Der Neuanfang
Die Entscheidungen sind in den vergangenen Wochen bereits gefallen. Auf der Verwaltungsratssitzung der Stiftung Südtiroler Sparkasse sollen sie an diesem Montag formalisiert werden. Auch weil es das Gesetz so vorsieht: Die Kandidatenlisten müssen 21 Tage vor der eigentlichen Wahl im Internet publiziert werden. Die Gesellschafterversammlung der Südtiroler Sparkasse findet am 29. April 2014 statt. Konkret heißt das, dass die Kandidatenlisten für die Neuwahlen des Verwaltungs- und Aufsichtsrates spätestens am 8. April publik gemacht werden müssen.
Die VerkleinerungBereits vor Jahren hatte die Gesellschafterversammlung beschlossen, dass der Verwaltungsrat der Sparkasse aus den im Statut maximal möglichen Mitgliedern bestehen soll. So hat der Sparkassen-Verwaltungsrat in den vergangenen Jahren 15 Mitglieder. Davon will man jetzt abgehen.
Die Sparkassenstiftung mit 66,02 Prozent Aktienanteil, der Haupteigner der Bank, will den Verwaltungsrat verkleinern. Derzeit diskutiert man noch über zwei Varianten: 11 oder 9 Mitglieder.
Die Verkleinerung auf 9 Mitglieder könnte am Protest der Kleinaktionäre scheitern, deren Vertretung dann gefährdet wäre. So kann man davon ausgehen, dass sich am Ende in der die Gesellschafterversammlung die Variante des elfköpfigen Verwaltungsrates durchsetzen wird.
Dass es personell zu einer Erneuerung kommen wird, wurde bereits im vergangenen Jahr angekündigt als man den amtierenden Verwaltungsrat über die Amtszeit hinaus um ein Jahr verlängert hat. Dass der Schnitt aber so groß sein wird, hat niemand erwartet.
„Es wird tabula rasa gemacht“, sagt ein amtierender Verwaltungsrat der Sparkasse mit einer gewissen Empörung in der Stimme. Fast niemand aus dem aktuellen Verwaltungsrat und keiner der amtierenden Aufsichtsräte wird die Erneuerung überleben.
Nach Informationen von salto.bz designiert die Stiftung Gerhard Brandstätter zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates der Sparkasse. Auch der neue Vizepräsident kommt aus der Stiftung. Carlo Costa wird ebenfalls in die Bank wechseln. Von den amtierenden Sparkassen-Verwaltungsräten werden höchsten zwei bestätigt werden. Dem Vernehmen nach sind das: Heinrich Dorfer und Alberto Zocchi.
Abgelöst wird auch der gesamte Aufsichtsrat.
Mit dem Wechsel des Duo Brandstätter/Costa in die Bank muss auch eine neue Spitze in der Sparkassenstiftung gefunden werden. Designiert wird der Stiftungspräsident von der Landesregierung. Arno Kompatscher & Co setzen auch hier langfristig auf eine generationelle Erneuerung.
Weil man derzeit aber noch nicht so weit ist, den Stiftungsverwaltungsrat wirklich umzubauen, wird es eine Übergangsphase geben. Die Amtszeit des Stiftungsrates dauert noch zwei Jahre. In dieser Phase soll ein langgedienter Stiftungsrat die Agenden interimistisch übernehmen. Die Wahl dürfte auf dabei Christoph Oberrauch oder Karl Pichler fallen.
Das Amt des italienischen Vizepräsidenten wird mit großer Wahrscheinlichkeit Andrea Zeppa übernehmen. Er hatte jahrelang dieses Amt bereits inne und war dann vom PD zum einfachen Stiftungsrat degradiert worden.
Zeppa einer der Spitzenbeamten des Landeshauptmannes wird auch das natürliche Bindeglied zwischen Landesregierung und Stiftung sein.
Mit dem neuen Verwaltungsrat wird in Sachen Mitbestimmung das Rad der Zeit in der Bank aber wieder zurückgedreht. So wird man auf der Gesellschafterversammlung einen Beschluss fassen, der die Rechte der Aktionäre deutlich einschränkt.
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Neustart der Sparkasse
Als ausgedienter "Sparkassensoldat" verfolge ich mit froßem Interesse die Medienberichte über die Sparkasse. Zum meiner Zeit wurde höchstens über die Neider berichtet, welche die Sparkasse kleinreden wollten. Nun aber hat sich das Blatt gewendet und da Unglaubliche ist eingetreten. Die Sparkasse ist trotz Superergebnis in Krise. Es ähnelt leider ziemlich genau der politischen Situation im Lande. Also Neubeginn. Mit wem, wie und auf welche Weise. Darf nur schnell klarstellen, dass der Verbund der Kleinaktionäre aus einer ganz logischen Überlegung heraus die Verkleinerung des Verwaltungsrates auf 9 Mitlieder und die gleichzeitige Auflösung des Verwaltungsausschusses gefordert hat, um der Generaldirektion ein schlagkräftiges und fachorientiertes Gremium zur Seite zu stellen. Diesbezüglich sind die Kleinaktionäre also genau in des großen Bruders. Es wäre zu blauäugig, nur aus eigennützigen Zwecken der Vertretung im Gremium solchen lebenswichtigen Neuerungen zu widerstreben. Zudem ist zu unterstreichen, dass abgesehen von allen personellen Spekulationen, es tut leider überall "menschelen", ein wichtiger Faktor zum Tragen kommen soll. Die Sparkasse ist gesund. Sie hat sich nur durch ihre Unersättlichkeit so richtig den Magen verdorben und Hunderte von Millionen Euro in den Sand gesetzt oder besser gesagt, mit der Etsch ins Meer versenkt. Dafür solte jemand gerade stehen müssen, wo wie für den Rentenskandal der Mandatare.