Chronik | Großbrand

„Das ist ein Alptraum“

Der Obmann der Obstgenossenschaft Laurin, Urban von Klebelsberg, über die Schäden am Gebäude, die Folgen für den Mieter Alpitronic und wer für den Schaden aufkommt.
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Foto: IDM
  • SALTO: Herr von Klebelsberg, die Immobilie, in der es heute Vormittag zu einem Großbrand gekommen ist, gehört der Obstgenossenschaft „Laurin“?

    Urban von Klebelsberg: Ja, genau. Besitzer ist die Obstgenossenschaft „Laurin“ und wir haben die Halle an das Unternehmen Alpitronic vermietet.

    Das heißt, der Besitzer muss für den Schaden aufkommen?

    Das ist eine gute Frage, die jetzt zu klären sein wird. Wir haben auf jedenfalls die Immobilie versichert. Ebenso hat der Betreiber und Mieter eine Versicherung. Beide haben wir es bereits unseren Versicherungen gemeldet. Wie es dann weitergeht, weiß ich nicht. Ich bin hier kein Experte. Ich denke, dass man die Sache jetzt – im wahrsten Sinne des Wortes – erst einmal abkühlen lassen muss. Dann wenn die ärgsten Sachen aufgeräumt sind, wird man sich mit den verschiedenen Versicherungen treffen.

    Sie waren heute Vormittag vor Ort. Wie groß sind die Schäden?

    Schon beträchtlich. Was ich gesehen habe, würde ich schätzen, dass Zwei-Drittel der Gebäude gebrannt haben. Die Fotos der Feuerwehr von innen, die ich gesehen haben, zeigen, dass die Immobilie wirklich sehr stark in Mittleidenschaft gezogen wurde. Dort wo es gebrannt hat.

    Es waren gerade Bauarbeiten im Gange, die Alpitronic durchgeführt hat und dort hat sich der Brand entwickelt?

    Es schaut so aus. Das sind die ersten Erkenntnisse. Dort ist das Feuer ausgebrochen, aber der eigentliche Grund und wie sich das Ganze dann zum Großbrand entwickelt hat, darüber kann ich nichts sagen.

  • Feuerwehr im Inneren der Hallen:: "kann nur sagen: Das tut weh" Foto: Feuerwehren Südtirol
  • Die Alpitronic hat aber auch Büros in dem Komplex und arbeitet bereits am Standort?             

    Im vorderen Teil hat die Alpitronic Büros und das Unternehmen ist längst eingezogen und man arbeitet dort auch. Jetzt war man dabei in einem zweiten oder dritten Baulos weitere Hallen herzurichten, um diese für die Produktion zu nutzen.

    Ist in der Obstgenossenschaft Laurin jetzt eine Krisensitzung angesagt?

    Nein. Wir haben uns in einer WhatsApp-Gruppe gegenseitig informiert. Für uns in das eine riesige Immobilie, die jetzt diesem Brand ausgesetzt war. Aber der Unfall betrifft unseren Betrieb als Genossenschaft überhaupt nicht. Für die Alpitronic hingegen ist das ein halber Alptraum. Denn das Unternehmen hat zwischenzeitlich, bis man den neuen Standort hat, sehr stark mit dieser Immobilie geplant. Jetzt aber schaut es nicht mehr gut damit aus.

     

    „Die Schäden sind beträchtlich. Was ich gesehen habe, würde ich schätzen, dass Zwei-Drittel der Gebäude gebrannt haben.“

     

    Es gibt seit langen einem kontroverse Diskussion um eine mögliche Ansiedlung der Alpitronic in Siebeneich. Glauben Sie, dass sich dieser Großbrand und mögliche Gefahren für die Bevölkerung negativ bei dieser Standortsuche auswirken können?

    Das ist eine sehr spekulative These. Dazu möchte ich lieber nichts sagen. Ich versuche mich im Moment in die Rolle unseres Mieters hineinzuversetzen, und kann nur sagen: Das tut weh. Denn die Immobilie war genau das, was das Unternehmen für ein paar Jahre gebraucht hätte. Länger hätte die Alpitronic dort auch nicht bleiben können, denn irgendwann geht es mit dem Umbau des neuen Bahnhofareals los. Mit diesem Brand ist jetzt diese Möglichkeit aber weg und es handelt sich um eine große Fläche, die länger nicht mehr nutzbar sein wird.