propaganda/propagieren einen quasi fixen NS-Bezug herstellen können oder befürchten, dass er von anderen unausweichlich so verstanden wird. Propaganda/propagieren kann habe auch heutezutage noch in einem positiven Zusammenhang verwendet werden und muss nicht notwendigerweise negativ konnotiert verstanden werden:

So steht bei http://www.duden.de/rechtschreibung/propagieren

"für etwas werben, sich dafür einsetzen"

und bei http://de.wiktionary.org/wiki/propagieren steht als Anwendungsbeispiel:

"Sie propagieren Konsumverzicht."

Des weiteren habe ich das Gefühl, dass bei fehlenden Verständnis, Texte (vieleicht auch unbeswußt) als Projektionsfläche benutzen werden, zumindest würden dazu folgende Textstellen gut dazu passen:

"Südtiroler deutscher Muttersprache werden sich nicht über die Nuancen eines in italienischer Sprache verfassten Artikels einig, vor allem dann wenn es um politisch heikle Angelegenheiten geht."

Man kann zwischen den Zeilen die Befürchtung rauslesen, dass deutsche Leser übervorteilt werden könnten - und wenn ich folgende Zeilen lese kommt es mir fast vor, dass die Gefahr bestünde, dass deutsche Leser sich im vorauseilendem Gehorsam der anderen Sprachgruppe zu stark anpassen könnten:

"Warum fühlen sich Kommentatoren deutsche Muttersprache bemüßigt, ihre Beiträge in italienischer Sprache zu verfassen, wenn doch im Prinzip jeder jeden verstehen sollte?"

Eine Schwachstelle hat salto.bz sicherlich: Dass Menschen die sich in mehrsprachigen Ambiente nicht wohl fühlen, es hier schwer haben werden.

Sa., 06.04.2013 - 22:52 Permalink
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Martin Geier Sa., 06.04.2013 - 22:59

Antwort auf von gorgias

Zum letzten Absatz Zustimmung. salto.bz mit seinem mehrsprachigen Ambiente ist für Einige sicherlich suspekt. Wer sich in mehrsprachigen Ambiente nicht wohlfühlt oder in Einer der beiden Landessprachen schwach ist wird bei bestimmten Artikeln sich wohl überfordert fühlen; aber das ist nicht schuld von salto.bz.. Bzgl. Propaganda einverstanden; aber im Deutschen ist das Wort etwas historisch vorbelastet; was dann aber für 'propagieren' nicht mehr so gilt. Das ergibt meiner Ansicht die Nuance Unterschied zum Italienischen.

Sa., 06.04.2013 - 22:59 Permalink
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Martin Geier Sa., 06.04.2013 - 22:14

Natürlich haben einige Wörter(wie bsw. Propaganda) im Italienischen eine in Nuancen etwas andere Bedeutung als im Deutschen; das gehört zu den Feinheiten einer Sprache. Manch kluger Übersetzer und Diplomat hat in der Geschichte bereits des öfteren Dokumente je nach Ziel etwas kräftiger gewürzt oder sie auch entschärft. Ich verstehe Ihr Problem nicht; ist ja Jeder frei in welcher Sprache zu kommentieren die er will. salto.bz ist mA gewollt ein zweisprachiges Portal; natürlich ergeben sich durch die Mehrsprachigkeit manchmal nuancierte "Mißverständnisse". Da der Artikel oben aber in Italienischer Sprache gehalten ist dann würde ich auch meinen daß mit denen im Artikel gebrauchten Begriffe die Italienische Spielart der Bedeutung gemeint ist. Denke hier versteht auch Jeder Jeden. Zudem denke ich daß hier sehr professionell gearbeitet wird; kritischer Journalismus muß aber erlaubt sein; denn sonst landen wir wieder bei der originär "deutschen" Bedeutung des Begriffes Propaganda. Die STF kommt hier recht fair weg und zudem gibt es hier auf der Plattform auch noch das Video(Eva Klotz bei Santoro); ganz unkommentiert und "pur". Wem ein bißchen kritischer Journalismus auch zuviel ist der sollte mit dem reinen Netzauftritt seiner Lieblingspartei Vorlieb nehmen.

Sa., 06.04.2013 - 22:14 Permalink
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Gabriele Di Luca So., 07.04.2013 - 00:55

Seguo con interesse questa discussione. Ci sono molti punti che mi piacerebbe sviluppare. Ne cito due: 1) la possibilità di fornire un modello informativo che distingua nettamente i fatti dalle opinioni (si tratta di un problema teorico molto grande, al quale noi di salto.bz siamo sensibili direi in modo programmatico, essendo un sito che ha come motto "fatti e opinioni"); 2) la difficoltà di proporre un intreccio tra lingue diverse, quindi forzando alcune abitudini consolidate e richiedendo un supplemento di "fatica" a chi ci legge. Intanto, per quello che riguarda la comprensione del termine "propaganda", suggerisco di utilizzare sempre un buon dizionario: http://www.treccani.it/vocabolario/propaganda/

So., 07.04.2013 - 00:55 Permalink
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Oskar Egger So., 07.04.2013 - 07:40

Antwort auf von Gabriele Di Luca

Interessant ist, wie schnell Worte als manipulativ und gefährlich eingestuft werden. Hat der jüdische Gedanke "am Anfang war das Wort" recht? Oder hängt alles vom Betrachter ab? Mir fällt dazu Schrödingers Katze ein, denn erst bei wiederholtem Durchlesen kann ich mir vorstellen, dass martellare und campagna propagandistica vielleicht mit sottolineare und porre ancora maggiore attenzione su o.ä. weniger pregnant umschrieben worden wären. Sprache ist eben Kommunikation und ausschlaggebend ist, wie etwas gehört wird. Es braucht auf beiden Seiten Bewußtsein, denn Neutralität gibt es nicht!

So., 07.04.2013 - 07:40 Permalink
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Rupert Gietl -r So., 07.04.2013 - 10:12

Antwort auf von Gabriele Di Luca

Sehr geehrter Herr Di Luca,
danke für Ihren Kommentar, dem in Ihrer Funktion als Autor des Artikels natürlich besondere Bedeutung zukommt.
Ich danke Ihnen ebenso für den Hinweis auf ein gutes Nachschlagewerk und werde dieses in Zukunft berücksichtigen, wenn ich mich über die verschiedenen Bedeutungen eines Wortes oder einer Wendung in der italienischen Sprache informieren will.
Ich stimme Ihnen zu, was die beiden Punkte betrifft, die es Ihrer Ansicht nach weiterzuentwickeln gilt.
Nur so kann aus "Salto" das werden, was hoffentlich von den Betreibern beabsichtigt wird: Ein Plattform für Diskussionen zu den brennenden Fragen in Südtirol zu schaffen, wo alle Bürger sich auf Augenhöhe begegnen können.
Ich hoffe, dass in diesem Zusammenhang auch endlich einmal die Frage wertneutral diskutiert werden kann, ob alle Südtiroler, ohne Ansehen von Geburt und Sprache, in einer freien, demokratischen Abstimmung, nach fast 100 Jahren darüber entscheiden dürfen, welchen Weg dieses Land in Zukunft gehen soll.

So., 07.04.2013 - 10:12 Permalink
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Gabriele Di Luca So., 07.04.2013 - 12:29

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Caro Gietl, il suo auspicio (Ein Plattform für Diskussionen... ) è anche il nostro. Per quanto riguarda il tema "Selbstbestimmung": il sottoscritto è stato per anni co-autore e fiancheggiatore di un'ipotesi secessionista che ha trovato espressione in un blog plurilingue e d'ispirazione "progressista": www.brennerbasisdemokratie.eu. Penso, senza timore di esagerare, di essere il giornalista italiano più vicino alla comprensione delle istanze autodeterministiche in tutto l'Alto Adige/Südtirol.

So., 07.04.2013 - 12:29 Permalink
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Martin Geier So., 07.04.2013 - 13:21

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Natürlich kann man auch über Deine letzte Frage wertneutral diskutieren; das geschieht ja uch in dem vom Autor genannten Blog; aber es hier und andernorts nicht klar welche Mehrheiten genügen; 50% plus 1 unabhängig ob alle Sprachgruppen einverstanden sind oder Mehrheiten in allen Sprachgruppen? Es ist gefährliches Terrain auf was wir uns da begeben und es hat alles Potenzial unser Land zu zerreißen und den ersten zarten Ansätzen von einem Wirgefühl den Garaus zu machen. Die Verfechter (aller Couleur) tragen ob ihrer politischen Herkunft und ihrem allgemeinen Gebaren wenig dazu bei Vertrauen zu schaffen; soll ja bei allen ethnischen Fragen über die anderen drübergefahren werden. Bei Gegenrede wird dann gerne die Faschismuskeule ausgepackt und die Geschichte als Waffe benutzt; keine guten Voraussetzungen für "wertneutral" zumal ja auch Jeder etwas anders darunter versteht. Die übergroße Hauptströmung im Südtiroler Sezessionismus ist ethnisch und wenn man so will deutschnational; in dieser Hinsicht sind sich die Verfechter selbst im Weg weil ihnen von allen Seiten mißtraut wird. Ob sich diese von ihren Vorstellungen und ihren Wurzeln lösen können halte ich persönlich für mehr als zweifelhaft. Es ist auch weder neu noch sonderlich originell; diese Diskussionen gibt es in Südtirol seit ich denken kann.
Daher denke ist daß das derzeitige Modell bei aller oftmals berechtigten Kritik noch am ehesten die Gleichberechtigung und Entwicklungschancen aller Sprachgruppen garantiert. In Hinblick auf das politische Umfeld Südtirols halte ich die Weiterentwicklung des heutigen Modells auch für den realistisch einzig gangbaren Weg.
Aber zuletzt, die Beweislast liegt bei den Verfechtern, den Beweis für mehr Toleranz sind sie noch schuldig. Und zwar alle.

So., 07.04.2013 - 13:21 Permalink
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Rupert Gietl -r So., 07.04.2013 - 22:35

Antwort auf von Martin Geier

Sehr geehrter Herr Martin G,

da Sie mir an diesem Wochenende schon mehr als genug Zeit gewidmet haben, wage ich es kaum noch, Sie um einige weitere Verdeutlichungen Ihrer Aussagen zu bitten, doch ich kann nicht anders, da Sie ja meines Wissens auch kein Freund von Verallgemeinerungen sind...

Bitte erläutern Sie uns, was Sie mit "...soll ja bei allen ethnischen Fragen über die anderen drübergefahren werden." meinen?
Das könnte sich auf den Gebrauch der historisch gewachsenen Ortsnamen beziehen oder vielleicht auf die Befürchtung, dass alle unsere Mitmenschen nicht deutscher Muttersprache, in einem Südtirol, welches nicht mehr dem Staate Italien angehört, Ihre demokratischen Rechte verlieren würden...

Weiters möchte ich Sie bitten - wenn es Ihre Zeit erlaubt - mir zu erklären, was es bedeutet, dass "die übergroße Hauptströmung im Südtiroler Sezessionismus (...) ethnisch und wenn man so will deutschnational" ist?
Ich gestehe freien Herzens, selbst Teil dieser Strömung zu sein und viele Menschen mit ähnlichen Ansichten zu kennen, aber offenbar kenne ich diese Menschen doch nicht so gut, wie ich vielleicht dachte...?
Ich nehme zudem an, Sie setzen "deutschnational" mit "antidemokratisch" gleich?

Ich selbst darf soviel sagen, dass ich mich politisch immer links gesehen und während meiner Studienzeit durchgehend die sozialistische und grüne Studentenschaft unterstützt habe. Wie groß war mein Erstaunen, nach der Rückkehr in die Heimat plötzlich als "deutschnational" zu gelten, nur weil mir die demokratisch nicht legitimierte Teilung Tirols ein historisches Unrecht zu sein scheint...

Zuletzt muss ich leider feststellen, dass ich jene Toleranz, welche Sie wortgewaltig am Schluss Ihres Kommentars von allen einfordern, leider zwischen keiner Zeile Ihrer Ausführungen erspüren kann...

Wie mir eine Friedensforscherin aus Freiburg im Breisgau in einer Diskussion einmal gesagt hat:
Es kommt zu allererst darauf an, den Konfliktparteien die Angst zu nehmen, erst dann kann das Verständnis beginnen.

In diesem Sinne gibt es leider noch viel zu tun...

So., 07.04.2013 - 22:35 Permalink
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Martin Geier So., 07.04.2013 - 23:13

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Sehr Geehrter Herr Gietl; dann unternehme ich mal einen Versuch. Zuerst einmal haben sie die Frage um die es in gleich mehreren Kommentaren hier geht leider komplett übersehen; die ist aber für den ganzen Rest aber zentral. Um welche Mehrheit soll es sich also handeln?
Mit "nicht drüberfahren" meine ich daß zwecks gesellschaftlichen Zusammenhalts man nicht eine ethnische Gruppe gegen die andere ausspielen kann. In diesem Sinne sind alle Fragen(Schule, Sprachen, Ortsnamen ecc.) vorher abzuklären. Hier geht es um eine Diskussion auf Augenhöhe. Und Nein; ich setze nicht "deutschnational" mit "antidemokratisch" gleich; mit "deutschnational" meine ich ganz einfach daß Sezessionismus in Südtirol überwiegend der deutschen Sprachgruppe unseres Landes zugeordnet ist(das wird von seriösen Umfragen bsw, jener in der ff veröffentlichten bestätigt). Zudem ist Fakt daß diese praktisch nur von Landtagsabgeordneten deutscher Sprachgruppe(die Parteien sind eher dem Mitterechtsspektrum zuzuordnen) vertreten wird. Die Diskussion mit Ihnen wird leider dadurch erschwert daß sie hinter jedem von mir genannten Begriff eine schärfer gewürzte Variante vermuten. Dem ist aber nicht so. "Demokratisch nicht legitimiert" kann man vielfältig interpretieren;meinen Sie das als Volksabstimmung oder als Abstimmung im Parlament(angenommene Friedensverträge)? Die heutigen Grenzen sind ja alle international anerkannt und der Istzustand Südtirols ist meines Wissens(lasse mich gerne korrigieren) national wie international legitimiert und ebenfalls anerkannt(siehe Verträge die den Istzustand Südtirols betreffen). Was Diskussion anbelangt glaube ich sehr wohl tolerant zu sein.
Ihren letzten zwei Sätzen kann ich restlos zustimmen. Aber erlauben Sie mir noch eine Frage. Was tun die Verfechter um die Zweifler, Gegner und Skeptiker zu überzeugen und deren Vertrauen zu gewinnen?

So., 07.04.2013 - 23:13 Permalink
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Rupert Gietl -r Mo., 08.04.2013 - 11:58

Antwort auf von Martin Geier

Sehr geehrter Herr Martin G.

es freut mich, dass Sie sich noch einmal spätabends Zeit für mich genommen haben und da uns allen sicherlich wieder eine arbeitsreiche Woche bevorsteht, erlaube ich mir - was mich betrifft - einen vorläufigen Schlusspunkt zu setzen.

Was die Frage der Mehrheit für ein gültiges Ergebnis bei einem Selbstbestimmungsreferendum betrifft, glaube ich, dass man sich nicht davor fürchten muss, diese weit jenseits der 50%+ 1 Stimme anzusiedeln, es handelt sich ja nicht um eine einfache Sonntagsfrage.
Dass viele Dinge vorher abzuklären sind, stimme ich Ihnen ebenso zu, jeder sollte einfach das Gefühl haben, dass ihm nichts weggenommen wird, was ihm wichtig ist.
Da sehe ich beim Thema "Schule" oder "Sprache" z.B. nicht so viele Probleme, wie beim Thema "Ortsnamen", wo wir sicher zwei sehr weit entfernte Positionen haben.
Komisch, beim Thema "Wirtschaft" das gemeinhin (leider) als das wichtigste unserer Zeit gilt, herrscht meiner Meinung nach breiter Konsens

Es freut mich, dass Sie mir Ihr Verständnis des Begriffes "Deutschnational" erläutert haben, auch wenn ich diesen Begriff unpassend finde, wenn er beschreiben soll, dass die Unabhänigkeitsbewegung (natürlich) hauptsächlich von Bürgern getragen wird, die deutscher Muttersprache sind.
Der Begriff stammt ja ursprünglich aus Österreich des späten 19. Jh. und beschreibt einen gewünschten Anschluss an das Deutsche Reich und hat im Laufe der Zeit eine Reihe von Veränderungen bis hin zur Bezeichnung von deutschem Rechtspopulismus durchgemacht. In diesem Sinne finde ich, man sollte hier etwas vorsichtiger sein, um zur gegenseitigen Entspannung beizutragen.

Was "demokratisch nicht legitimiert" bedeutet, heißt natürlich, dass ich eine Abstimmung im italienischen Parlament über die Friedensverträge von St. Germain nicht als Legitimation im Sinne unserer heutigen Vorstellungen gelten lassen kann. Das lässt der Imperialismus des 19. Jh. grüßen.
Nicht umsonst bezeichnete der französische Marschall Ferdinand Foch die Friedensverträge wie folgt:
"Das ist kein Frieden. Es ist ein Waffenstillstand auf 20 Jahre."
Man würde es sich auch nicht erlauben, eine von Kolonialmächten kraft ihrer militärischen Macht gezogene und dann parlamentarisch abgesegnete Grenze irgendwo in Afrika als demokratisch legitimiert zu bezeichnen, bloß weil 95 Jahre vergangen sind...

Was tun wir schließlich, um die Zweifler, Gegner und Skeptiker zu überzeugen?
Sicher noch viel zu wenig, aber wir möchten uns vor allem auf die Fakten zurückbesinnen und fragen:

Können wir nicht gemeinsam einen Weg zum Wohle aller gehen, ohne uns in ständigen Rüchzugsgefechten mit einem Staat aufzureiben, der sich im fortwährenden Kollaps befindet?
Ein Siegesdenkmal oder ein faschistischer Ortsname ist kein Ersatz für fehlende Arbeitsplätze, astronomische Grundstückspreise, fehlende Familienförderung, Eingriffe in öffentliche Budgets, Bürokratisierungswahn,...

Nehmen wir unsere Zukunft einfach selber in die Hand.

Bis bald also,

mfG

Mo., 08.04.2013 - 11:58 Permalink
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gorgias So., 07.04.2013 - 20:13

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Sehr geehrter Herr Gietl,

Ich möchte mich den Antworten von Gabriele di Luca und Martin Geier anschließen und Frage Sie ob Sie bereit sind unvoreingenommen offen zu Diskutieren was mit Selbstbestimmung und einer demokratischen Abstimmung gemeint ist.

Wie schon Martin Geier schon gesagt hat es bleibt offen welche Mehrheit bei einer demokratischen Abstimmung zusammenkommen muss. So war beim Referendum für die Loslösung von Montenegro von Serbien eine qualifizierte Mehrheit von 55% notwendig. Auch ist in der Schweiz bei einem Bundesreferedum notwendig dass es eine doppelte Mehrheit notwendig ist. Und zwar in Stimmen als auch das sogennannte Ständemehr das die Mehrheit der Kantone vorsieht.

Andererseits wird oft von Sezessionisten auf das Recht auf Selbstbestimmung berufen. Dabei wird es als Recht auf Sezession aufgefasst, was aber eine Teilverzerrung ist. Selbstbestimmung bedeutet die eigene wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung selbst zu entscheiden. Diese kann, wie man es bei uns sehen kann, auch gut durch eine Autonomie erreicht werden.

So., 07.04.2013 - 20:13 Permalink
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Martin Geier So., 07.04.2013 - 21:03

Antwort auf von gorgias

Danke für den Diskussionsbeitrag hier. Kann mich nicht des Eindrucks erwehren daß in der Selbstbestimmungsdiskussion Vielen eine 50% plus eine Stimme Mehrheit für einen eigenen Staat genügen würde. Mir ist ohnehin schleierhaft wie man einen eventuellen neuen Staat mit dem Geburtsfehler einer so schwachen Mehrheit(und wahrscheinlich dann gegen eine oder zwei Ethnien gerichtet; also klar "targato) behaftet als realistisches Szenario anerkennen kann. Das kann praktisch nur schiefgehen und stößt dann national wie international auf zweifelhafte Legitimation. Viele Staaten sehen für wichtige Fragen in ihren Parlamenten 2/3Mehrheiten bzw. doppelte oder dreifache Mehrheiten vor. Staatenbünde(wie bsw. auch die EU und die Nato welche sind sehen für wichtige Fragen Einstimmigkeit oder die doppelte Mehrheit der Anzahl der Staaten wie der repräsentierten Bevölkerung vor; dazu braucht man sich nur bsw. den Lissabonvertrag durchlesen. Solche Fälle gelten dann auch für den Einstieg von Neumitgliedern. Daß Staaten und Staatenbünde bei wichtigen Fragen höhere Hürden vorsehen ist auch vollkommen normal und richtig; es soll ja auch ein Unterschied zwischen eventueller demokratischer Legitimierung eines neuen Staates und bsw. den Bau eines Kraftwerkes bestehen. "Der Kraftwerksbau wird mit einer haarscharfen Mehrheit von 51,6 Prozent gutgeheißen."
http://www.salto.bz/de/article/07042013/rambach-knappes-ja-fuer-kraftwe…

Für Staaten sollten andere Maßstäbe gelten.

So., 07.04.2013 - 21:03 Permalink
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Martin Geier So., 07.04.2013 - 10:16

Antwort auf von Gabriele Di Luca

1. Nessuno pretende dai giornalisti di essere neutrale; tutti noi non siamo nati vergini e abbiamo dei gusti politici. Quello che io non voglio e penso che nessuno qui vuole e' proprio un'informazione sfacciatamente targata e di parte. Una cosi' mi annoierebbe e basta. Per quanto riguarda "fatti ed opinioni" la vedo più semplice; basta mettere sopra un'articolo "opinione" o "pensiero", un po' come succede nei giornali. Poi le opinioni li facciamo in gran parte noi commentatori e blogger. ;)

2. Mi pare che salto.bz nel panorama mediale altoatesino/sudtirolese sia la prima vera offerta bilingue. E' chiaro che il lettore, commentatore, blogger faccia più fatica nell'altra lingua, e' naturale che una lingua sia più forte e nell'altra si faccia più fatica, si e' meno sicuri e si cerca di soppesare di più le parole. Personalmente scrivendo in italiano consumo il doppio delle calorie. ;)

So., 07.04.2013 - 10:16 Permalink
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Rupert Gietl -r So., 07.04.2013 - 11:47

Antwort auf von Martin Geier

Sehr geehrter Herr Martin G.,

vielen Dank auch Ihnen, dass Sie sich so viel Mühe gemacht haben, mir ausführlich zu antworten.
Zudem noch in italienischer Sprache, womit Sie mir gezeigt haben, wie gut Sie diese beherrschen.

In mehreren Kommentaren klingt durch, dass jene, die der zweiten Sprache nicht in ebenso virtuoser Weise mächtig sind und zudem vielleicht auch noch unangemessene politische Ansichten vertreten, sich auf ihre einsprachigen und einfältigen Parteiplattformen verziehen sollen.

Das baut auf jene Argumentation auf, welche Manuel Raffin letztes Jahr hat verlauten lassen, als er die Befürworter der Selbstbestimmung in die Seitentäler und an den unteren Rand der gebildeten Gesellschaft angesiedelt hat.

Aus Ihren Beiträgen entnehme ich, dass Sie sich als Vertreter des aufgeklärten Südtirol verstehen und ich finde es respektabel, für die eigenen Ansichten einzustehen.

Aber immer, wenn von der Selbstbestimmung die Rede ist, glauben viele, es gäbe dahinter etwas Undemokratisches, Böses, das es durch engagierten Journalismus aufzudecken und anzuprangern gilt.

Die Selbstbestimmung ist ein demokratisches Recht, welches sich durch alle Lebensbereiche zieht und auf welche ein kein Mensch freiwillig verzichten sollte.

Darüber kann man unaufgeregt und objektiv berichten, falls man an einer gemeinsamen Gesprächsbasis interessiert ist.

Soviel sollte möglich sein - in jeder Sprache...

So., 07.04.2013 - 11:47 Permalink
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Martin Geier So., 07.04.2013 - 12:11

Antwort auf von Rupert Gietl -r

Sehr Geehrter Herr Rupert Gietl; das habe ich nirgends geschrieben. Mehr noch, nichtmal Manuel Raffin hat das damals so gesagt und so gemeint, das war damals mA eher eine wohl etwas böswillige Unterstellung interessierter politischer Kreise. Was ich meine und sagen will kann Jeder und Jede oben klar herauslesen. Ich habe auch an anderer Stelle gesagt daß ich mich in der anderen Sprache härter tue als in meiner Muttersprache. Natürlich gibt es hier auch kritischen Journalismus; das ist auf einem Nachrichtenportal das zudem zweisprachig ist auch gut und richtig so. Was Selbstbestimmung und Sezessionismus anbelangt so ist Jeder und Jede frei dazu zu stehen wie er will. Was ich sagen will: Wer allgemein zu mimosenhaft und zu empfindlich ist ist auf Parteiseiten und Blogs besser bedient; nichts mehr und nix weniger meine ich. Alles andere sind Dinge die sie hier mir und anderen unterstellen. Meine Italienische Antwort galt dem Autor des Artikels.

PS: Ich stamme selbst von einem "hintersten Tal". Ich lade Sie hier ein weiter teilzunehmen und die Community mitzugestalten; Niemand soll sich "verziehen". Ich meinerseits habe Interesse auch an Gegenrede und Diskussion; deshalb kann ich mit Parteiplattformen und "Richtungsblogs" mit klarem Ziel nix anfangen.

So., 07.04.2013 - 12:11 Permalink