SVP-Landtagsabgeordente: Ohne Finanzkonzept keine Bürgschaft
Gemeinsam lässt sich auch ein Schuldenberg von knapp 5 Millionen Euro besser schultern: Das ist das Motto bei der Südtiroler Volkspartei, die nun im Zuge des Obmannwechsels auch die Bürgschaften neu verteilen will. Dazu trägt wohl auch bei, dass aktuelle Parteiobmann Richard Theiner derzeit noch eine Bürgschaft von gut 700.000 Euro trägt. Insgesamt sind es jedenfalls 1,5 Millionen Euro, die Landeshauptmann Arno Kompatscher auf alle MandatarInnen verteilen will, um der Partei und ihrem neuen Obmann auch finanziell ein wenig Luft zu verschaffen.
Doch noch bevor das Thema am Montag Nachmittag in der Parteileitung aufgegriffen wird, melden so gar einige Landtagsabgebordnete und LandesrätInnen via Tageszeitung Dolomiten ihre Bedenken an. „Ohne stichhaltiges Sanierungskonzept keine Bürgschaften“, erklären dort mehr oder weniger dezidiert Landtagsabgeordnete wie Veronika Stirner, Arnold Schuler, Helmut Renzler, Magdalena Amhof, Maria Hochgruber Kuenzner, Waltraud Deeg, Albert Wurzer oder Josef Noggler.
Der Landtagsabgeordnete erinnert in den Dolomiten daran, dass Arnold Schuler und er bereits seit zwei Jahren erfolglos Einblick in die Finanzgebarung der Partei verlangt haben. „Jetzt plötzlich ohne Konzept eine Bürgschaft übernehmen – das geht nicht“, erklärt Josef Noggler. Besonders skeptisch auch Veronika Stirner: „Ich hatte bereits bei der letzten Bürgschaft von 40.000 Euro einen richtigen Bammel – und mir geschworen, dass es die letzte Mal sein wird“, sagt sie. Konstruktiv dagegen Arbeitnehmer-Chef Helmuth Renzler: Er schlägt vor der eigenen Partei statt Bürgschaften Kleinkredite zu gewähren: „Wenn jeder von uns diese Summe von 60.000 Euro als Darlehen gibt, sparen wir jährlich Zinsen von 200.000 bis 250.000 Euro“, erklärt er.