Uni Bozen: Immer noch keine Kurse für die Supplenten
Diese Eingliederung wird geschehen, nur nicht wie geplant jetzt im Oktober. Denn trotz abgeschlossener Vorbereitungen vonseiten der Freien Universität Bozen und der drei Schulämter ist der angekündigte Start der sogenannten Sonderlehrbefähigungskurse nicht möglich. Noch im Sommer kam die gute Nachricht aus Rom, dass die Frist für die Anmeldung zu den Sonderlehrbefähigungskursen für die Lehrpersonen der Grund-, Mittel- und Oberschulen eröffnet waren. Und dass es auch für Supplenten möglich sei, diese Kurse zu belegen, um auf diese Weise die notwendige Berufsqualifikation zu erlangen. Rund 700 Lehrpersonen haben sich dazu bis Ende September angemeldet, und zwar all jene, die an staatlichen oder gleichgestellten Schulen zwischen den Schuljahren 1999/2000 und 2012/2013 drei Unterrichtsjahre mit gültigem Studientitel geleistet haben.
Genau diese letzte Kategorie, also die Schuljahre 2012/2013 wurden zum Stolperstein für die sofortige Durchführung der Kurse. Denn das Unterrichtsministerium in Rom hat die dafür geltende Durchführungsbestimmung nicht unterzeichnet und obwohl Ministerin Maria Chiara Carrozza noch vor einigen Tagen in Bozen weilte, kam das Thema nur am Rande aufs Tapet, heißt es von Uni-Seite. „Damals haben wir noch damit gerechnet, dass alles wie geplant über die Bühne geht und wir die Kurse starten können, schließlich ist dieser Wartezustand nicht nur eine Sache die Südtirol angeht, sondern in ganz Italien sind Lehrer und Supplenten im stand-by-modus.“
Drei Dinge sind noch nicht ganz klar, bzw. tragen zur Agitation der Verhältnisse bei: die zeitliche Staffelung der Ausschreibungen, die Ressourcen für die einjährigen Kursangebote an den Universitäten und die Aktivierung der Gewerkschaften. Diese haben sich jetzt erneut in die Diskussion eingeklinkt, und zwar von beiden Seiten, einerseits machen die Supplenten mobil, um ihre Qualifikation endlich unter Dach und Fach zu bringen, auf der anderen Seite wehren sich die Studienabgänger um ihre Wurst aufs Brot, da sie befürchten in der Rangordung nach hinten zu fallen.
Fakt ist, dass die Südtiroler Uni- und Schulvertreter trotz der Erledigung ihrer Hausaufgaben ohne Ergebnis dastehen, und so wieder Energie und Kosten anfallen, um die Prozeduren für mindestens einige Monate zu vertagen.
„Jänner wird es mindestens werden!“, ärgert man sich an der Uni Bozen, doch um des lieben Friedens willen hält man sich mit Reaktionen zurück. Ein erneuter Schlag ins Wasser ist das Hinauszögern der Kurse natürlich für die 700 Lehrpersonen, die bereits damit gerechnet hatten, nun endlich die letzte Hürde auf dem Weg zur Stammrolle antreten zu können.