"Ein großes soziales Herz"
Was eint die Ladins Dolomites, die BürgerUnion und die Bewegung “Wir Südtiroler”? Das sozialdemokratisch ausgerichete Programm, sagt Thomas Egger. “Ganz wesentlich dafür, dass wir bei den kommenden Landtagswahlen gemeinsam antreten, war die Positionierung unserer Listenverbindung in der sozialen Mitte und bei Themen wie der Familienpolitik. Wir gehören keineswegs ins rechte Eck, sowieso nicht ins linke, wir wollen jedoch das soziale Gewissen im Landtag sein.”
Sozialdemokratie neu definiert? “Ich habe eine Geschichte als SVP-Arbeitnehmer und war auch bei den Freiheitlichen der ‘Rote’, sagt Egger, “für mich ist ein Engagement in Sachen Familien- und Arbeitspolitik ein Grundanliegen.” Auch habe er Andreas Pöder von der BürgerUnion als Landtagskollegen wahrgenommen, der sich zu sozialen Fragen kämpferisch einbrachte und ganz stark in die politische Mitte gerückt sei. BürgerUnion und Ladins Dolomites hatten bereits vor zwei Wochen ihre politische Partnerschaft bekannt gegeben, nun kommt der Sterzinger Egger hinzu, der vom Parteivorstand der Freiheitlichen nicht auf die eigene Landtagsliste gesetzt wurde. Egger zog die Konsequenzen, trat aus der Partei Ulli Mairs aus und gründete “Wir Südtiroler”.
Dass sich drei kleinen Oppositionsparteien zu einem Listenbündnis zusammenschließen, ist sicherlich opportun, so erhöhen sich die Chancen auf politische Mandate: “Wir rechnen mit zwei fixen Mandaten,” denn zu den 7.000 Stimmen der BürgerUnion und den 3.500 der Ladins aus den vergangenen Landtagswahlen würden realistische 3 bis 4.000 Stimmen das zweite Mandat sichern. “Wir träumen sogar von einem dritten Mandat”, zeigt sich Egger optimistisch.
Ein wesentlicher Punkt ist für Egger, dass die drei Gruppierungen aufrecht bleiben. Man kandidiere zwar gemeinsam, doch jede der drei Bewegungen bleibe bestehen. “Besonders positiv finde ich, dass auf diese Weise eine Opposition zwischen deutschen und ladinischen Parteien zustande kommt, die wirklich etwas zählt, und dass man uns nicht Zersplitterung und Vertretung von Einzelinteressen vorwerfen kann.”